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Rosen für die Kaiserin

Rosen für die Kaiserin

Titel: Rosen für die Kaiserin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guenter Krieger
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wissen …«
    »Selbstverständlich war das eine Finte«, verkündete Bischof Dietrich mit volltönender Stimme.
    »Man sandte mich aus, um die Überführung zu organisieren«, schloss Heinrich Zolunta.
    Dietrich – inzwischen hatte er sich gänzlich in einen Krieger verwandelt – klopfte sich an die Brust. »Mit Eurer Erlaubnis, meine Kaiserin, werde ich mich mit einigen Männern zu jenem Schiff begeben. In wenigen Stunden könnt Ihr Euren Gemahl wieder in die Arme schließen. Zum Schein werde ich ein paar Saumtiere beladen lassen, damit die Griechen deren Last aus der Ferne für Geldsäcke halten.«
    Theophanu passte es überhaupt nicht, erneut vor vollendete Tatsachen gestellt zu werden, sah aber ein, dass es keine bessere Lösung gab. Der Kaiser musste befreit werden; undenkbar, dass er zur Geisel der Griechen wurde und der Staatsschatz in die Hände von Halunken fiel.
    »Habt Dank für Eure Treue, Heinrich«, sagte sie zu dem Boten. Zolunta verneigte sich.
    »Sorgt Euch nicht, mit diesen geldgierigen Krämern werde ich leicht fertig«, verkündete Dietrich.
    »Immerhin gibt es ja eine ganze Legion von Heiligen, die Ihr um ihren Beistand bitten könnt.«
    »Höre ich da etwa Spott in Eurer Stimme, meine Kaiserin?«
    »Nehmt es, wie Ihr wollt. Bringt mir nur den Kaiser wieder zurück.«
    »Worauf Ihr Euch verlassen könnt!«
    Nach zwei Stunden qualvollen Wartens hielt Theophanu es nicht länger aus. Sie beschloss, sich selbst auf den Weg zu machen, anstatt der Rückkehr der Männer weiter entgegenzufiebern. Begleitet von einem Trupp Bewaffneter und bestaunt von der Bevölkerung Rossanos, erreichte die auf einem Schimmel sitzende, prächtig gewandete Kaiserin den Hafen der Stadt.
    Am Kai standen Dietrich und einige andere Edle beisammen, darunter auch Otto. Seine Kleidung war triefnass, er wirkte ausgezehrt und erschöpft. Als er aber Theophanu erblickte, huschte ein Lächeln über sein Gesicht.
    Man half ihr aus dem Sattel. Würdevoll schritt sie auf die Männer zu, verharrte jedoch auf halber Strecke, da Überschwang sich nicht geziemt hätte. Sie spürte, dass auch Otto an sich halten musste, um ihr nicht vor aller Augen ungestüm entgegenzueilen.
    »Ihr hättet ihn sehen sollen, unseren Kaiser«, rief Dietrich von Metz lachend und deutete hinaus auf das Meer, wo noch die Umrisse des sich entfernenden griechischen Schiffes zu erkennen waren. »Als wir hinübergerudert und an Bord gestiegen waren, sprang er kurzerhand ins Wasser und schwamm an Land. Offenbar wollte er seine Rettung allein sich selbst verdanken.«
    »Ich hielt es für das Heldenhafteste, was ich in diesem Augenblick tun konnte«, sagte Otto mit einem müden Augenzwinkern.
    »Einer der Griechen wollte ihn an der Flucht hindern, aber unser guter Liubo hier«, der Bischof klopfte einem der Ritter heftig auf die Schulter, »der hatte etwas dagegen. Friede seiner Seele … der des Griechen, versteht sich.« Eine Stimmung vergnügter Erleichterung erfüllte die Männer, gleich der, die Knaben empfinden, nachdem sie einen gefährlichen Streich glücklich überstanden haben.
    »Offenbar habt Ihr ein spannendes Abenteuer hinter Euch, mein Gemahl.« Theophanus Lächeln wirkte eingefroren. »Nun, wir sehen uns später, wenn Ihr Euch von alldem ein wenig erholt habt. Wie gut, dass auch Euer Sohn seinen heldenhaften Vater bald wiedersehen wird.«
    Sie machte kehrt, ließ sich auf den Rücken des Schimmels helfen, und verließ mit ihrer Garde den Hafen von Rossano.
    Erst am Abend, als sie das Schlafgemach betraten, waren sie allein und fielen einander in die Arme wie zwei ausgehungerte Liebende. Fast endlos währte ihr Kuss, gierig ertasteten ihre Hände den Körper des anderen. Doch als Otto Anstalten machte, ihr das Gewand abzustreifen, schob sie ihn brüsk von sich. »Was hast du nur getan?«, schrie sie ihn an.
    Otto schwieg irritiert; schwer noch ging sein Atem von der ungestillten Begierde.
    »Hatte ich dir nicht gesagt, dass dieser Feldzug dir nichts als Unglück bringen würde?«
    »Geliebteste, ich …«
    »Still!« Wütend funkelten ihre Augen. »Eine schon gewonnene Schlacht in einem sinnlosen Krieg hast du schmählich noch verloren. So viele Tote! Wann wirst du endlich begreifen, dass du niemals ein großer Feldherr sein wirst? Warum bleibst du nicht bei deinen Büchern? Wann regierst du endlich mit Vernunft und Klugheit?«
    Ihre Worte trafen ihn sichtlich, denn er rang um Fassung. Theophanu aber gab ihm keine Gelegenheit zur

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