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Rosenberg, Joel - Hüter der Flamme 05

Titel: Rosenberg, Joel - Hüter der Flamme 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Vermächtnis des Kriegers
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andere, was wir von ihm noch finden können. Auch Teile, bei denen wir nicht ganz sicher sind. Auf keinen Fall dürfen die Melawis diese Hand sehen und sich zusammenreimen, daß Karl tot ist. Die offizielle Version lautet, daß Karl zu einem Rachefeldzug gegen die Sklavenhändler aufgebrochen ist.«
    »Und dann?«
    »Dann müssen wir ein paar Sklavenhändler abservieren.« Slowotskis Grinsen strahlte mit der Sonne um die Wette. Doch es war nicht eigentlich Walter Slowotskis Grinsen.
    Es war Karls.
    »Als die Melawis wieder von den Bergen herunterkamen, logen wir - nun, eigentlich gebührt das Lob hauptsächlich Walter -, logen wir, daß sich die Balken bogen. Karl war mit Ganness' Schiff davongesegelt, erzählten wir, und nachdem die Sklavenhändler hier alle erledigt waren, sollten wir ihm folgen.
    Der alte Wohtansen sah nicht so glücklich aus - ich glaube, er nimmt Karl immer noch den Kinnhaken von damals übel -, doch einige seiner Männer boten sich als Freiwillige an.
    Die Überfahrt war eins meiner schlimmsten Erlebnisse. Sollte euch irgendwann jemand fragen, ob ihr einen Sturm auf dem Zirrischen See erleben möchtet, in einem Auslegerkanu mit der schäbigsten Lateintakelung, die die Welt je gesehen hat, dann lehnt dankend ab.
    Wir erwischten sie in Ehvenor. Dann in Lundeyll und in Erifeyll, wobei wir jedesmal darauf achteten, Beweise für die Anwesenheit von uns allen dreien zu hinterlassen.
    In Erifeyll trennten wir uns, Walter und ich. Der nächste Teil des Plans erforderte eine lange Zeit auf See, in dem Gebiet der Zerspellten Inseln. Dabei wäre ich zu sehr aufgefallen. Ein Zwerg als Seemann? Nein, besser, sie suchten weiterhin nach zwei Menschen und einem Zwerg. Und für den Fall, daß die Gerüchte, an denen wir so fleißig strickten, bis hierher vordrangen und falsche Hoffnungen weckten, sollte ich auf dem schnellsten Weg nach Biemestren zurückkehren.«
    Ahira lehnte die Schultern gegen den Rand des Zubers und spielte mit einem Stück Seife, das wie eine Birne geformt war. Ein duftender Schaumberg entstand auf der durchscheinenden Oberfläche. Trotz des wohlig heißen Wassers wollte es ihm nicht gelingen, sich zu entspannen. Er umschloß die Seife mit der Hand und drückte zu. Die cremige Masse quoll wie feuchter Lehm zwischen seinen Fingern hindurch.
    »Unterwegs gab es ein paar Schwierigkeiten. Ich werde euch irgendwann davon erzählen.«
    Doria beugte sich über seine Schulter; trockene, kundige Finger betasteten machtlos die nur teilweise verheilte Wunde. »Wir haben nach einem Heiler geschickt«, sagte sie. »Spinnensekte.«
    Er zuckte die Achseln. »Walter springt jetzt zwischen den Inseln herum und arbeitet sich - so unauffällig wie möglich - an Elleport heran, dann will er Orduin hinauf segeln, in Richtung Endell. Oder vielleicht ändert er seinen Plan und reitet nach Heim.«
    »Inseln?« Garavars Stimme klang rauh.
    »Ja, ja, Inseln. Er läßt sich als Seemann anheuern und treibt sich in den Kneipen auf den Inseln herum, wo er von dem Krieger erzählt und wie man ihn hier und dort überall gesehen hat. Mit seinen zwei oder zwanzig oder hundert Gefährten. Er dürfte das Spiel demnächst beenden, denn inzwischen sind viel zu viele Verfolger auf Karls Spur, und Walter hat bestimmt keine Lust, ihnen in die Hände zu fallen.« Der Zwerg seufzte.
    »Oder vielleicht macht er auch weiter. Zum Beispiel, wenn er eine von unseren Signalraketen aufsteigen sieht. In dem Fall wird er sich auf die Suche nach den Leuten machen, die nach ihm auf der Suche sind und das mit ebensolchem Eifer, wie die Sklavenhändler Karls Spuren verfolgen.«
    Dorias Finger gruben sich mit überraschender Kraft in seinen Arm. »Ich komme mit dir.«
    Der Zwerg schüttelte den Kopf. »Nein. Nur ich und der Drache. Wir werden unser Glück bei dem nächsten Treffpunkt versuchen, den Jason und Janie verabredet haben, und wenn sie da nicht sind, schließen wir uns eben dem Reigen der Suchenden an.«
    »Nein.« Andrea ergriff das Wort. »Nein. Du, Ellegon und ich. Ich kann sie finden.«
    »Und wie willst du das anstellen?« Doria war zornig.
    »Es gibt Mittel und Wege, Doria. Magie.« Andrea raunte Silben, die dem Vergessenen bestimmt waren. Sie streckte die Hand aus, und gleißende Funken tanzten zwischen ihren Fingern. »Ich weiß, daß du glaubst, ich würde zu oft von meinen Kräften Gebrauch machen, aber hier geht es um das Leben meines Sohnes.«
    Mit einem Geräusch wie Peitschenknallen zuckten die Lichtfunken zwischen ihrem

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