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Rosen lieben Sonne

Rosen lieben Sonne

Titel: Rosen lieben Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David M Pierce
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friedliebenden Willy, Marco Bellman einfach spätabends irgendwo aufzulauern, ihn zusammenzuschlagen, bis er blutete, und dann wegen Gehwegverunreinigung verhaften zu lassen. Cissy erhob Einspruch, weil wir davon ausgehen mußten, daß gar nicht Marco selbst den armen Shusha erschlagen hatte, also würden wir es dem Falschen heimzahlen. Benny wandte ein, wenn wir schon einen Rachefeldzug planten (was wir taten), müßten wir uns schon auf Marco konzentrieren, weil wir höchstwahrscheinlich nie herausbekommen würden, wer ihm geholfen hatte. Doch davon abgesehen fanden sowohl Benny als auch ich Willys Plan etwas phantasielos, er vermittelte einfach nicht das Gefühl von vollkommener Gerechtigkeit oder von einem Höchstmaß an Vergeltung.
    Sexy Sara schlug eine Variante des Erpressungsspiels vor, bei dem wir Marco in flagranti mit einem süßen jungen Mädchen ertappen würden, um ihn dann am Schwanz zu packen. Ich war dagegen, weil (erstens) die Sache unter uns bleiben sollte und (zweitens) das süße junge Mädchen minderjährig sein müßte, und sowohl Cissy als auch Sara als auch Suze — so süß sie alle waren — nun mal keine fünfzehn Lenze mehr zählten. Außerdem war es zu riskant. Und du bist raus.
    Mit dem unfehlbaren Sinn für gutes Timing, der allen großen Feldherren angeboren zu sein scheint, legte ich nun meinen Plan vor, oder zumindest teilweise, zu ihrer Ergötzung und Begeisterung. Ich hatte den ganzen Nachmittag damit zugebracht, ihn auszubrüten, und den ganzen Abend lang hatte ich ihn auf Schwachstellen abgeklopft, aber keine gefunden.
    Mein Plan mußte drei Bedingungen erfüllen: Marco mußte bekommen, was er verdiente oder mehr; ich wollte ihn mit den Leuten ausführen können, die bereits Bescheid wußten (und die mit mir in dieser Küche saßen); ich wollte die vorhandenen Talente und Fertigkeiten von Wade, Willy, Cissy und Suze benutzen und sie nicht außerhalb ihrer erwiesenen Fähigkeiten einsetzen (z. B. Beschattungen, Gewaltanwendung, Falschaussagen), diese Parts mußten meine professionell trainierten Freunde Benny-Boy und Schnüffler-Sara sowie meine Wenigkeit übernehmen.
    Außerdem hatte ich mich dazu durchgerungen, das blöde Foto von der Limousine nicht unmittelbar zu benutzen; es hatte sowieso von Anfang an nichts als Ärger gebracht. Das ursprüngliche Problem erinnerte mich aber an diesen Köter von Arthur Conan Doyle, der in der Nacht nicht bellte — jemand war in Wades Garage eingebrochen und hatte nichts gestohlen, weil er von Anfang an nach etwas suchte, was es gar nicht gab. Na ja.
    Welche Talente dieser rachsüchtigen Abenteurerbande konnte ich einsetzen? Der Fettmops Willy war ein ausgezeichneter Erfinder und Autobastler. Der 6o-Kilo-Ziegenbart Wade war ein Fotoexperte mit Nebenbeschäftigung im Bereich der Naturfotografie. Dann gab es die freundliche Cissy, Kräuterweib, Astrologin, Vegetarierin und Motorrad-Braut. Suze und Sara: die eine gebaut wie ein Backstein-Scheißhaus, die andere wie ein Pfeifenreiniger mit grünem Köpfchen, konnte man die beiden als Verbindungsleute, für Fahrdienste, zum Jointrollen und was sonst noch so anfiel einsetzen. Hinzu kamen Das Gehirn (ich) und Benny-Boy, Veteran der hundert Maschen und Mann der hundert Gesichter, keines von ihnen ein verdächtiges. Der arme Marco hatte schlechtere Chancen als ein Einbeiniger beim Arschtreten-Wettbewerb.
    »Willy«, fragte ich, »kannst du einen Wagen, den ein Fremder fährt, im Umkreis von 50 Metern um einen vorgegebenen Punkt stoppen, wenn du vorher weißt, wo das sein wird?«
    Willy kaute eine Weile nachdenklich auf einem Kleieküchlein herum. »Funktioniert der Tacho?«
    »Weiß ich nicht«, sagte ich. »Aber vielleicht kann ich das herausfinden. Normalerweise funktionieren die Dinger doch sogar in alten Autos, oder?«
    »Klar«, sagte er. »Warum auch nicht.«
    »Noch was«, sagte ich. »Der Wagen, den du anhältst, muß wenig später wieder fahrbereit sein; was immer du dir also einfallen läßt, du mußt es leicht wieder in Ordnung bringen können — dem Fahrer hingegen sollte das nicht gelingen.«
    »Klar«, sagte er. »Kein Problem. Ich hab schon drei Ideen, und ich hab noch nicht mal richtig angefangen nachzudenken. Wie lange habe ich vorher Zeit an dem Wagen?«
    »Ich weiß nicht«, sagte ich. »Das macht mir noch Sorgen. Wahrscheinlich nicht allzu lange.«
    »Laß Dr. Willy nur machen«, sagte er.
    »Wade«, sagte ich, »was hältst du von Naturaufnahmen?«
    Wade wurde rot und wandte

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