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Rosenmunds Tod

Rosenmunds Tod

Titel: Rosenmunds Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo Pointner
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anscheinend war in Freiburg nichts Weltbewegendes passiert! Den Anzeigenteil schenkte er sich und griff nach der Zeitung vom Mittwoch.
    Er ging vor wie gehabt: erste Seite überfliegen, den Sportteil auswendig lernen und kurz über die Lokalnachrichten schauen. Galbierz wollte das Blatt bereits wieder zuschlagen, als er den Artikel über den Mord entdeckte.
    Mit der Neugier, mit der er sich einmal monatlich freitagabends XY … ungelöst anschaute, studierte er den Bericht. Legte die Zeitung weg. Streckte sich im heißen Wasser aus. Dachte nach.
    Galbierz zerrupfte sich das Hirn. Montagabend? Da war er doch im Schlösschen gewesen, abends, nach Feierabend, und hatte mit ein paar Kollegen Karten gespielt. Es war weitaus später geworden, als er beabsichtigt hatte, erst um halb eins hatte er sich auf den Heimweg gemacht. Sein Heimweg führte ihn direkt an diesem Parkplatz vorbei. Und hatte da nicht, nur etwa dreihundert Meter weiter, dieser Wagen gestanden mit der Reifenpanne – er hatte doch noch geholfen, den Reifen zu wechseln?
    Kopfschüttelnd griff er wieder zur Zeitung und las den Artikel ein zweites Mal. Klar, er konnte sich nicht irren, genau an diesem Parkplatz war er vorbeigekommen. Galbierz bekam eine Gänsehaut, trotz des heißen Wannenbades. In der betreffenden Nacht war es zwar stockduster gewesen, aber er hatte ja seine Taschenlampe dabeigehabt. Und das Licht der Lampe hatte ausgereicht, dass er die roten Flecken auf der Kleidung hatte erkennen können, die angeblich von verschüttetem Rotwein gestammt haben sollten.
    Der Fernfahrer griff nach dem Badetuch, stand auf und trocknete sich ab. Die Kripo bat in dem Zeitungsartikel um sachdienliche Hinweise. Nun ja, vielleicht konnten sie ja mit seinem Hinweis etwas anfangen.»

39
    Damit kommen wir deutschlandweit in die Nachrichten«, prophezeite Wielert. »Ich glaube es einfach nicht.«
    »Kein Widerspruch«, meinte Gassel betreten. »Ein Mord im Polizeipräsidium ist ja auch mal was ganz Neues.«
    Die Besatzung des KK 11 stand deprimiert auf dem Flur vor der Damentoilette. In den Sanitärräumen wüteten bereits die Kriminaltechniker; allerdings hatten sie in diesem Fall auf das rot-weiß gestreifte Absperrband verzichtet.
    »Ist dir nichts aufgefallen?«, fragte Wielert.
    Katharina schüttelte langsam ihren Kopf. »Nein. Berthold und ich kamen aus dem Büro, der Flur war völlig leer. Während Berthold abschloss, wollte ich noch einmal auf die Toilette. Und da hab ich sie in der Kabine gefunden.«
    »Unfassbar«, grummelte Wielert, immer noch schockiert. »Nach Aussage des Pförtners hat das Mädchen vor einer halben Stunde das Präsidium betreten. Das alles muss sich innerhalb von Minuten abgespielt haben.«
    »Hat sie gesagt, wohin sie wollte?«, fragte Hofmann leise.
    »Mhm. Sie kam aufgrund des Zeitungsartikels und wollte mich sprechen. Und keine zehn Meter von meinem Büro entfernt läuft sie ihrem Mörder in die Arme.«
    Katharina nestelte eine Zigarette aus der Box und rauchte gierig an. »Ist unten immer noch abgesperrt?«
    »Na klar, nachdem du die Leiche gefunden hast, ist keiner mehr raus gekommen. Aber wer weiß, wie viele Minuten uns fehlen.«
    »Ich hab schon immer gesagt, wir bräuchten an der Pforte ein Besucherbuch«, nörgelte Gassel. »Wo sich jeder ein- und aus tragen muss.«
    »Quatsch«, meinte Hofmann. »Verhindert hätte das den Mord auch nicht. Entweder war es einer unserer Kollegen oder jemand, der vorgeladen worden ist, also haben wir die Namen sowieso. Beide Möglichkeiten schmecken mir ganz und gar nicht.«
    »Und ein zufälliger Besucher des Präsidiums?«, warf Katharina in die Runde.
    »Mehr als unwahrscheinlich. Das müsste schon ein reichlich kaputter Charakter gewesen sein, der für einen Mord ausgerechnet die Damentoilette des KK 11 wählt.«
    Wielert malmte mit seinen Backenzähnen. »Die Vorstellung, dass es einer von uns gewesen ist. Niemand konnte wissen, dass das Mädchen heute zu uns kommt. Wenn sie jemand bis hierher verfolgt hätte, hätte er nach ihr das Haus betreten müssen, aber nach Auskunft des Pförtners haben nach ihr nur Kollegen das Präsidium betreten.«
    »Vielleicht ist der Täter durch einen Seiteneingang reingekommen.«
    »Das glaube ich nicht. In dem Fall hätte er sich genauestens auskennen müssen, um sie auf dem Flur noch abfangen zu können.«
    »Einer der vier Herren?«, vermutete Katharina.
    »Nein. Sie waren in den Vernehmungsräumen. Und wenn einer hat pinkeln müssen, dann nur in

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