Rosen lieben Sonne
waren.
»Lest euch das sorgfältig durch«, sagte ich. »Da steht drauf, was ihr noch erledigen müßt. Transport. Willy?«
»Wir haben meinen Wagen«, sagte er. »Wir haben außerdem Suzes VW, beide sind vollgetankt und fahrbereit.«
»Und wir haben mein Bike«, sagte Cissy. »Rollbereit.«
»Marco hat Uniroyals drauf«, sagte Willy. »Ich hab einen Reservereifen, der paßt; er ist nicht neu, aber gut genug.«
»Besorg lieber noch einen«, sagte ich, »nur für den Fall, daß der blöde Marco keinen Reservereifen hat oder der kaputt ist.«
»Okay«, sagte Willy und schrieb es auf seinen Block.
»Du mußt dir keine Notizen machen, Willy«, sagte ich. »Ich habe für alle den Zeitplan und die Karte und die Aufgabenübersichten kopiert. Benny-Boy?«
»Ich hab mich auf einem Supermarkt in Sepulvada umgesehen«, sagte er. »Die haben einen unbewachten Parkplatz. Du weißt schon, manche haben diese Typen, die mit einem Stück Kreide an einem Stock rumlaufen und die Reifen markieren, um Dauerparker zu erwischen, die nichts kaufen. Dieser ist clean und nicht zu weit weg, aber auch nicht zu nah, also gibt’s kein Problem, du kannst jederzeit ein nettes, unauffälliges Familienauto haben, nicht zu alt und ohne besondere Kennzeichen.«
»Wie wär’s mit morgen abend, acht Uhr?« Ich gab Benny seine Aufgabenliste zusammen mit einer Karte und dem Zeitplan.
»Meinetwegen«, sagte er. »Ich glaube, ich habe morgen abend noch nichts vor.«
»Schlüssel«, sagte ich. »Wie steht’s damit? Schlüssel für Marcos Wagen, Schlüssel für das nette, unauffällige Familienauto?«
Er lächelte mich mitleidig an.
»Nummernschilder?« fragte ich.
»Kann ich auch besorgen«, sagte Benny. »Ich kenne jemand, der welche macht. Genaugenommen kenne ich ne ganze Reihe Leute, die welche machen.«
»Einer tut’s«, sagte ich. »Wade, bist du wach?«
»Klar, Mann«, sagte Wade. »Hab nur nachgedacht.«
»Auf deiner Aufgabenliste«, sagte ich, »siehst du, was unter >Transport< steht?«
»Verstanden«, sagte er. »Kein Problem.«
»Sara. Explosiva und Sprengstoff-Liefer-Service.«
»In da Tasch«, sagte sie und wackelte mit ihren dünnen Beinen. »Wir ham den ganzn Nachmittag bei Willy geübt.«
»Das ist auch besser so«, sagte ich. »Und hör bitte auf, mit diesen Rollschuhen gegen meinen Schreibtisch zu donnern.«
»Sei nicht so hart mit ihr, Onkel«, sagte Benny. »Sie ist noch ein Kind, voll ungebündelter jugendlicher Energie.«
»Das war Squeaky Fromme auch«, sagte ich. Dann teilte ich die restlichen Aufgabenübersichten und Zeitpläne und Landkarten aus.
Der Zeitplan sah wie folgt aus:
DONNERSTAG, 26 . JULI 1986
1. ? vormittags Sara ruft Marco im Büro an (Vergleich pers. Aufgabenliste.)
2. ? vormittags Wenn 1. (s. o.) erfolgreich, bringen Sara und Willy das Plastique an
3. ? vormittags Wenn 2. erfolgreich, ruft V. D. die Polizei an
4. ? abends Benny hat einen Wagen besorgt und bis acht Uhr abends abgeliefert
5. ? abends V. D. telefoniert
6. 20:00 abends Nummernschilder. Ausrüstung überprüfen
7. 21:00 bis 22:25 Unterwegs
8. 22:25 Nummernschilder. Leuchte
9. 22:30 Alle auf ihren Plätzen und startbereit (siehe Karte). Wade in Suze’ Wagen, Cissy auf ihrem Motorrad, Benny in »Leihwagen« am auf Karte markierten Platz (aKmP) 1. Willy: aKmP 3. V. D. und Bullen: aKmP 6. Suze und Sara in der Basis, aKmP 7
10. 22:30 (ca.) Cissy telefoniert von aKmP 2
11. 22:35 (ca.) V. D. telefoniert von aKmP 6
12. 23:00 (ca.) Aktion an der Katastrophenkehre, aKmP 3
13. 23:02 (ca.) Willy kontaktet von aKmP 3 Wade an aKmP 1
14. 23:05 (ca.) Benny und Cissy Abfahrt von aKmP 1
15. 23:15 (ca.) Ankunft Benny Katastrophenkehre, aKmP 3
16. 23:15 (ca.) Willy (aKmP 3) kontaktet Wade (aKmP 1)
17. 23:15 (ca.) Wade Abfahrt nach aKmP 3
18. 23:25 (ca.) Ankunft Benny aKmP 5
19. 23:30 (ca.) Abfahrt Wade und Willy. Ziel: aKmP 7
20. 23:30 (ca.) Cissy nach aKmP 6
21. 23:32 (ca.) Abfahrt Cissy
22. 23:35 (ca.) Abfahrt V. D. und Bullen
23. 23:45 (ca.) Cissy zu aKmP 5, dann zu aKmP 1, zurück zur Basis (aKmP 7)
24. 23:45 (ca.) V. D. und Bullen lassen es zwischen aKmP 5 und aKmP 6 so richtig krachen
25. 01:00 (ca.) Beginn Party (aKmP 7)
Meine Arbeit wurde angemessen gewürdigt, wie ich erfreut feststellen darf. Das meiste davon tat ich ja den Kids zuliebe. Wenn es nur um mich gegangen wäre, hätte ich mir wahrscheinlich irgend etwas Schnelles, Einfaches und ziemlich Gemeines ausgedacht, was vielleicht nicht dazu geführt
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