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Rosenberg, Joel - Hüter der Flamme 05

Titel: Rosenberg, Joel - Hüter der Flamme 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Vermächtnis des Kriegers
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Daumen und Zeigefinger hin und her. Ihre Hand begann zu beben, doch Andrea achtete nicht darauf. Ihre Lippen bewegten sich lautlos, und das zischende Knacken wurde lauter, das gleißende Licht greller und weißer, bis sie mit einem raschen Fingerschnippen beides zum Verschwinden brachte.
    »Ich verstehe ein bißchen von Zauberei.« Doria schürzte die Lippen. »Sicher, du kannst eine Puppe von Jason anfertigen, aber du vermagst nicht den schützenden Bann seines Amuletts zu durchbrechen, auch nicht, wenn du deine ganze Kraft darauf verwendest. Auf der Ebene der Zauberei besitzt er keine feste Gestalt, die mit Magie zu fassen wäre.«
    »Du hast ganz recht.« Andrea lächelte dünn. »Auch Bren Adahan kann ich nicht erreichen oder Tennetty oder Walter. Nicht, solange sie ihre Amulette tragen. Aber Kethol und Durine tragen kein Amulett, nicht wahr?« Sie schritt aus der Tür, ihre weiten Röcke bauschten sich im Wind.
    Dann war sie fort.
    »Es gefällt mir nicht, wenn sie sich ihrer Zauberkraft bedient«, äußerte Thomen Furnael. »Doch ich wüßte nicht, wie das zu umgehen wäre.«
    Oder wie man sie daran hindern könnte, fügte Ahira in Gedanken hinzu.
    Doria schwieg.
    Im Augenblick konnte man nichts weiter tun, als sich zurücklehnen, das heiße Wasser genießen und ausruhen.
    Er schloß die Augen.

Kapitel zweiundzwanzig
Zum Goldenen Ochsen
    Die Hölle brach los. Milton
    Sag mir noch mal, warum es so eine großartige Idee ist, immer wieder den Hals in die Schlinge zu stecken.
    Walter Slowotski
    Der Sturm kündigte sich an, als der Tag sich verabschiedete. Die Sonne stand dicht über dem Horizont, doch am Himmel drängten sich schwarzgrau die heraufziehenden Gewitterwolken. Der mit Feuchtigkeit gesättigte Wind strich in heftigen Böen über den Hügelkamm, auf dem Jason stand, und wirbelte Gras und Blätter durch die Luft.
    Fröstelnd hüllte sich Jason enger in den Umhang, dann bückte er sich nach der Signalrakete. »Stell die Führungsstange auf«, sagte er.
    Durine rammte den dünnen Metallstab in Windrichtung schräg in den Boden.
    Jason richtete sich auf, dann fädelte er die Ringe an der Seite der Rakete sorgfältig auf den geneigten Stab. Anschließend kniete er nieder, um den unteren Teil der Rakete auszuwickeln; er war in Wachspapier verpackt worden, um die Feuchtigkeit abzuhalten.
    Die Verpackung schien genützt zu haben, seine Finger konnten keine Anzeichen von Feuchtigkeit feststellen. Die Zündschnur, die er aus einem Leinenbeutel hervorholte, war eine andere Sache. Bei irgendeiner Gelegenheit war der Beutel naß geworden und damit natürlich auch die Lunte.
    Vielleicht brannte sie trotzdem, vielleicht auch nicht. Für Experimente hatten sie keine Zeit, außerdem waren sie auf einen solchen Fall vorbereitet. Jason hatte eine Steinschloßpistole im Gürtel stecken.
    Während er mit dem Stiefelabsatz eine seichte Furche in den aufgeweichten Boden zog, hielt Durine den Blick auf den Weg am Fuß des Hügels gerichtet.
    Dort wartete Bren Adahan mit ihren gemieteten Fortbewegungsmitteln: zwei Sattelpferden und einem Flachwagen, der von zwei struppigen Maultieren gezogen wurde. Janie und die anderen waren mit dem Schiff nach Tesors gesegelt, der ungefähr einen Tagesritt entfernten Hafenstadt.
    Durine reichte ihm das Pulverhorn, und Jason ließ vorsichtig eine dünne Spur in den Graben rieseln. Genau unter der Rakete häufte er einen kleinen Pulverkegel an. Das mußte genügen.
    »Also gut. Du gehst schon mal zu Bren und den Pferden. Ich komme gleich nach.« Er konnte schneller laufen als Durine, und wenn es auch unwahrscheinlich war, daß die Rakete vorzeitig explodierte, hatte es doch keinen Sinn, ein unnötiges Risiko einzugehen.
    Er wartete, bis Durine am Fuß des Hügels angekommen war, und nahm beifällig zur Kenntnis, daß der breitschultrige Mann die Pferde fest am Zügel hielt.
    Jason zog den Ladestock aus der Pistole und schob ihn in die Halterung unter dem Lauf. Er schüttete Pulver auf die Pfanne, klappte den Schnappdeckel darüber, spannte den Hahn und zielte sorgfältig auf die gewundene Spur aus schwarzem Pulver.
    Warum zielen? Er brauchte nicht zielen. Er kniete nieder, setzte die Mündung an das Ende der Pulverspur und betätigte den Abzug.
    Die Steinschloßpistole spie Feuer, das als zischender Glutwurm der Rakete entgegeneilte.
    Jason wartete nicht ab, ob die Rakete ordnungsgemäß in die Höhe stieg, er war bereits auf halbem Weg ins Tal, und die Hügelflanke verdeckte die Sicht.
    Eine

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