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Rosehill 01 - Die Tochter des Lords

Rosehill 01 - Die Tochter des Lords

Titel: Rosehill 01 - Die Tochter des Lords Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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auf die Idee, sich zu entschuldigen, doch das hatte Mary Rose auch gar nicht erwartet.
    Als sie den Gemischtwarenladen erreichten, ließ sie ihrer Freundin den Vortritt. Douglas schaute sich aufmerksam um, entdeckte nicht allzu viele zweifelhafte Gestalten, ging wieder hinaus und wartete vor der Tür. Sollte sich seine Schwester doch allein mit Eleanor rumschlagen …
    Sobald Harrison den Saloon betrat, erblickte er den Mann, der ihn aus dem Hinterhalt angeschossen hatte. Hastig wandte sich der Hurensohn ab, und Harrison tat so, als hätte er ihn nicht erkannt. Auf dem Weg zur Theke musterte er die beiden anderen Fremden. Er bestellte einen Whiskey und leerte das Glas in einem Zug. In seinem Kopf schien immer noch Eleanors durchdringende Stimme zu gellen. Travis postierte sich an seiner linken Seite, Cole an der rechten. Mit dem Rücken zur Bar starrten sie die Fremden an.
    »Nun?«, wisperte Cole. »Ist er da?«
    Als Harrison nicht antwortete, neigte sich Travis zu ihm. »Bei Belle’s hängen noch ein paar andere herum. Die sollten Sie sich auch anschauen, weil sie keinen Grund haben, hier aufzutauchen. Jetzt ist Belle schon seit sechs Monaten in Hammond, und wie jeder weiß, kommt sie erst im Juli in unsere Stadt zurück – wie immer kurz vor meinem Geburtstag. Dann bleibt sie bis zu den ersten kalten Herbsttagen. Erinnern Sie sich wirklich, wie dieser Heckenschütze aussieht?«
    Beunruhigt runzelte Billie, der Saloonbesitzer, die Stirn. »Was habt ihr denn da zu tuscheln, Jungs?«
    »Gerade wollte ich Travis und Cole sagen, sie sollen sich um ihren eigenen Kram kümmern«, erwiderte Harrison.
    »Also, ich habe noch nie gehört, dass jemand Cole Clayborne erklärt hat, er dürfe sich nicht einmischen.«
    »Schon gut, ich bin nicht beleidigt«, versicherte Cole. »In letzter Zeit fühlt Harrison sich nicht so gut.«
    Mitfühlend nickte Billie und beugte sich über die Theke. »Ja, ich habe von Ihren Ohnmachtsanfällen gehört, Mister. Ist das noch oft passiert?«
    Harrison starrte Cole an, der sich vergeblich bemühte, eine unschuldige Miene aufzusetzen. »Glauben Sie mir, ich habe Billie nichts davon erzählt.«
    »Aber dem guten Dooley«, ergänzte Travis fröhlich.
    »Kennen Sie die Männer, die da drüben am Fenstertisch sitzen?«, fragte Harrison den Saloonbesitzer.
    »Nein. Warum fragen Sie?«
    »Nur so.«
    »Die müssten mal ein Bad nehmen«, bemerkte Cole laut genug, so dass die Fremden es hörten. »Was für ein grässlicher Gestank! Den kann ich sogar hier hinten riechen.«
    »Halten Sie sich da raus, Cole!«, fauchte Harrison.
    »Ich mache doch nur ein bisschen Spaß.«
    »Nun, gehen Sie zu Belle’s oder nicht?«, fragte Travis.
    »Erzählen Sie mir erst einmal, wer Belle ist.«
    »Die Hure unserer kleinen Stadt«, erläuterte Billie voller Stolz. »Eine sehr nette Frau, nicht wahr, Travis?«
    »O ja.«
    Cole achtete nicht auf dieses Gespräch. Einer der Männer war aufgestanden und hinausgegangen, und nun wartete Cole ab, was die anderen tun würden.
    »Natürlich ist sie mittlerweile etwas in die Jahre gekommen«, fuhr Billie fort. »Aber sie fühlt sich immer noch gut an, so sanft und weich. Wenn Richter Burns zu uns kommt, besucht er sie immer und stellt seine Schuhe unter ihr Bett. Wir alle halten sehr viel von ihr. Aber das ist Ihnen sicher schon klar geworden, nachdem wir die Stadt nach ihr benannt haben.«
    »Diese Stadt trägt den Namen einer Hure?«, ungläubig schüttelte Harrison den Kopf und brach in Gelächter aus.
    »Was ist denn daran so komisch?«, fragte Billie.
    »Nun, ich dachte, die Stadt wäre nach einer Blume benannt worden.«
    Billie kicherte.
    »Warum sollte uns so was Blödes einfallen? Wir sind keine Großstädter, Harrison. Niemals würden wir unser hübsches Städtchen nach einer Blume taufen. Das wäre doch sinnlos. Wahrscheinlich haben Sie nach all diesen Ohnmachtsanfällen den Verstand verloren.«
    »Ich bin nur ein einziges Mal ohnmächtig geworden«, betonte Harrison.
    »Natürlich«, stimmte Billie in herablassendem Ton zu, der seine Skepsis verriet.
    Cole beobachtete immer noch die beiden Männer, die am Fenstertisch saßen. Während der eine mit leiser Stimme sprach, nickte der andere immer wieder, und schließlich ging er hinaus.
    Neugierig spähte Cole durchs Fenster auf die Straße und flüsterte Travis zu: »Lauf doch mal raus, durch die Hintertür!«
    »In diesem Saloon gibt’s keine Hintertür«, erinnerte ihn sein Bruder.
    »Dann mach eben eine.«
    »Ich

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