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Rosentod: Thriller (German Edition)

Rosentod: Thriller (German Edition)

Titel: Rosentod: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Peter Vertacnik
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beweist ihm, dass sie auch gut küssen kann.
    „Du tust mir so gut, Süßer“, seufzt sie zuletzt wie alle diese blöden Weiber aus den ihr so verhassten amerikanischen Fernsehserien und hebt das Becken an, damit er ihr den Schlüpfer über die Knie ziehen kann.
    „So unendlich gut.“
    ***
    Am nächsten Tag im Chefbüro.
    Nüssler ist selten gut gelaunt, aber so geladen hat ihn Ulla noch nicht erlebt. Der Mann scheint hochgradig unbefriedigt zu sein.
    Mit kühlem Interesse beobachtet sie den gestressten Major, der wie ein gereizter Stier zwischen Schreibtisch und Fenster hin und her rast, hochrot im Gesicht, die Hände am Arsch. Verzweifelt versucht sie, ein schadenfrohes Grinsen zu unterdrücken. Mit mäßigem Erfolg.
    „Ich ersuche um ein schriftliches Konzept, Sie liefern es nicht und finden das auch noch lustig“, brüllt er.
    „Sie haben doch auch keines“, wehrt sie sich. „Und Sie sind schließlich der Chef hier.“
    Darauf hat er sekundenlang keine Antwort. „Eine Impertinenz“, blafft er endlich hilflos. „Das kann ich nicht dulden.“
    „Ich bin ein friedfertiger Mensch, solange Sie nicht grundlos auf mir herumhacken“, lässt die Stellvertreterin ihren Boss wissen. „Jedenfalls kümmere ich mich jetzt um dieses verschwundene Mädchen. Da gibt es Anzeichen für ein Verbrechen. Alles andere steht in meinem Bericht.“ Mit diesen Worten legt sie ihm die vorbereitete Mappe auf den Tisch und erhebt sich.
    „Wenn Sie Ihre Zeit unbedingt mit derart sinnlosen Dingen vertrödeln wollen, werde ich Sie nicht daran hindern“, meint Nüssler. „Dazu bin ich zu sehr Gentleman.“
    Der und Gentleman, schießt es ihr durch den Kopf, als sie die Bürotür hinter sich schließt. Wahrscheinlich weiß Nüssler nicht einmal, wie man das Wort schreibt.
    Mittwoch, halb neun. Die Gruppenführerbesprechung liegt an. Im Besprechungszimmer wird sie bereits erwartet.
    Händeschütteln, unsicheres Grinsen, belanglose Worte. Heuchlerisches Begrüßungsritual. Mit einer Ausnahme haben die doch alle einen Händedruck, als wären sie schon gestorben.
    Bokovsky und Meiss fixieren permanent den Boden, während sie über die Ermittlungsstände ihrer Kriminalfälle berichten, und Ecker fallen vor Desinteresse die Augen zu.
    Dafür grinst sie der Chef der Rauschgiftgruppe an. Unverschämt. Also erwidert Ulla den Blick und versucht, Maringer mit spöttischen Bemerkungen aus der Ruhe zu bringen, während er über die Arbeit seiner Mitarbeiter referiert. Kleine, feine Wortgeplänkel. Florett, nicht Säbel.
    Chefinspektor Josef Maringer, knapp 45 Jahre alt, mit angenehm tiefer Stimme, breitschultrig, mit schwarzem, dichtem Haar. Ein klares, scharfkantiges Gesicht mit leicht eingedellter Nase. Muss ihm einmal gebrochen worden sein. Dazu große dunkle Augen, ein Mund mit vollen Lippen, ein Brustkorb wie ein Schrank und eine schlanke Taille. Mit einem Wort: Ein Bild von einem Kerl, intelligent und erfahren. Er war etwas distanziert während der ersten paar Wochen. Jetzt nicht mehr. Das freut sie. Der Typ scheint in Ordnung zu sein, aber Ulla kennt ja die beunruhigende Unzuverlässigkeit ihres Urteils im Hinblick auf Männer.
    „Ich habe nichts gegen Sie“, wehrt Maringer sich, nachdem sie ihn schon wieder anpflaumt.
    „Wirklich?“ Ein befreites Lachen. „Dann finden wir ja am Ende doch noch zueinander. Dienstlich, meine ich.“
    Er nickt.
    Jedenfalls hat sie den Fall mit diesem verschwundenen Mädchen übernommen, erzählt die Chefinspektorin. Das Mädel ist seit Samstag früh abgängig. Sie studiert, lebt in geordneten Verhältnissen und gilt als verlässlich. Suizidgründe sind allem Anschein nach nicht vorhanden, und irgendwie hat sie bei der Sache ein ganz ungutes Gefühl.
    Das Schweigen der Kriminalbeamten ist ein verstocktes Schweigen.
    „Es ist so still hier“, zischt Ulla und zieht gereizt die Augenbrauen hoch. „Hat es euch die Rede verschlagen?“
    „Ein Unfall?“, prescht Ecker vor.
    „Eine Möglichkeit. Die Krankenhäuser wurden abgefragt. Dort weiß man nichts von ihr.“
    „Eine Handypeilung“, regt Maringer an. „Wenn ihr Mobiltelefon eingeschaltet ist, eruieren wir ihren Standort.“
    „Ausgezeichnete Idee“, gesteht Ulla. „Wer kann mir da bitte behilflich sein?“
    Betretene Gesichter. Bokovsky und Meiss blättern wie aufgedreht synchron in ihren Mappen. Ecker schaut zum Fenster hinaus.
    „Moment“, knurrt die stellvertretende Kripochefin. „Zur Klarstellung: Es geht um das Mädel. Nicht um

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