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Rosentod: Thriller (German Edition)

Rosentod: Thriller (German Edition)

Titel: Rosentod: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Peter Vertacnik
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Wagens an. Ohne Licht setzt der VW auf die Straße zurück, nimmt rasch Fahrt auf und flüchtet in Richtung Bahnhof, während Ulla fluchend ihre Waffe einsteckt und nach ihren Autoschlüsseln sucht.
    ***
    „Scheiße“, flucht Koschinsky nervös, zwingt den Golf vom linken auf den rechten Fahrstreifen zurück und schaltet das Abblendlicht ein.
    Was hätte er denn gesagt, wenn sie ihn gefragt hätte, was er vor ihrem Haus sucht?
    Dich, hätte er antworten können.
    Immer nur dich.
    Wütend über sich selbst fährt er weiter. Bis zum Bahnhof. Dort stutzt er. Das da drüben ist doch Maringers Wagen. Eindeutig.
    Vorsichtshalber fährt er noch ein ganzes Stück am Bahnhof vorbei, parkt den Golf ein wenig abseits und läuft zurück.
    Maringers Jeep ist leer.
    Ein wenig ratlos überquert Koschinsky die Fahrbahn, wechselt auf eine kleine Rasenfläche, duckt sich hinter ein Gebüsch und schaut. Da entdeckt er ihn.
    Joe steht mitten auf der Brücke. Mit seiner schwarzen Jacke und den schwarzen Jeans scheint er fast mit der Dunkelheit zu verschmelzen. Eine ganze Weile steht er völlig bewegungslos da und starrt ins Wasser, ehe er sich abwendet und weiterschlendert. Bis vor die Montanuniversität.
    Koschinsky folgt ihm wie ein Schatten.
    Was will der denn da vor der Uni? Was soll das?
    Vorsichtig nimmt Koschinsky die Verfolgung auf. „Klick“ macht es dabei in seinem Gehirn, und ein Rädchen greift ins andere.
    Wenn das stimmt, woran er jetzt denkt, muss er ab sofort behutsam zu Werke gehen.
    Dann ist dieser Maringer wirklich gefährlich.
    ***
    Eine Stunde später, etwa acht Kilometer weiter westlich.
    Während der Nachtzeit ist der Marekkai mit seinen alten Kastanienbäumen, dem Gehweg und einer nur für den spärlichen Anwohnerverkehr bestimmten Fahrbahn eine einsame Gegend. Da verirrt sich nur selten ein Fußgänger her. Ein Auto überhaupt nicht.
    Der weiße VW Passat der Kriminalpolizei steht 50 Meter weiter vorne. Wagen der Kripo zu identifizieren ist ein Kinderspiel. Immer sind es deutsche Produkte mit ganz typischer Antenne. Weiß man das erst einmal, ist man fein raus.
    Der Mann im Jeep, der langsam die Straße herabgondelt, ist über derartige Feinheiten gut informiert. Lächelnd rollt er am Passat vorbei, wechselt mit einem Räderpaar seines Wagens auf den aufgeweichten Rasenstreifen zwischen Gehweg und Fahrbahn und hält an. Der Mann, der aussteigt, ist schwarz gekleidet. Er bewegt sich schnell und sehr sicher.
    Ahnungslos schmiegt sich der Bungalow, den Judith Amras von ihrer Großmutter erbte, an die sanfte, jenseits der Straße gelegene Böschung. Er ist durch eine Alarmanlage gesichert, was nicht heißt, dass auch das dazu gehörige Gelände geschützt ist. Der schon etwas morsche Holzzaun, der es umgibt, ist ja ein geradezu lächerliches Hindernis.
    Augenblicke später steht der Eindringling bereits auf dem Grundstück. Seine überaus lichtstarke Kamera surrt so leise, dass das Geräusch niemandem auffallen würde, selbst wenn jetzt jemand hier unterwegs wäre.
    Max denkt an Judith. Die hat die Vorhänge ihres Schlafzimmers zugezogen und schläft, zusammengerollt wie ein kleines Kind. Unruhig. Gewarnt von einem Instinkt, den sie immer noch nicht ernst nimmt. Wie Frauen halt so sind.
    Im hell erleuchteten Wohnzimmer sitzt der Bulle und liest Zeitung. Drolliger Personenschutz, überlegt der heimliche Besucher und filmt den Kriminalbeamten. Vor der Haustür hinterlegt er eine seiner vielen Plastikrosen.
    Ein letzter bedauernder Blick aufs Schlafzimmerfenster.
    Dann macht sich Paulik vorsichtig auf den Rückweg.
    ***
    Polizeikommissariat Leoben, kurz nach acht.
    Koschinsky sitzt bei Nüssler und beschwert sich über Maringer. Der interessiere sich ja mehr für seine Drogengeschichten als für die Morderhebungen. Nüssler solle den Mann durch einen anderen Kollegen ersetzen.
    „Das können Sie vergessen“, entgegnet der Major. „Nur weil Joe Ihnen eine geknallt hat, werde ich ihm nicht in den Rücken fallen. Das wäre unkollegial. Aber mit der Spärlich wird zu reden sein. Und zwar Klartext.“
    Beide stecken sich eine Zigarette an.
    „Wie haben Sie es erfahren?“
    „Joe hat mich gestern Abend ins Vertrauen gezogen. Ein peinlicher Vorfall, aber wir sollten das nicht überbewerten. Das LKA muss nicht unbedingt davon erfahren. Ich würde vorschlagen, sonst auch niemand.“
    Dieser Maringer ist nicht zu unterschätzen, überlegt der Soko-Leiter und löscht seine Zigarette aus. Er muss den Kerl

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