Rosentraeume
Haushalts beworben, doch sich keine wirklichen Hoffnungen gemacht, da: er dem Prinzen diente und nicht dem König.
»Ihr habt mir in der Vergangenheit immer Treue bewiesen, John. Trotz Eures Ehrgeizes wißt Ihr, wie man Befehlen gehorcht, zwei Eigenschaften, die ich an einem Mann schätze. Da der König alle Hände voll zu tun hat mit dem Feldzug gegen
Frankreich, habe ich mich angeboten, die offenen Positionen im königlichen Haushalt zu besetzen.«
Holland hielt den Atem an.
»Es ist bei den Plantagenets üblich, diese Posten mit Offizieren zu besetzen und nicht mit Schreibern. Für alle Betroffenen hat sich dies als besonders günstig herausgestellt. Da Ihr unter mir gearbeitet habt, weiß ich, daß Ihr intelligent, entschlußfreudig und furchtlos seid. Der Mann, den ich nunmehr auszuwählen gedenke, muß noch eine weitere Eigenschaft besitzen: Er hat mir gegenüber vollkommen loyal zu sein.«
Einen Augenblick lang befürchtete Holland, daß Edward etwas von seinem geheimen Treffen mit Prinz Lionel erfahren hatte. Erst vor einer Woche hatten ihm der junge Prinz und sein erster Leutnant, Robert de Beauchamp, ein Bündnis mit ihnen angeboten, wenn Prinz Edward auf dem Feldzug nach Frankreich etwas zustoßen sollte. Solch ein Bündnis war ohne Zweifel Hochverrat, solange der Thronerbe lebte - doch der in Aussicht gestellte Lohn rechtfertigte dieses Risiko. Hollands Gesicht wurde noch röter, und der Kragen seines Wamses engte ihn ein.
»Es gibt da eine bestimmte Lady in meiner Bekanntschaft, die einen Ehemann nur dem Namen nach braucht. Ich habe Euch rufen lassen, um festzustellen, ob Ihr gewillt seid, beide Aufgaben zu übernehmen.«
Holland begann wieder zu atmen. Was für ein verdammter Witz! Prinz Lionel hatte ihm Joan von Kent angeboten, während Prinz Edward ihm die Position des Haushofmeisters geben wollte, wenn er Joan nicht anrührte. Holland stimmte ohne Zögern zu, obwohl er auch Prinz Lionel bereits sein Einverständnis signalisiert hatte. Er würde die beiden Seiten gegeneinander ausspielen, und mit genügend Umsicht könnte er alles bekommen.
Als Prinz Edward absolut sicher war, daß Sir John Holland in dieser Angelegenheit vollkommen mit ihm Zusammenarbeiten würde, enthüllte er ihm den Namen der Dame, und sie setzten einen Verlobungsvertrag auf, den Holland nur zu gern unterschrieb. Edward erklärte, daß Eile geboten war, um die Verlobung der Dame mit William de Montecute zu verhindern. Als sie alle Einzelheiten ausgearbeitet hatten, versprach Prinz Edward
Holland seine Empfehlung beim Rat, ihn noch vor ihrem Frankreichzug als Haushofmeister des königlichen Haushaltes einzusetzen.
Hawksblood besuchte zusammen mit Ali Robert de Beauchamp eine ganze Woche lang jeden Morgen und jeden Abend, um seine Wunde zu pflegen. Am Ende der Woche war das Bein beinah ausgeheilt, dennoch klagte sein Halbbruder weiterhin über Schmerzen und humpelte noch immer erbärmlich.
Hawksblood beschloß, mit Warrick zu sprechen. Er fand ihn beim Training seiner Fußsoldaten, denen er gerade beibrachte, Schwert und Schild im Nahkampf effektiv einzusetzen. Christian sah ihm eine Weile schweigend zu, er wollte die Konzentration des Älteren nicht stören. Den Unterrichtsmethoden Warricks zollte er Bewunderung. Er sagte den Männern nur selten, was sie tun sollten, zeigte es ihnen hingegen. Es war viel wirksamer, denn keiner der jungen Krieger wollte sich von der Kraft und der Gewandtheit eines Graubartes beschämen lassen.
Endlich entdeckte Warrick Hawksblood und befahl seinen Männern zu üben, was er ihnen gezeigt hatte. Er kam zu seinem Sohn hinüber, grinste ihn an und wischte sich den Schweiß aus dem Gesicht. »Sie machen sich sehr gut. Wie entwickelt sich unser Haufen aus Warrick, der unter deinem Kommando steht?«
»Würden sie es wagen, etwas anderes zu sein als hervorragende Krieger? Alle können die bevorstehende Konfrontation kaum erwarten, genausowenig wie Ihr und ich.« Er zögerte, dann fügte er hinzu: »Alle, bis auf einen.«
Warrick runzelte die Stirn, weil er dies als Andeutung auffaßte, »Heraus mit der Sprache, Mann«, schnaubte er.
»Roberts Bein ist fast geheilt, dennoch humpelt er noch immer herum wie ein Invalide.«
Warricks Gesicht versteinerte. »Du wagst mir doch nicht zu sagen, daß einer meiner Söhne ein Feigling ist?« Der Gesichtsausdruck des Älteren war so zornig, daß Hawksblood glaubte, er würde mit seinem Breitschwert auf ihn einschlagen. Einen Augenblick lang brannte sein
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