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Rosenherz-berbKopie

Titel: Rosenherz-berbKopie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Polizist zu werden. Er hatte immer geglaubt, dass
die Mörder seiner Frau gefasst worden wären, wenn er damals die
Ermittlungen geleitet hätte. Marthaler wusste, wie viel
Hochmut in diesem Gedanken steckte, dennoch war er überzeugt davon.
Er würde nicht zulassen, dass es wieder so endete. Er würde dafür
sorgen, dass die Tater diesmal gefunden wurden.
    Marthaler
blieb stehen und drehte sich einmal um die eigene Achse. Er war
allein. Niemand konnte ihn sehen, niemand konnte ihn hören. Er
legte seinen Kopf in den Nacken und schaute in den grauen Himmel.
Seine Schultern strafften sich, dann öffnete er den Mund: «Ich bin
nicht tot», brüllte er. «Ich bin noch nicht tot.»

    Während
die Spezialisten der Spurensicherung noch immer den Mercedes Vito
untersuchten, Fotos machten, Abdrücke der Reifen- und Fußspuren
anfertigten und jeden noch so kleinen Fremdkörper vom Waldboden
aufsammelten, standen Marthalers Kollegen der MKI auf der
Straße und beratschlagten.
    Als
Kerstin Henschel ihn kommen sah, wechselte sie mit den anderen einen
raschen Blick. Dann ging sie auf Marthaler zu.
    «Robert
... Es tut mir so leid. Wir haben eben von dir gesprochen. Wenn du
Hilfe brauchst ... du kannst dich an jeden von uns wenden. Wiralle
hoffen, dass Tereza möglichst schnell wieder ...»
    Marthaler
nickte: «Danke, Kerstin. Was Tereza angeht, müssen wir uns wohl
auf die Ärzte verlassen. Mir helft ihr am besten, wenn ihr jetzt
ganz bei der Sache seid. Ich will vor allem, dass dieser Fall
schnell gelöst wird. Ich bin gleich bei euch. Ich werde nur rasch
einen Blick auf den Tatort werfen, dann werden wir die nächsten
Schritte besprechen.»
    Marthaler
wandte sich ab und ging auf den Transporter zu. Kerstin Henschel sah
ihm ungläubig nach. «Nein, Robert! Das geht nicht! Bleib bitte
hier! Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist.»
    Er
drehte sich zu ihr um: «Was geht nicht, Kerstin? Was ist keine gute
Idee?»
    «Robert,
du weißt genau, dass du nicht an den Tatort darfst.»
    «Was
willst du mir damit sagen, Kerstin? Dass ich mit diesem Fall nicht
befasst sein werde? Dass ich hier nichts zu suchen habe? Dass ich
meine alten Fälle bearbeiten oder nach Hause gehen und Däumchen
drehen soll? Vergiss es!»
    Sie
schüttelte den Kopf. Ihr Gesicht glühte. Man sah ihr an, dass es
ihr schwerfiel, Marthaler zurechtzuweisen. Er mochte jetzt eine
andere Aufgabe haben, war aber immer noch ihr Vorgesetzter.
    «Doch,
genau das ist es, was ich dir sagen will. Du weißt selbst: Es ist
eine eiserne Regel, dass kein Kollege selbst ermitteln darf,
wenn er in irgendeiner Weise mit einem Fall zu tun hat.»
    «Tereza
und ich sind nicht verheiratet!»
    «Hör
auf, Robert! Das ist kein Argument, und das muss ich dir nicht
sagen!»
    «Verdammt,
Kerstin! Ich weiß selbst, dass das kein Argument ist. Aber
niemand muss wissen, dass ich ermittle. Seit wann hängen wir an die
große Glocke, wer mit welchem Fall zu tun hat? Wenn ihr es nicht
durchsickern lasst, wird es kein Mensch erfahren.»
    «Es
gab in den letzten Jahren ein paar spektakuläre Überfälle
auf Sicherheitstransporte. Du erinnerst dich vielleicht an die Fälle
in Neuss, in Alsfeld, in Heilbronn ...»
    «...
in Offenbach, in Kassel, in Starnberg. Und so weiter, und so
weiter!», sagte Marthaler. «Kerstin, was willst du?»
    «Die
Tater tauchten mit Maschinenpistolen und mit Panzerfäusten auf. Sie
erbeuteten Schmuck, große Geldsummen oder wertvolle
Kunstwerke. Fast alle diese Verbrechen wurden aufgeklärt. Und fast
alle wiesen eine Gemeinsamkeit auf.»
    «Es
bestand eine Verbindung zwischen den Räubern und den Insassen der
Transporter. Fast immer hatten die Tater einen Tipp bekommen, sie
hatten Komplizen unter den vermeindichen Opfern.»
    «So
ist es!»
    Marthaler
schaute seine Kollegin fragend an. Endlich begriff er, worauf
sie hinauswollte. «Kerstin, das ist nicht dein Ernst. Du willst
doch nicht andeuten, dass Tereza mit den Leuten unter einer Decke
steckt, die sie angeschossen haben. Was du da sagst, ist so
ungeheuerlich ...»
    «Robert,
komm zur Vernunft! Ich will gar nichts andeuten. Ich will nur, dass
du endlich begreifst.» Sie schaute sich hilfesuchend nach den
anderen um. «Sven», rief sie, «würdest du bitte kurz
rüberkommen.»
    Sven
Liebmann löste sich aus der Gruppe. Bevor er bei ihnen war und
etwas sagen konnte, begehrte Marthaler auf:
    «Was
soll das? Wollt ihr mich in die Zange nehmen? Ob es euch passt oder
nicht: Ich werde mich nicht aussperren lassen. Lieber

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