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Rosendorn

Rosendorn

Titel: Rosendorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenna Black
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Kuss nur Mittel zum Zweck ist. Ob du es glaubst oder nicht: Ich finde Küssen allein schon schön.« Er schenkte mir wieder dieses sexy verschmitzte Lächeln, und mein Herz begann zu flattern.
    »Also war alles, was du wolltest, ein Kuss?«, fragte ich. Eine kleine Stimme in meinem Kopf warnte mich, dass ich mich auf dünnes Eis begab. Ich befahl der kleinen Stimme, die Klappe zu halten.
    »Tja, vielleicht mehr als nur
einen.
Aber im Prinzip ja.«
    Ich zögerte noch immer.
    »Hör mal«, fuhr er fort. »Wenn ich versuchen würde, dich zu irgendetwas zu drängen, was du nicht willst, wirst du dich doch dagegen sperren und mir nie wieder vertrauen. Und das werde ich nicht riskieren.«
    Ich entspannte mich ein wenig. Es war echt anstrengend, die ganze Zeit über in Abwehrhaltung zu sein und die Augen nach möglichen Gefahren offen zu halten. Ich machte das schon, seit ich denken konnte, denn ich hatte noch nie darauf vertrauen können, dass meine Mutter uns beschützte. Allmählich hatte ich es satt. Und ein Grund für meine Reise nach Avalon war auch gewesen, endlich dieser ständigen schweren Belastung durch die Verantwortung zu entkommen. Also zur Hölle mit Kimbers Warnungen, und zur Hölle mit meinen eigenen Bedenken!
    Ich hob das Kinn an und blickte Ethan direkt in die Augen, als hätte ich allen Mut der Welt. »Also gut.«
    Dieses Mal saß ich nicht auf Ethans Schoß, sondern lehnte mich an seine Seite und bot ihm meinen Mund an. Als seine Lippen meine berührten, spürte ich einen Ruck, etwas wie einen elektrischen Schlag, der von meinen Zehen- bis in meine Haarspitzen durch meinen Körper zuckte. Und plötzlich war es überraschend leicht, nicht mehr nachzudenken und nur noch zu fühlen.
    Er reizte mich mit zarten Küssen, und ich keuchte vor Lust auf. Dieses Mal musste er mich nicht auffordern, den Mund zu öffnen, und erforschte mich mit seiner Zunge. Wieder jagte etwas wie ein Blitz durch mich, und ich schlang meine Arme um seinen Hals und genoss seinen Geschmack und das Gefühl, ihn zu spüren. Meine Gliedmaßen prickelten, und es war, als würde dichter Nebel meinen Kopf umhüllen.
    Ich atmete Ethans Duft ein, schwelgte in der Wärme seines Körpers und in seinen Kirschküssen, und mein Verstand hatte nichts mehr zu melden. Irgendwie lag ich schließlich auf der Pritsche, den Kopf auf dem Kissen, während Ethan sich über mich beugte und seinen Oberkörper an meinen schmiegte. Tief in meinem Innern nahm ich wahr, dass sein Gewicht die Kamee gegen meine Haut presste und dass der Anhänger wieder seltsam warm war. Dann begann Ethan, mit der Hand über den Stoff meines T-Shirts zu streicheln, und ich dachte überhaupt nicht mehr nach. Er hielt sich von allen … empfindlichen Stellen fern, doch mein Körper war sich der Möglichkeiten vollkommen bewusst. Wenn mein Mund nicht anderweitig beschäftigt gewesen wäre, hätte ich ihn vielleicht sogar gebeten, sein Versprechen zu brechen.
    Mit der Zunge tauchte er in meinen Mund ein und zog sich dann wieder zurück, um im nächsten Moment wieder einzudringen – es war ein so zweideutiger Rhythmus, dass ich tatsächlich aufstöhnte. Jede Faser meines Körpers kribbelte, und Wärme breitete sich in meinem Innern aus. Es fühlte sich so, so gut an …
    Wie ich schon sagte, ich
dachte
nicht nach, und mein Kopf war benebelt, aber ich nehme an, dass meine Vorsicht auf einem unterbewussten Level wohl nie ganz nachlässt. Das Kribbeln, die Wärme, der benebelte Verstand … das alles erinnerte mich an etwas. Es erinnerte mich daran, wie ich mich gefühlt hatte, als ich Kimbers extrastarken heißen Punsch getrunken hatte.
    Die Erkenntnis wirkte wie ein Schwall kalten Wassers, und der Nebel löste sich auf, als wäre er nie da gewesen. An diesem Bild stimmte etwas ganz und gar nicht. Es war unmöglich, dass aus dem Nervenbündel, das ich noch vor ein paar Augenblicken gewesen war, so plötzlich diese entspannte, ungezwungene, sinnliche Frau geworden war. Jedenfalls nicht ohne ein bisschen Hilfe. Ich stemmte meine Hände gegen Ethans Brust und war erleichtert, dass er tatsächlich aufhörte. Mein Atem ging heftig, und mein Puls raste noch immer, doch ich war mir sicher, dass Ethan etwas getan hatte. Außer mich zu küssen.
    »Was hast du mit mir gemacht?«, wollte ich wissen und versuchte, mich aufzusetzen.
    Ethan bemühte sich nicht einmal, so zu tun, als wüsste er nicht, wovon ich sprach. »Immer mit der Ruhe«, sagte er. »Es war nur ein kleiner Zauberspruch, der dir

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