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Rosen und das Leben nach dem Tod u Rosen und zwei Leben

Rosen und das Leben nach dem Tod u Rosen und zwei Leben

Titel: Rosen und das Leben nach dem Tod u Rosen und zwei Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isadorra Ewans
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mein Hirn einschalten konnte. „Und der wäre?“
    „Er hat sich in Sie verliebt und das, bevor er sie überhaupt kannte. Trotzdem konnte er nicht aus seiner Haut und ist seinem ursprünglichen Jagdtrieb – mit dem er immer sehr erfolgreich war – gefolgt und auf die Schnauze gefallen.“ Mr. Smith hatte eine unnachahmliche Art zu lachen. Es war ansteckend, auch wenn der Grund unseres Lachens ein wenig gemein war. Wir brauchten etwas bis wir uns wieder beruhigt hatten. Schweigend sahen wir hinunter aufs Meer. Auf den Wellen spiegelten sich der Mond und die Lichter vorbeifahrender Schiffe, die den Hafen ansteuerten. „Was wollen Sie jetzt von mir?“, fragte ich. Dabei war die Frage so dumm wie nur irgendwas sonst, was ich bisher getan hatte. Es war so klar wie Kloßbrühe, was Mr. Smith von mir erwartete. Ich sollte Russel retten. Doch er überraschte mich.
    „Nicht viel. Kommen Sie zurück und den Rest werden wir dann sehen.“
    „Sie sind ein Fuchs“, sagte ich leise lachend. „Versuchen mich bei meinem schlechten Gewissen zu ködern und dann lassen Sie mich in der Luft baumeln, um so zu tun, als wäre es meine Entscheidung.“
    Mr. Smith lehnte sich zurück, legte einen Arm über die Banklehne und lächelte. „Es ist Ihre Entscheidung.“ Genervt verdrehte ich die Augen. „Die Sie versuchen ziemlich geschickt zu lenken, wie ich bemerken möchte.“
    „Das mag sein, dass dieser Eindruck entsteht. Aber seien Sie sich gewiss: Ich bin aus reiner Sorge um Russel hier.“
    Prüfend sah ich den Butler an. Er war mir in den Wochen während der Ermittlungen einen echte Hilfe und Stütze, aber rechtfertigten seine bisher gesammelten Pluspunkte, dass er mir jetzt – wenn auch nicht drohend, aber immerhin – die Pistole auf die Brust setzte?
    „Wo war Russel während der Trauerfeier im Präsidium? Er hatte mir versprochen, dort zu sein … Er war es nicht. Warum sollte ich ihn jetzt also aus seinem Tief ziehen wollen, wenn er es nicht einmal für nötig gehalten hatte, in einem wichtigen Moment für mich da zu sein.“ Die Dunkelheit trübte meinen Blick. Gerade war es mir, als wäre Mr. Smith kurz zusammengezuckt. Er ging jedoch nicht auf meinen Einwand ein und seine Gesichtszüge waren unergründlich. „Ich muss eine Nacht drüber schlafen“, sagte ich und stand auf. „Vielleicht mehr als eine Nacht. Mir gefällt mein Leben im Moment und ich glaube, dass ich noch Zeit brauche, bevor ich nach London zurückkehren kann.“
    Mit diesen Worten ließ ich ihn sitzen. An der Tür zur Küche blieb ich stehen und sagte, ohne mich ihm zuzuwenden: „Ich mache Ihnen oben das Bett zurecht. Die Couch dürfte für Sie etwas zu kurz sein.“ Gerade als ich die Türklinke in der Hand hatte, hörte ich ihn etwas sagen. Ich verstand ihn nicht. Rein akustisch nicht. Also drehte ich mich zu ihm herum und wartete darauf, dass er es wiederholte. Mr. Smith war zwischenzeitlich aufgestanden, hatte sich zum Meer gewandt und seine Hände in die Hosentaschen gesteckt. Letzteres war äußerst untypisch für ihn und so ging ich zurück. „Was haben Sie gesagt?“
    Er räusperte sich, trotzdem klang seine Stimme belegt als er sprach. „Er konnte nicht da sein, weil Ihre Kollegen ihn zum Verhör geholt hatten. Während der Trauerfeier saß er mit seinem Anwalt in einem verspiegelten Raum und musste sich gegen ihn gerichtete Ermittlungen zur Wehr setzen.“
    Mir entglitten alle Gesichtszüge. Russel war unser „Fachmann“ bei der Auflösung der Fälle gewesen, wie kamen die dazu ihn zu verdächtigen? Mr. Smith schien meine Gedanken lesen zu können. „Ihre Kollegen waren der Meinung, dass er sich zu gut mit den Seilen auskannte. Dann noch die Rosen … Dass Miss Amber einen Rachefeldzug gegen ihn führte, wollten sie so nicht akzeptieren und das, obwohl sie geständig war. Man war der Meinung, dass sie zumindest in Teilen gemeinsame Sache gemacht hatten.“
    Das war doch vollkommen an den Haaren herbeigezogen, schimpfte ich innerlich. Doch so sehr ich diesen Unfug kommentieren wollte, mir fehlten die Worte. „Ich mach Ihnen das Bett fertig“, sagte ich stattdessen und ging nach oben. Dort ließ ich meine Wut über meine Ex-Kollegen an den Kissen aus. Ich schüttelte sie auf und wenn ich noch ein wenig mehr Kraft eingesetzt hätte, dann wären sicher Federn geflogen. Wütend riss ich am Bezug, damit ich einen frischen überziehen konnte. Es geriet zur Farce. Aber irgendwie schaffte ich es, meinen Ärger auf das Bettzeug zu

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