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Rosenherz-berbKopie

Titel: Rosenherz-berbKopie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wurde.
    «Gehen
Sie in Deckung!», schrie Dressler, der an seinem Holster nestelte
und die Gaspistole herauszog. «Der hat uns abgedrängt. Los,
runter! Legen Sie sich auf den Boden!»
    Mit
einem lauten Krachen kam der Wagen zum Stehen. Tereza wurde gegen
die Wand zum Führerhaus geschleudert. Noch im Fallen versuchte sie,
nach dem Paket zu greifen, bekam es nicht zu fassen und sah,
wie das Paradiesgärtlein über
den Boden rutschte und an der Rückwand liegen blieb.
    Dann
ging alles sehr schnell.
    Die
Tür des Laderaums wurde aufgerissen. Der Mann mit der weißen
Lederkombi und dem weißen Helm stand direkt vor ihnen. Das Visier
war noch immer geschlossen. Er hatte eine Pistole in der Hand.
    Er
schoss sofort.
    Dreimal
hörte Tereza es knallen.
    Der
Wachmann Thomas Dressler ging zu Boden. Er hatte kein Gesicht mehr.
    Beim
vierten Knall hatte Tereza das Gefühl, jemand habe ihr mit einer
Eisenstange vor die Brust geschlagen.
    Es
war das Letzte, was sie wahrnahm.

    Der
Streifenwagen ließ ihn an der Kreuzung aussteigen, machte kehrt und
fuhr zurück in Richtung Innenstadt. An der Einmündung zum Wald
stand eine Reihe uniformierter Polizisten. Sie sprachen mit den
Autofahrern und lenkten den Verkehr um. Ein Wagen der
Spurensicherung wurde durchgewinkt.
    Zwischen
den Bäumen tauchte ein Rettungsfahrzeug auf. Es kam mit hoher
Geschwindigkeit auf Marthaler zu. Er trat zwei Schritte zur Seite.
Blaulicht und Martinshorn wurden eingeschaltet; der Wagen verschwand
zwischen den Häusern.
    Marthaler
gähnte. Hinter der Absperrung sah er Charlotte von Wangenheim auf
sich zukommen.
    Der
Anruf aus dem Präsidium hatte ihn geweckt: ein Einsatz im
Stadtwald, keine weiteren Angaben, er solle sich beeilen, er
werde abgeholt.
    Marthaler
hatte Kopfschmerzen. Er hatte keine Zeit gehabt, sich zu
duschen. Nicht mal einen Kaffee hatte er trinken können. Er
war in seine Schuhe geschlüpft, dann hatte es bereits an der Tür
geläutet.
    Er
hob das rotweiße Absperrungsband an, aber Charlotte von
Wangenheim winkte ihm zu: «Bleib, wo du bist. Ich komme zu dir!»
    Irgendetwas
in ihrer Stimme ließ ihn aufhorchen. Hinter ihr stand ein
Krankenwagen. Der Mann am Steuer hatte die Fahrertür geöffnet. Ein
Arztkoffer stand neben dem Wagen auf der Straße.
    «Was
ist passiert?», fragte Marthaler.
    Charlotte
von Wangenheim sah ihn prüfend an.
    «Du
siehst schrecklich aus», sagte sie. «Als ob du drei Nächte ...»
    «Ich
habe mich gestern Abend betrunken, mein Schädel dröhnt, mein Magen
spielt verrückt, und ich habe extrem schlechte Laune.»
    «Du
hast dich betrunken?»
    Marthaler
sah seine Chefin an und grinste: «Stell dir vor, so etwas soll
vorkommen. Sogar unter Polizisten. Leider hat man mich nicht
ausschlafen lassen. Aber wenn du mir jetzt nicht sagst, was hier los
ist, fahre ich nach Hause und lege mich wieder ins Bett. Schließlich
bin ich für Altfälle zuständig, und die haben gewöhnlich
etwas mehr Zeit.»
    «Warum
hast du dich betrunken?»
    «Charlotte,
bitte! Sind wir in einer Therapiesitzung oder an einem Tatort? Also
rede! Oder lass mich einfach durch, damit ich mir selbst ein Bild
machen kann.»
    «Der
Tatort ist anderthalb Kilometer von hier entfernt. Im Wald. Wir
haben die gesamte Straße zwischen Schwanheim und Flughafen
abgesperrt. Es hat einen bewaffneten Raubüberfall gegeben.»
    «Und?
Weiter!»
    «Ein
Kleintransporter ist überfallen worden.»
    «Gibt
es Verletzte, gibt es Tote? Wer sind die Opfer? Weiß man schon
etwas über den Tater? Gibt es ein ersichtliches Motiv? Augenzeugen?
Habt ihr eine Fahndung eingeleitet? Mensch, Charlotte, lass dir
nicht jedes Wort aus der Nase ziehen!»
    «Zwei
Männer wurden außer Gefecht gesetzt, wahrscheinlich mit
Pfefferspray, dann betäubt und mit Kabelbindern gefesselt. Ein
Wachmann ist tot - erschossen. Und es gibt eine verletzte Frau -
ebenfalls Schusswunde. Die Fahndung ist eingeleitet. Wir gehen von
zwei Tatern aus, wahrscheinlich auf Motorrädern. Sie sind von
mehreren Zeugen gesehen, aber von niemandem erkannt worden. Eine
Flughafenangestellte, die auf dem Weg zur Arbeit war, hat sie
wegfahren sehen. Sie war als Erste am Tatort, hat den Notruf
gewählt. Jetzt wird sie ärztlich betreut. Sie hat einen schweren
Schock erlitten.»
    «Gut»,
sagte Marthaler, «dann zeig mir jetzt bitte, wo es passiert ist.»
    «Nein,
Robert. Das geht nicht.»
    «Was
geht nicht?»
    «Du
kannst nicht an den Tatort.»
    Marthaler
runzelte die Stirn, dann lachte er: «Sag mal, willst du mich
veralbern?

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