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Rosenberg, Joel - Hüter der Flamme 05

Titel: Rosenberg, Joel - Hüter der Flamme 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Vermächtnis des Kriegers
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von beinahe Daumengröße aus dem Beutel und rammte sie in den Lauf.
    Jason schnallte das zweite Pistolenhalfter stramm um die Hüften, holte dann den zweiten Revolver aus der Bettrolle, überprüfte die Trommel, schob ihn in das Schulterhalfter und sicherte ihn mit einer Schlaufe.
    Anschließend zog er die Verschnürung aus dem Vorderteil seines Hemdes, so daß es bis zur Taille offenstand und band sich den Riemen um die Stirn, teils, weil er ihn irgendwo unterbringen mußte und nicht verlieren wollte, teils, weil ihm so die Haare nicht in die Augen fallen konnten. Er hatte einen Haarschnitt nötig, doch jetzt war nicht die Zeit dafür. Bren Adahan war bereits dabei, sein Gewehr zu reinigen und zu laden, Jason folgte seinem Beispiel und nahm befriedigt zur Kenntnis, daß seine Finger das Putzzeug flinker handhabten als die des Barons. Wenigstens etwas, worin er dem Baron überlegen war.
    »Das stammt nicht von einem Kriegsschiff«, meinte Thivar Anjer, der die Rauchfahne beobachtete. »Viel eher sieht es aus, als ob am Ufer etwas vorgefallen wäre.«
    Bren Adahan hatte das Zündpulver auf die Pfanne geschüttet und drückte mit einem scharfen Klicken den Schnappdeckel herunter. »Du bist doch schon in dieser Gegend gewesen«, bemerkte er zu Thivar Anjer.
    »Ja, ja, natürlich, aber ...«
    »Was glaubst du denn, woher der Rauch stammen könnte?«
    »Es gibt verdammt keinen Zweifel daran, woher der Rauch kommt - es ist Lehots Dorf, auf der Leeseite der Insel, und es brennt. Sieht aus, als wäre euer Karl Cullinane wieder am Werk gewesen.«
    Tennetty prustete mißbilligend. »Sobald irgendwo in Eren ein Teller vom Tisch fällt, war es Karls Schuld, wie? Außerdem wissen wir, daß er hier war, daß er vor einigen Zehntagen auf Klimos ein paar Sklavenhändler getötet hat - meinst du, er ist dumm genug, hierher zurückzukehren?«
    Jane öffnete den Mund und schloß ihn wieder, Jason kauerte sich neben ihr auf die Planken.
    »Was ist?« fragte er. Während sie sprachen, beschäftigten sich seine Hände weiterhin mit dem Gewehr: die Kugel in das Pflaster rollen, mit dem Kugelstarter das Pflaster andrücken, den Kugelstarter in den Gürtel schieben, das Pflaster passend schneiden, Messer wegstecken, Kugelstarter aus dem Gürtel ziehen, die Kugel auf die Mündung setzen, den Kugelstarter in den Gürtel schieben, den Ladestock unter dem Lauf herausziehen um die Kugel festzustoßen, den Ladestock zurückschieben, die Flasche mit dem feinen Zündpulver aus dem Beutel holen, ein Maß in die Pfanne füllen, den Deckel nach unten kippen.
    Sie schüttelte den Kopf. »Tennetty hat recht, aber aus den falschen Gründen«, flüsterte sie. »Ich glaube schon, daß dein Vater es für eine glänzende Idee halten würde, zweimal an derselben Stelle zuzuschlagen. Doch mein Vater ist zu schlau für so was. Die Sklavenhändler müssen die Möglichkeit ohnehin in Betracht ziehen. Das bedeutet, daß sie alle Orte unter Beobachtung halten werden, wo die drei sich haben blicken lassen - und mein Vater wird nicht zulassen, daß dein Vater ihnen genau in die Hände läuft.«
    »Und?«
    »Wenn es also stimmt, daß die drei hier einen Anschlag auf die Sklavenjäger verübt haben, dann sind auf keinen Fall sie für die Rauchsäule dahinten verantwortlich. Ich bin dafür, daß wir uns dünne machen«, sagte sie abschließend. »Die Sache gefällt mir nicht.«
    Bren Adahan deutete auf die graue Wolke am Himmel. »Wenn du uns von Luv an die Insel herumbringst, dann die Landzunge umsegelst und im rechten Winkel die Rauchfahne ansteuerst, ist es dann möglich, schnell die Flucht zu ergreifen, falls es nötig sein sollte?«
    Thivar Anjer spitzte nachdenklich die Lippen. »Es wäre in jedem Fall besser, den Punkt geradewegs anzusteuern; ich kann bestimmt zwei bis drei Strich dichter am Wind segeln als ein Kriegsschiff, wenn es darauf ankommt. Doch ich habe nicht die Absicht, mein Leben und mein Schiff darauf zu verwetten.«
    Bothan Ver holte mit penibler Genauigkeit das Hauptsegel ein, als machten ein oder zwei Daumenbreiten mehr oder weniger Tuch einen Unterschied.
    Bren Adahan befeuchtete sich die Lippen. »Wir müssen nachschauen. Es ist die beste Gelegenheit, etwas über Karl Cullinane herauszufinden.«
    »Ah, Gelegenheit«, knurrte Thivar Anjer. »Und was schlägst du vor, falls sich herausstellt, daß diese Gelegenheit aus einem dreimastigen Sklavenhändler-Schiff besteht?«
    »Mach dir keine Sorgen deswegen«, beruhigte ihn Jason. »Ein Kriegsschiff

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