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Rosenberg, Joel - Hüter der Flamme 05

Titel: Rosenberg, Joel - Hüter der Flamme 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Vermächtnis des Kriegers
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dem Weg zu den Sklavenpferchen zu fragen, hatte man ihnen ein Angebot gemacht.
    Sie machten am Stand eines Obsthändlers halt, wo Bren drei glänzende, faustgroße Äpfel erstand. Den ersten gab er Jason, den kleinsten warf er Janie zu, in den dritten biß er hinein.
    Der Händler war ein kleiner, schmächtiger Mann mit einem Krötengesicht und gelben Zähnen, die hinter seinen Lippen zum Vorschein kamen, als er Janie in ihrem Hemd und Halsreif begutachtete. Jason bemühte sich um einen gelassenen Gesichtsausdruck, während Bren Adahan das Grinsen des Mannes erwiderte.
    »Habt Ihr sie schon lange?« erkundigte sich der Händler, während Bren Adahan einen Korb mit Äpfeln beäugte, als hätte er eventuell die Absicht, einen größeren Kauf zu tätigen.
    »Wie man's nimmt«, erwiderte Adahan. »Ich habe sie in Wehnest gekauft, um unterwegs etwas Unterhaltung zu haben.«
    »Das kann ich mir vorstellen.«
    Janie brachte es fertig, nicht zu erröten, obwohl sie die Augen niederschlug.
    »Kocht auch gut«, meinte Bren. »Doch ich habe schon bessere gehabt. Eigentlich wollte ich sie hier zum Verkauf anbieten, doch allmählich will mir scheinen, daß der Markt zur Zeit nicht besonders gut ist.«
    »Von Seiten der Gilde nicht«, gab der Händler zu, »obwohl Ihr bei einem Verkauf an Privat durchaus einen hübschen Profit machen könntet.« Er überlegte. »Versucht es bei Emmon dem Silberschmied drüben in der Straße des Toten Hundes - er scheint immer ein Stück Geld übrig zu haben und versteht sich auf Weiberfleisch. Obwohl diese axtgesichtige Person, seine Frau, ihn wahrscheinlich zwingen wird, die Kleine weiterzuverkaufen.«
    »Und bei der Gilde lohnt es sich nicht?«
    Der Händler schüttelte den Kopf, dann breitete er die Hände aus. »Die Sklavenhändler scheinen Skrupel zu haben, frische Ware einzukaufen, wegen dieses ›Kriegers‹ und seiner Freunde, die herumlaufen, den Gildemännern die Kehle durchschneiden und spurlos verschwinden.« Er griff sich den appetitlichsten Apfel aus einem der Körbe, polierte ihn an seiner Schürze auf Hochglanz und warf ihn in einem eleganten hohen Bogen, der von viel Übung zeugte, dem Bäcker auf der gegenüberliegenden Straßenseite fast genau in die ausgestreckte Hand.
    Der Bäcker revanchierte sich mit dem Viertel von einem kopfgroßen Laib Brot; der Obsthändler brach ein Stück ab und kaute darauf herum.
    Jason zwang sich zu einem bedächtigen Nicken. »Wo hat man sie zuletzt gesehen?« Er nahm einen weiteren Biß von seinem Apfel.
    Der Kaufmann musterte ihn von Kopf bis Fuß. »Ich würde die Finger davon lassen, junger Mann. Der Griff Eures Schwertes mag abgewetzt sein vom vielen Gebrauch, aber es mit Karl Cullinane aufzunehmen, ist keine Sache für einen Amateur. Besonders nicht für einen, der einen guten Apfel so sehr zu schätzen weiß wie Ihr.« Er hob die Hand zu einer Abschiedsgeste. »Ich mache gerne wieder mit Euch Geschäfte.«
    Jason und seine Freunde gingen weiter.
    »Viel zuviel Geschwätz«, murmelte Jane.
    Man hatte den Krieger und seine Gefährten in Lundeyll gesehen, auf Salket und einem weiteren halben Dutzend der Zerspellten Inseln, in Enkiar und in Nyphien. Mitten in Pandathaway waren tote Sklavenhändler gefunden worden und auf Schiffen unterwegs nach Ehvenor. Sie waren zu dritt, nur mit Schwertern und Dolchen bewaffnet; zu zwölft segelten sie auf einem gestohlenen Sklavenschiff; zu hunderten tauchten sie an den unmöglichsten Orten gleichzeitig auf. Sie waren überall und nirgends.
    Die Gerüchte waren erst vor kurzem bis hierher vorgedrungen. Binnen weniger Tage oder Zehn tage würde sich die Aufregung gelegt haben, doch bis dahin wucherte die Phantasie und trug die seltsamsten Blüten, und es war unmöglich, in dem schillernden Gewirr die Wahrheit zu erkennen.
    Falls es eine Wahrheit zu erkennen gab.
    Verdammt.
    Janie steuerte den einzigen guten Vorschlag des ganzen Nachmittags bei: Da sie herausfinden wollten, wer die Jagd auf die Sklavenhändler machte, war der geeignetste Platz für ihre Nachforschungen der von der Gilde beanspruchte Teil des Marktes.
    Das Gildehaus der Sklavenhändler lag vor ihnen, die Pferche auf dem Platz davor enthielten kaum sechs Gefangene, obwohl sie für mehr als hundert bemessen waren.
    Bren Adahan beugte sich zu Jason. »Was hältst du davon, wenn wir uns das ersparen? Wir haben schon mehr als genug Informationen gesammelt. So viele, daß uns schon der Kopf schwirrt.«
    Jason nickte. »Genau das habe ich auch

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