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Rosehill 01 - Die Tochter des Lords

Rosehill 01 - Die Tochter des Lords

Titel: Rosehill 01 - Die Tochter des Lords Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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gestemmt, als Cole den Ausflug vorschlug. An seiner Seite fächelte sich die junge Dame mit einer alten Zeitung Kühlung zu und jammerte über die Hitze.
    Cole ignorierte sie. An einen Pfosten gelehnt, erklärte er sein Anliegen, und sie verstummte, um zuzuhören. »Oh, da komme ich mit«, verkündete sie. »Ich werde einen neuen Hut für diesen Lümmel kaufen.«
    »Nein«, erwiderte Cole entschieden. Zum ersten Mal seit zwei Wochen sprach er mit ihr.
    »Das werden wir ja sehen«, murmelte sie, sprang auf, warf die Zeitung zu Boden und rauschte ins Haus.
    »Bin ich hier der Einzige, der mit ihr umgehen kann?«, fragte Cole. »Ich muss nur nein sagen, und schon verschwindet sie.«
    Harrison lächelte. »Oh, sie will nur Adam holen, und der wird uns klar machen, dass wir sie mitnehmen müssen.«
    Offensichtlich glaubte Cole ihm nicht. Er lachte und schüttelte den Kopf. Wenig später rannte Mary Rose zur Tür heraus und hob die Zeitung auf. »Darf ich euch nach Blue Belle begleiten?«
    »Nein«, entgegneten die beiden Männer wie aus einem Mund. Ihr Anblick erinnerte Harrison an einen ätherischen Engel, und er musste sich zwingen, sie nicht anzustarren, denn das würde Coles Unmut erregen. Während seiner Genesung hatte er ihre Gesellschaft gemieden und sich schlafend gestellt, wann immer sie zu ihm in die Baracke gekommen war. Nun trug sie ein dunkelblaues Kleid mit gelber Schürze. Aus ihrem Haar, auf dem Oberkopf zusammengesteckt, hatten sich ein paar widerspenstige Löckchen gelöst.
    Cole behauptete, sie würde müde aussehen, wurde aber nicht beachtet. »Bitte, lasst mich mitkommen! Ihr müsst auch nicht allzu lange warten, bis ich fertig bin.«
    Mittlerweile war Adam auf der Schwelle erschienen. »Zwei Frauen sind zu viel für Harrison und Cole. Bleib daheim, Mary Rose.«
    »Zwei Frauen?«, wiederholte Cole.
    »Hab ich’s Ihnen nicht gesagt?«, wurde er von Harrison gehänselt.
    Offenbar gab sich Mary Rose noch nicht geschlagen, denn sie nahm ihre Schürze ab und steckte ihre Löckchen fest. »Adam, Eleanor darf nicht allein in Morrisons Laden gehen, sonst können wir uns dort nie mehr blicken lassen.«
    Adam schaute Cole an, der die Achseln zuckte. »Zwei Frauen in einer Stadt, wo sich fremde Kerle rumtreiben? Das könnte unsere Kräfte überfordern. Und wenn Harrison wieder umkippt? Er sieht immer noch ziemlich krank aus.«
    Um sich zu rächen, meinte Harrison: »Sie könnten mit Eleanor im Wagen fahren, Cole, und Mary Rose kann sehr gut auf sich selber aufpassen, wenn sie nachdenkt, bevor sie handelt.«
    »Ehe sie sich mit Bickley anlegte, dachte sie auch nicht nach«, wandte Adam ein.
    »Aus Schaden wird man klug«, beteuerte sie, und nachdem er zögernd nachgegeben hatte, eilte sie ins Haus. Eleanor zog sich bereits in ihrem Zimmer um, was Harrison nicht verstand. Sie hatte ein hübsches Kleid getragen und nichts getan, um sich schmutzig zu machen.
    Seufzend kam Adam auf die Veranda. »Eigentlich sollte ich’s nicht erlauben, aber ein paar friedliche Stunden sind einfach zu verlockend.«
    »Eleanor fällt auch dir auf die Nerven, was?«, fragte Cole, und Adam nickte widerstrebend.
    »Sicher, sie ist sehr nett zu mir, und ich kann nicht klagen, aber …«
    »Aber sie hält den ganzen Haushalt auf Trab.«
    »Ja.«
    »Dumm ist sie nicht, nur gemein.« Cole grinste. »Und das weiß ich bei einer Frau zu schätzen. Jedenfalls wird sie die Hand nicht beißen, die sie füttert.«
    »Wenn sie uns bloß nicht so viel Ärger machen würde …«, murmelte Adam.
    »Man müsste ihr mal eine Lektion erteilen«, schlug Harrison vor.
    »Im Grunde ihres Herzens fürchtet sie sich. Das hat Mary Rose mir schon am ersten Tag erklärt, und ich stimme ihr zu, nachdem ich so viele Stunden mit dieser Frau verbracht habe.«
    »Deshalb sind Sie beide so geduldig mit ihr. Doch damit erreichen Sie nichts.«
    »Haben Sie einen Plan geschmiedet, Harrison?«
    »Allerdings. Sie sollte mal richtig eingeschüchtert werden.«
    Eleanors Wutschrei hallte zur Veranda herunter, und Cole schloss gequält die Augen. »Was für eine schrille Stimme! Warum muss sie denn dauernd kreischen!«
    Harrison erläuterte seinen Plan, der auf einhellige Zustimmung stieß.
    »Also werde ich den Retter spielen«, bemerkte Cole. »Aber Mary Rose wird da nicht mitmachen.«
    »Auf dem Heimweg reiten Travis und Douglas mit ihr voraus – weit voraus.«
    »Warum kann ich sie nicht aus dem Wagen werfen? Das würde ich viel lieber tun.«
    »Weil Eleanor Sie nicht

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