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Rosen für die Kaiserin

Rosen für die Kaiserin

Titel: Rosen für die Kaiserin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guenter Krieger
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Schatz, der ihre Zukunft bedeutete, nicht hergeben. Sie würde diese beiden Halunken außer Gefecht setzen, wie sie es auch mit Brun gemacht hatte.
    Ihr Angriff erfolgte blitzschnell. Mit einem wütenden Aufschrei rammte sie dem Buckligen ihr Knie in den Unterleib. Der taumelte ein paar Schritte zurück, blieb aber auf den Beinen, und auch den Beutel hielt er fest in den Händen. Sein Kumpan versetzte Jutta eine heftige Backpfeife, dass ihr Hören und Sehen verging, und so war sie es, die sich auf der Erde wiederfand. Nicht alle Unholde waren so leicht zu übertölpeln wie Brun.
    Wiljo traute sich wieder aus seiner Deckung hervor, bellend baute er sich vor den Männern auf. Dem alten Hund fehlte bereits der eine und andere Zahn, sodass er mit seinen erhobenen Lefzen eher Mitleid als Furcht erregte. Die Männer beachteten ihn auch kaum, sondern linsten gierig in den Geldbeutel. Magda hatte wieder laut zu weinen begonnen, blieb aber folgsam an ihrem Platz. Als das Dröhnen in ihrem Kopf etwas nachließ, rappelte Jutta sich auf. Ihr Zorn war so groß, dass sie nur noch den Wunsch verspürte, mit den Fäusten auf die Kerle einzudreschen, egal welche Folgen diese unselige Tapferkeit für sie haben mochte.
    Die Männer lachten amüsiert, als Jutta mit wutverzerrtem Gesicht auf sie losstürmte. Der Große streckte ihr leichthin einen Arm entgegen, der sie daran hinderte, sich auf ihn zu stürzen. Plump rannte sie gegen seine Faust und kam sich vor wie ein dummes Schaf. Nie hatte sie sich so gedemütigt gefühlt. Der alte Wiljo aber entschloss sich zu einer Attacke seinerseits, sprang hoch und verbiss sich ins Handgelenk des Buckligen, der fluchend den Geldbeutel fallen ließ. Der Große zückte den Dolch, um seinen Kumpan von dem lästigen Übel zu befreien.
    »Nein!«, schrie Jutta. Erneut wurde sie auf grobe Weise zurückgestoßen. Bevor der Kerl dem Hund den Garaus machen konnte, geschah etwas Seltsames, denn ein schwirrender Schatten flog gleich einem riesigen Insekt über sie hinweg. Alle hielten inne. Einige Schritte entfernt bohrte sich ein gefiederter Pfeil in die Erde. Ein zweiter Pfeil folgte auf der Stelle. Unmittelbar vor den Füßen des Großen blieb er im Boden stecken.
    »Verdammt«, schrie er auf. Inzwischen war es dem Bucklingen gelungen, seinen ärgerlichen vierbeinigen Angreifer abzuschütteln.
    »Weg hier!« Vermutlich war es nicht das erste Mal, dass man ihnen an den Kragen wollte, wer immer die Pfeile auch abgeschossen haben mochte.
    Jutta schöpfte Hoffnung. Die Halunken dachten nur noch an Flucht. Schon rannte der Große in den Wald hinein, der Bucklige aber besaß noch die Geistesgegenwart, sich nach dem Geldbeutel zu bücken. Jutta wollte ihn daran hindern, da traf sein Ellenbogen sie hart im Gesicht. Ein weiteres Mal wurde ihr schwarz vor Augen.
    Als sie wieder sehen konnte, waren die Kerle im Wald verschwunden. Hinterher!, dachte sie nur.
    »He, bist du lebensmüde? Bleib hier!«
    Sie wandte sich um und erblickte zwei näher kommende Knaben, etwa in Magdas Alter. Jeder hielt einen Bogen in seinen Händen, an ihren Gürteln hingen lederne Köcher für die Pfeile. Zwei Kinder waren also ihre Retter gewesen. Ihrer Kleidung nach zu urteilen, mussten sie von edler Herkunft sein. Magda hatte sich ihnen angeschlossen, ihre Augen waren rot verheult.
    »Folgt den Kerlen!«, rief Jutta ihnen zu und wies in die Richtung, wohin die beiden Kerle entflohen waren.
    »Lieber nicht«, entgegnete der kleinere der Knaben. Er trug einen Leibrock aus glänzender Seide mit aufgestickten goldfarbenen Sternen. »Im Wald haben wir keine Chance gegen sie.«
    »Aber sie haben mich beraubt!«
    »Dein Leben ist dir immerhin geblieben.«
    »Hasenfuß!« Mit ihrem Ärmel fuhr sie sich über die Nase, an der ein Blutstropfen hing.
    »He, wie redest du mit dem König?«, mischte der andere Knabe sich ein. »Ist das dein Dank?«
    Jutta strich sich das verschwitzte Haar aus dem Gesicht und musterte ihn kurz. Er war vermutlich etwas älter als sein Gefährte und blickte irgendwie traurig drein. Seine Kleidung war schlichter, aber dennoch von bester Güte.
    »Du hast recht, verzeih mir. Ich hätte das nicht sagen sollen. Aber ich … Moment mal, hast du eben König gesagt?«
    »König Otto höchstselbst steht vor dir. Und ich bin Luitger, sein Leibwächter«, fügte er stolz hinzu.
    Staunend sah Jutta von einem zum anderen. Alles sprach dafür, dass der Bursche ihr kein Lügenmärchen auftischte. Wer sonst wäre so gekleidet und

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