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Rosenherz-berbKopie

Titel: Rosenherz-berbKopie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dem
Schweinetick?»
    Marthaler
fuhr herum.
    Anna
stand im Türrahmen und schaute grinsend auf ihn herunter. Sie hatte
ein Glas Milch in der Hand.
    Marthaler
sprang auf und hielt die rechte Hand an sein Herz. Gleich darauf ließ
er sie wieder sinken und versuchte, seine Blöße zu bedecken.
    «Verdammt,
Anna. Willst du mich umbringen?»
    Er
drückte sich an ihr vorbei und verschwand im Schlafzimmer. Um
sich zu beruhigen, setzte er sich für einen Moment auf die
Bettkante, dann zog er sich langsam an.
    Als
er ins Wohnzimmer kam, sah Anna ihn schuldbewusst an. «Ich wollte
dich nicht erschrecken. Ich dachte, du hättest mich gehört.»
    «Scheiße,
Anna, mach das nie wieder! Ich habe jemanden gehört. Ich dachte, es
ist ein Einbrecher. Ich wollte gerade meine Pistole holen. Wie
bist du überhaupt reingekommen?»
    «Ich
habe geklingelt. Als niemand aufgemacht hat, bin ich außen am
Regenrohr hochgeklettert.»
    «Du
bist über die Hauswand in meine Wohnung eingedrungen?»
    «Jetzt
hab dich nicht so, die Balkontür stand offen. Übrigens ...»
    «Übrigens
was?», fragte Marthaler.
    «Du
brauchst dich nicht vor mir zu schämen. Ich habe schon öfter nackte
Männer gesehen, auch ältere nackte Männer.»
    «Danke
für den älteren Mann. Aber ich bin es nicht gewohnt, mich vor
fremden Frauen nackt zu zeigen. Und ich will mich auch nicht daran
gewöhnen.»
    «Tja»,
sagte Anna. «In der Beziehung tickt wohl jeder ein bisschen anders.»
    Marthaler
fragte nicht, was sie damit meinte. «Jedenfalls gut, dass du
gekommen bist», sagte er. «Wir müssen dringend reden.»
    Annas
Augen blitzten spöttisch. «Ah ja? Heißt das, ich bin doch nicht so
nutzlos, wie du mir zu verstehen gegeben hast?»
    «Ich
wollte diesen Eindruck nicht erwecken, aber ich weiß, dass ich mich
tatsächlich wie ein Esel benommen habe. Und dafür möchte ich mich
bei dir ...»
    «Vergiss
es!», unterbrach ihn Anna. «Um was geht's?»
    Marthaler
ging in den Flur und holte sein Notizbuch. «Schreib!», sagte er,
als er wieder neben ihr stand. «Es gibt neue Namen.»
    Anna
nahm den dicken Filzstift und stellte sich vor die Wandzeitung.
    «Tatsächlich
wären wir ohne deinen Besuch bei Albanelli noch immer keinen Schritt
weiter. Und jetzt wissen wir sogar schon, wer der junge Mann auf dem
Foto ist. Er heißt Philipp Lichtenberg.»
    Anna
schrieb den Namen auf. «Und wie hast du das herausbekommen?»
    «Ich
habe dein Dossier benutzt und mir die Namen angeschaut. Ich habe
mich mit dem Staatsanwalt getroffen, der damals die Ermittlungen
geleitet hat.»
    «Traugott
Köhler.»
    «Ja»,
sagte Marthaler, «genannt Terry. Er hat sich an Albanellis zweite
Aussage erinnert. Er sagt, er habe selbst das Protokoll
unterschrieben. Zehn Jahre später, als sich ein neues Team den Fall
nochmal vorgenommen hat, war der gesamte Vorgang aus der Akte
verschwunden. Arthur Sendler, der Mitte der Siebziger das neue Team
geleitet hat, hatte keinen blassen Schimmer, von was ich rede, als
ich ihn darauf angesprochen habe. Irgendwann in diesen zehn
Jahren ist die Akte also manipuliert worden.»
    «Hammer!»,
sagte Anna.
    Marthaler
lachte. «Das kannst du wohl sagen. Aber warte, es kommt noch
besser. Irgendwer aus dem Justizministerium hat Köhler
zurückgepfiffen, als er eine Gegenüberstellung von Albanelli
und Philipp Lichtenberg durchführen wollte.»
    «Dann
müssen wir uns den Typ vorknöpfen.»
    «Das
wird nicht so einfach sein. Er hatte vier Zeugen, die bestätigt
haben, dass er in der fraglichen Nacht mit ihnen zusammen war.
Zwei Prostituierte und zwei Freunde. Auch deren Namen habe ich
von Terry Köhler erfahren. Die Freunde heißen Hubert Ortmann und
Klaus-Rainer Stickler. Die Namen der beiden Prostituierten
lauten Margarete Hielscher und Hannelore Wilke.»
    Anna
schrieb die Namen untereinander an die Wand. Dann ging sie zu ihrem
MacBook und tippte sie in ihre Datei.
    «Bevor
wir uns diesen Philipp Lichtenberg näher anschauen, müssen wir
sein Alibi knacken», sagte Marthaler. «Wenn er und seine vier
Zeugen damals gelogen haben, werden wir das herausfinden. Was mit
Ortmann und Stickler ist, weiß ich noch nicht. Aber möglicherweise
wurden die beiden Frauen für ihre Aussage bezahlt. Margarete
Hielscher ist tot. Sie hatte Leukämie und ist 1986 gestorben.»
    Anna
malte ein Kreuz hinter den Namen der Frau. «Nützt uns also nichts
mehr», sagte sie.
    «Nein.
Auch Hannelore Wilke werden wir wohl nicht befragen können. Sie
ist am 28. April 1989 verschwunden und seitdem nicht

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