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Rosendorn

Rosendorn

Titel: Rosendorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenna Black
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glaubte nicht, dass es sich jetzt noch um eine »Bitte, wein doch nicht mehr«-Umarmung handelte. Ich schluckte schwer, und mein Puls raste, als ich mich fragte, was als Nächstes passieren würde. Sollte ich einfach so sitzen bleiben und mein Gesicht an seine Brust schmiegen? Oder sollte ich den Kopf heben, damit er mich küssen konnte?
    Oder sollte ich eigentlich schon halb durch den Raum gerannt sein und ihm entgegenschleudern, dass er seine Hände gefälligst bei sich behalten solle?
    Ich war nie ein besonders unschlüssiger Mensch gewesen, aber Ethan brachte meine Gehirnzellen so durcheinander, dass ich nur dasitzen konnte, während mein Verstand im Leerlauf lief. Mit dem Kinn strich er sacht über meinen Kopf, und mit den Händen massierte er meinen Rücken. Unter anderen Umständen hätte ich einfach denken können, dass er versuchte, mich zu trösten, doch da mein Kopf an seine Brust gelehnt war, hörte ich, wie sein Herz schneller schlug. Ich hielt erwartungsvoll den Atem an, und mein Pulsschlag erhöhte sich, bis er so schnell ging wie seiner. Ich kuschelte mich noch enger an ihn, in seine Wärme.
    Vermutlich war ich ziemlich verspannt, denn Ethan lachte leise. Das Geräusch seines Lachens brachte mein Innerstes zum Dahinschmelzen.
    »Entspann dich, Dana«, sagte er. »Ich beiße nicht. Und ich verspreche dir, die Situation nicht auszunutzen.«
    Die Hitze in meinen Wangen brannte praktisch durch den Stoff seines T-Shirts. Schlimm genug, dass ich so nervös war. Noch schlimmer war allerdings, dass er es auch noch
wusste.
Und er lachte über mich.
    Okay, er lachte über mich, während er noch immer die Arme um mich gelegt hatte, aber trotzdem …
    Ich zwang mich dazu, die Luft rauszulassen, die ich die ganze Zeit über angehalten hatte, und normal weiterzuatmen. »Ich, äh … ich bin erst sechzehn«, sagte ich. »Das ist alles ganz neu für mich.« Und ich war mir nicht sicher, was ein achtzehnjähriger Typ von mir erwartete. Ich meine, er war praktisch erwachsen und ich … nicht.
    »Keine Sorge«, versicherte er. »Es ist noch nicht so lange her, dass ich sechzehn war. Ich erinnere mich noch gut daran.«
    Ich glaubte kaum, dass er mit sechzehn so gewesen sein konnte wie ich. Er besaß einfach viel zu viel lässiges Selbstbewusstsein, als dass ich auch nur einen Moment geglaubt hätte, dass er bei Mädchen schüchtern gewesen sein konnte. Doch es war nett von ihm, dass er versuchte, mich aufzumuntern.
    »Ich nehme an, du hast keinen Freund?«, fragte er.
    Ich hatte Angst zu sprechen, weil ich fürchtete, etwas Dummes sagen zu können, also schüttelte ich nur den Kopf. Er legte einen Finger unter mein Kinn und hob mein Gesicht an, so dass ich ihn ansehen musste. Mein Atem stockte, und ein wohliger Schauer rieselte über meinen Rücken. Seine Augen, die sonst außergewöhnlich hell waren, wirkten durch seine geweiteten Pupillen fast schwarz, und er blickte mich an, als wäre ich eine Süßigkeit, die er unglaublich gern vernaschen wollte.
    Er neigte den Kopf und presste seine Lippen auf meine.
    Mein Verstand war vollkommen überfordert. Ethans Lippen waren warm und feucht, als sie meinen Mund berührten, und er schmeckte merkwürdigerweise nach Kirschen. Ich bemühte mich, seine Bewegungen widerzuspiegeln, aber ich fühlte mich total plump und war überzeugt davon, alles falsch zu machen.
    Mit der Zunge strich er über meine Lippen, bis ich sie für ihn öffnete. Er vertiefte unseren Kuss, und ich versank praktisch in seinem Geschmack, dem Gefühl, seinem Duft. Doch so heiß er auch war und sosehr ich mich auch zu ihm hingezogen fühlte, war ich mir nicht sicher, ob ich diesen Weg wirklich gehen wollte. Ich war allein mit ihm in einer abgeschiedenen Höhle, ich küsste ihn, ich spürte, wie viel Spaß es ihm machte, und ich kannte ihn nicht gut genug, um sicher sein zu können, dass er auch tatsächlich aufhörte, wenn ich es wollte.
    Ethan unterbrach den Kuss und strich mir zärtlich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Ich war so verwirrt und verlegen, dass ich seinen Blick nicht erwidern wollte, aber andererseits konnte ich auch nicht wegschauen. Er lächelte mich an.
    »Du musst aufhören, so viel nachzudenken«, murmelte er seltsam hypnotisch, als er sich vorbeugte, um mich wieder zu küssen.
    Ich weiß nicht, woher ich den Mut nahm, um zu sprechen, doch irgendwie gelang es mir. »Meine Mom hat damals, als sie mit meinem Dad zusammen war, auch beschlossen, nicht zu viel nachzudenken, und das hat kein

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