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Rosenberg, Joel - Hüter der Flamme 05

Titel: Rosenberg, Joel - Hüter der Flamme 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Vermächtnis des Kriegers
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konnte.
    Jane Slowotski, die von allen am leichtesten bewaffnet war, ging in der Mitte. Sie hatte nur eine Steinschloßflinte und eine Pistole mitgenommen. Jason, der seine neuen Revolver noch nicht zeigen wollte, bildete mit einer geladenen und gespannten Steinschloßpistole die Nachhut.
    Der Wind drehte und trug neben dem beißenden Rauch auch ferne Geräusche in ihre Richtung: das Knistern des Feuers und ein gedämpftes Brüllen, das Jason Rätsel aufgab.
    Vor ihnen wurde der Wald lichter. »Wahrscheinlich ein Dorf«, erklärte Tennetty, nachdem alle herangekommen waren. »In diesem Teil der Welt schützen die Leute sich mit einem Baumgürtel vor den Stürmen von der Wasserseite her. Es gab ...«
    Ein ferner Schrei schnitt ihr das Wort ab. Es war ein schrilles Heulen voller Qual und Todesangst.
    »Immer mit der Ruhe, Leute«, mahnte Tennetty. »Immer mit der Ruhe.«
    Sie schlichen um die Biegung.
    Wo die Bäume sich lichteten, hatte ein Dorf gestanden. Jetzt gab es dort nur noch ein glimmendes, rauchendes Trümmerfeld. Einige der Holzhütten waren von einer unbekannten Gewalt zum Einsturz gebracht worden, dadurch hatten vermutlich die Herdfeuer Nahrung gefunden und schließlich war durch Funkenflug das gesamte Dorf in Brand geraten.
    Ein weiterer markerschütternder Schrei ertönte, dazu hörte man rufende Stimmen von einer nicht allzu weit entfernten Stelle vor ihnen.
    »Langsam, langsam«, wisperte Tennetty, während sie um eines der wenigen noch stehenden Häuser bogen, und »O verdammt«, entfuhr es ihr beim Anblick dessen, was sich vor ihnen abspielte.
    Der freie Platz, an dessen Rand sie standen, war eindeutig der Mittelpunkt der Siedlung gewesen, wo die Einwohner sich trafen, um zu schwatzen und ihre Waren feilzubieten. Auch jetzt hatten sie sich dort eingefunden; hundert Männer, Frauen und Kinder standen dicht zusammengedrängt in der Mitte der freien Fläche.
    Bis auf einen: Ein kleiner, weißhaariger Mann in grauen, abgetragenen Gewändern hatte sich zwischen die Menschen und das Ungeheuer gestellt. Sein linker Arm hing blutig und kraftlos herab, doch die rechte Hand war ausgestreckt, wie um die Mauer aus Licht zu stützen, die zwischen ihm und dem grauenerregenden Wesen loderte.
    Das Licht und die daraus hervorzuckenden Blitze hielten das Geschöpf in Schach, und doch schnellte es gerade eben wieder aus seiner kauernden Haltung empor, um sich auf den Magier zu stürzen, nur um erneut zurückgestoßen zu werden.
    Es war eine gewaltige Kreatur, deren kurzem schwarzen Pelz das Sonnenlicht einen düsteren Glanz verlieh. Sie war mindestens doppelt so groß wie ein Pferd, mit einem dreieckigen Schädel, der entfernt an einen Wolf erinnerte.
    Die überrumpelten Bewohner der kleinen Küstensiedlung mußten sich trotz ihres Schreckens tapfer zur Wehr gesetzt haben, denn das Geschöpf war mehrfach verwundet. Ein Dutzend Pfeile steckten in Schultern und Flanken wie vergessene Federn in der Haut einer gerupften Gans. Blut und Schmutz verklebten das Fell um eine offene Wunde am rechten Vorderlauf; ein besonders kräftiger Hieb hatte die offenbar sehr widerstandsfähige Haut der Bestie durchschnitten.
    Wieder stürzte sich das mächtige Geschöpf auf den gebrechlich wirkenden Gegner, wieder flammten ihm Lichtschein und Blitze entgegen und warfen es zurück.
    Zusammengekauert kreischte es seinen Zorn hinaus, während es Kräfte für einen nächsten Angriff sammelte.
    Vielleicht stolperte er, vielleicht geriet er in Panik, doch einer der Dörfler löste sich aus der Menge und begann zu laufen, bevor ihm zu Bewußtsein kam, daß er allein und schutzlos dem Ungeheuer ausgeliefert war.
    Mit einem Sprung hatte das Untier den fliehenden Mann erreicht, drückte ihn mit einer Tatze auf den Boden, neigte knurrend den Schädel, packte sein Opfer mit den Zähnen und schüttelte es wie ein Hund eine Ratte, bevor es den schlaffen Körper in die Luft schleuderte. Dann wandte es seine Aufmerksamkeit wieder dem Magier zu.
    Schreie und Wehklagen ertönten aus der Menge und vermischten sich mit dem grollenden Knurren des Untiers, das wieder vergeblich versuchte, die Mauer aus Licht und Feuer zu durchbrechen.
    Dennoch, mit jedem Blitz, jedem Aufleuchten schien die flimmernde Helligkeit matter zu werden, als nähme ihre Macht mit jedem Ansprung des Tieres weiter ab.
    Etwas wie dieses Ungeheuer hatte Jason nie zuvor gesehen, doch er erinnerte sich an Gerüchte über merkwürdige Geschöpfe, die angeblich aus dem Feenland nach Eren

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