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Rosehill 01 - Die Tochter des Lords

Rosehill 01 - Die Tochter des Lords

Titel: Rosehill 01 - Die Tochter des Lords Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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hassen soll. Es ist besser, wenn sie mich verabscheut.«
    »Nun, dann müssen Sie mit ihr im Wagen sitzen«, erwiderte Cole lächelnd. »Ich werde ihn schon mal anspannen.«
    Einige Minuten später kam seine Schwester aus dem Haus, und Eleanor erschien nach einer halben Stunde. Harrison wartete mit Mary Rose auf der Veranda, während Adam in der Küche das Essen vorbereitete.
    Als Eleanor endlich auftauchte, trug sie ein Kleid ihrer Freundin, an das Harrison sich deutlich erinnerte. Dieses sanfte Blau hatte Mary Rose besonders gut gestanden.
    Angesichts ihres Hausgastes blinzelte sie verwirrt, aber sie schwieg, und auch Harrison verkniff sich einen Kommentar. In diesem Kleid sah Eleanor nicht übel aus. Hätte er ihr Verhalten nicht so grässlich gefunden, wäre er sogar bereit gewesen, ihre Schönheit zu würdigen. Sie besaß hübsche kurze Locken und ebenmäßige Züge. Ob auch ein gewinnendes Lächeln zu ihren Vorzügen zählte, wusste er nicht, denn sie lächelte nie. Ihre Lippen blieben stets verkniffen, als hätte sie Rizinusöl geschluckt. »Sind Sie bereit, Eleanor? Cole wartet beim Wagen.«
    »Gibt es ein Restaurant in der Stadt? Vor der Rückfahrt möchte ich eine Tasse Tee trinken und Biskuits essen. Übrigens brauche ich noch etwas Geld, Mary Rose.«
    »Da wäre nur der Saloon, und den können wir nicht aufsuchen.«
    »Warum nicht?«
    »Es wäre unschicklich. Gehen wir?«
    Eleanor schritt die Verandastufen hinab. Beim Anblick des Wagens blieb sie abrupt stehen. Cole kehrte gerade zum Stall zurück, um die Reitpferde herauszuführen. »Holen Sie den Buggy! Dieses Vehikel ist ungeeignet!«
    Langsam drehte er sich um und musterte sie mit schmalen Augen.
    »Haben Sie nicht gehört? Sie sollen den Buggy holen!«
    »Was hast du gegen den Wagen, Eleanor?«, fragte Mary Rose. »Bitte, ärgere meinen Bruder nicht und steig ein!«
    Harrison stand hinter den beiden Frauen, grinste und genoss Coles Zorn in vollen Zügen.
    »Meinst du das ernst, Mary Rose?«, fauchte Eleanor. »Wenn ich in diesem offenen Wagen sitze, bekomme ich Sommersprossen.«
    »Die habe ich schon seit Jahren.«
    »Ja, das weiß ich, meine Liebe.«
    Seufzend wandte sich Mary Rose zu Cole. »Ich helfe dir, den Buggy anzuspannen.«
    Da er zu weit entfernt stand, hörte Harrison seine Antwort nicht, tippte aber auf einen Fluch. »Nein, ich helfe ihm, und die Damen warten hier. Mary Rose?«
    »Ja, Harrison?«
    »Deine Sommersprossen gefallen mir«, flüsterte er ihr zu.
    Natürlich musste er mit Eleanor fahren, und als sie die Stadt erreichten, erschien ihm der Gedanke, sich zu betrinken, sehr verlockend. Seine Ohren dröhnten. In einem fort hatte sich die Frau über dies oder jenes beschwert, und er war so unhöflich gewesen, hartnäckig zu schweigen.
    Travis und Douglas rannten aus dem Saloon, sobald sie Cole und ihre Schwester heranreiten sahen. Zunächst erhob Douglas keine Einwände gegen den Auftrag, auf Mary Rose aufzupassen.
    Dann sah er Eleanor aus dem Buggy klettern und protestierte lauthals, weil er auch sie beschützen sollte. Niemand hörte ihm zu, und Travis eilte in den Saloon zurück, um zu beobachten, wie die drei verdächtigen Fremden auf Harrisons Ankunft reagieren würden.
    Seite an Seite schlenderten die beiden Frauen die Straße hinab, und Douglas folgte ihnen in sicherem Abstand.
    »Im Laden wirst du einer jungen Frau begegnen, Eleanor«, erklärte Mary Rose. »Sie heißt Catherine Morrison und ist die Tochter des Besitzers und interessiert sich für Harrison.«
    »Dann muss sie einen sehr schlechten Geschmack haben.«
    »Was missfällt dir denn an Harrison?«
    »Sehr viel – ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Zum Beispiel ist er unfähig, Konversation zu machen. Er murmelt immer nur einsilbige Antworten und runzelt dauernd die Stirn. Und du musst doch gemerkt haben, wie er einen einschüchtern kann.«
    »Nun, ich habe nur bemerkt, wie nett und freundlich und rücksichtsvoll er ist. Und ich will nicht, dass Catherine mit ihm flirtet.«
    »Und?«
    »Ich dachte, wenn sie sich an ihn heranmacht, könntest du – nun ja, du weißt schon.«
    »Meinst du, ich soll mich einmischen?«
    »Genau.«
    »Wieso denn?«
    »Damit würdest du mir helfen, und es würde dir gewiss nicht schaden, mir auch einmal einen Gefallen zu erweisen. Ach, schon gut! Vergiss, dass ich’s erwähnt habe. Übrigens, du hättest mich fragen können, bevor du in meinem Kleid aufgekreuzt bist.«
    »Das ist mir viel zu eng.« Natürlich kam Eleanor nicht

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