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Rosenherz-berbKopie

Titel: Rosenherz-berbKopie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gesprudelt
hat.»
    Lichtenbergs
Mundwinkel zuckten. Er öffnete kurz die Augen, wechselte einen
raschen Blick mit Ortmann, um kurz darauf wieder bewegungslos auf
seiner Liege zu verharren.
    «Hören
Sie, das lässt sich sicher aufklären ...», sagte Ortmann.
    «Nein,
Herr Ortmann, Sie sollten sich nicht zu weit für Ihren Chef aus dem
Fenster lehnen. Auch der Versuch einer Strafvereitelung ist strafbar.
Es ging nicht nur um diese Überweisungen. Ich bin sicher, dass
sich dafür irgendeine windige Erklärung finden lässt. Was sich
aber nicht erklären lässt:
    Die
Überweisungen hören genau zu dem Zeitpunkt auf, als Hannelore Wilke
verschwindet. Aber sie verschwindet nicht nur, sie wird ermordet.
Ihre sterblichen Überreste haben wir heute Morgen am Ufer des
Schultheisweihers in Offenbach gefunden.»
    Marthaler
merkte, dass sein Handy in der Jackentasche vibrierte. Er zog es
hervor und schaute auf das Display. Es war die Nummer der
Staatsanwaltschaft.
    «Sendler?
Ja, Moment!»
    Marthaler
trat unter der Pergola hervor und entfernte sich einige Meter.
    Keine
Minute später kam er zurück; er hatte das Telefonat noch nicht
beendet. Er wandte sich an Ortmann: «Gibt es im Haus ein Faxgerät?»
    Ortmann
zog eine Visitenkarte hervor und zeigte auf die Nummer. Marthaler gab
die Nummer an Sendler weiter. Dann steckte er sein Telefon wieder
ein.
    Er
trat an das Fußende der Liege. Lichtenberg lag mit geschlossenen
Augen auf dem Rücken.
    «Schauen
Sie mich bitte an!», sagte Marthaler. «Ich habe gerade einen Anruf
der Staatsanwaltschaft erhalten. Seit einer halben Stunde liegt gegen
Sie ein Haftbefehl vor. Außerdem haben wir einen richterlichen
Beschluss zur Durchsuchung all Ihrer Privat- und Geschäftsräume.
Beides wird Ihnen in diesem Moment zugefaxt. Sie werden beschuldigt,
in den frühen Morgenstunden des 4. August 1966 die Prostituierte
Karin Rosenherz ermordet zu haben, um sich in den Besitz zweier
Handzeichnungen von Paul Klee zu bringen. Sie werden
beschuldigt, am 28. April 1989 die Prostituierte Hannelore Wilke
in Offenbach erschlagen zu haben ...»
    Über
Lichtenbergs Gesicht huschte ein blindes Lächeln. Er hob die Hand,
als wolle er etwas sagen.
    Marthaler
kam ihm zuvor: «Ich bin noch nicht fertig. Ihnen wird außerdem
zur Last gelegt, Anstifter des Überfalls auf den Kunsttransport im
Frankfurter Stadtwald zu sein, bei dem vor gut einer Woche ein Mann
getötet und eine Frau schwer verletzt wurden.»
    Erst
jetzt öffnete Philipp Lichtenberg die Augen. Die Narben auf seiner
Stirn traten noch deutlicher hervor. Er drehte den Kopf und schaute
Ortmann lange prüfend an. Mit dem Kinn gab er ihm ein Zeichen.
Ortmann trat an die Liege und beugte sich hinab. Sein Chef flüsterte
ihm etwas ins Ohr.
    Ortmann
nickte mehrmals. Dann richtete er sich vor Marthaler auf: «Herr
Lichtenberg möchte gerne den Haftbefehl sehen. Ich werde ins Büro
gehen, um ihn zu holen. Außerdem meint er, dass es klug wäre, nun
doch einen Anwalt hinzuzubitten.»
    «Ja»,
sagte Marthaler, «das halte ich für eine gute Idee!» «Herr
Ortmann!», rief Anna.
    Ortmann,
der bereits auf dem Weg zum Haus war, blieb stehen und drehte sich
um. «Ja?»
    «Ich
komme mit Ihnen. Würden Sie mir vielleicht zeigen, wo die Toilette
ist?»
    Hubert
Ortmann nickte.
    Und
Anna folgte ihm.

    Marthaler
schwitzte. Er stand auf, zog sein Jackett aus und hängte es über
die Stuhllehne. Er warf einen Blick auf Albinelli. «Läuft das Band
noch?» Fausto Albanelli nickte.
    Marthaler
nahm seinen Stuhl und stellte ihn direkt neben Lichtenbergs Liege.
    «Sollen
wir warten, bis Ihr Anwalt hier ist?»
    Der
Mann öffnete die Augen: «Die Kleine ist eine pfiffige Person.
Schlafen Sie mit ihr?»
    «Haben
Sie verstanden, was ich Sie gefragt habe? Sie haben das Recht,
die Aussage zu verweigern. Sie müssen nichts sagen, was Sie belasten
könnte.»
    Lichtenberg
wedelte mit der Hand. «Wann wurde die Frau getötet?»
    «Sie
meinen Hannelore Wilke? Sie ist am Abend des 28. April 1989 zum
letzten Mal lebend gesehen worden. Wir vermuten, dass sie noch
am selben Tag ermordet wurde.»
    Lichtenberg
zeigte auf sein vernarbtes Gesicht. «Einen Monat vorher ist das hier
passiert. Ich lag fast ein halbes Jahr in der Klinik. Seitdem kann
ich mich nur noch unter Mühen und für kurze Zeit auf den Beinen
halten. Was sagen Sie jetzt, Herr Hauptkommissar? Sind Sie immer noch
der Meinung, dass ich die Frau umgebracht habe? Ich habe ihr weder
Geld überwiesen, noch habe ich sie

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