Rosentraeume
für einen Vorwand hast du dann, nach London zu fahren?«
»Wir müssen doch noch einkaufen, ehe es nach Frankreich geht. Wir werden Adele und Glynis mitnehmen.«
Brianna stöhnte auf, insgeheim wäre es ihr lieber gewesen, nicht an diesem Rendezvous teilnehmen zu müssen, doch Joan I war ihre Freundin, und wer sonst konnte ihr beistehen? Brianna mußte ehrlicherweise zugeben, daß sie das Haus Prinz Edwards meiden wollte, weil sie sich fürchtete, dort Christian Hawksblood zu begegnen. »Ich werde mitkommen, Joan, aber nur unter einer Bedingung: Du mußt Edward alles beichten.«
»Oh, das werde ich, das werde ich«, schwor Joan.
Und endlich fand Joan auch den Mut, darüber zu sprechen, als sie in ihrem Zimmer im ersten Stock des großen Gebäudes allein waren. Sie ergriff die Gelegenheit, als Edward mit beiden Händen ihre Taille umfaßte, um sie hochzuheben, zu einem Kuß. »Mein Liebling, ich vergesse immer wieder, wie zierlich du bist, bis ich dich in meinen Händen halte.«
»Ich werde nicht mehr lange so zierlich sein, Edward... ein Kind ist unterwegs.«
»Wirklich?« Er schwenkte sie herum, überglücklich. Doch dann verdunkelte die Sorge sein Gesicht. »Ich bin ein Grobian, habe ich dir weh getan?«
»Nein, nein.« Sie lachte über seine Betroffenheit, Tränen der Freude brannten in ihren Augen. »Oh, Edward, ich habe mir solche Sorgen gemacht, ich wußte nicht, was ich tun sollte.«
»Wer weiß davon, mein Johannisapfel?«
»Brianna von Bedford und meine Dienerin.«
»Gut, gut. Meine Feinde könnten dieses Wissen gegen mich verwenden.«
»Feinde?« fragte sie erschrocken. »Edward, du hast doch keine Feinde!«
Er lachte über ihre Unschuld. »Keine, wegen der du dir Sorgen machen müßtest, Jeanette.« Er schob ihr den Umhang von den
Schultern und zog sie vor dem warmen Feuer auf seinen Schoß. »Du kommst mit mir nach Frankreich! Es wird der Himmel sein, dich bei mir zu haben.«
Er hob mit der Hand ihr wunderschönes Haar und barg sein Gesicht darin. »Du duftest immer nach frischen Blumen.«
Joan hatte die Stirn gerunzelt. »Edward, wie ist es möglich, offen zusammenzuleben?«
»Mein Herzblatt, es wird nicht offen sein. Der Papst hat zugunsten von John Holland entschieden.«
»Ja, ich weiß. Er hat mir deinen Brief gebracht, aber ich verstehe nicht, was das mit uns zu tun hat.«
Er konnte ihre Naivität nicht fassen, manchmal war sie wirklich ein richtiges kleines Mädchen. »John wird dein zukünftiger Ehemann sein, natürlich nur dem Namen nach. Er soll ein Haus in Frankreich mieten, jedoch in einem anderen Flügel des Hauses wohnen. Das Haus wird in Wirklichkeit uns gehören, Liebste, verstehst du denn nicht, es ist ganz gleich, wie viele Babys wir bekommen! Sie werden alle legitime Kinder sein. Als Lady Holland kann dir kein Skandal etwas anhaben.«
»Ich verstehe«, flüsterte Joan.
»Es ist die perfekte Lösung für unser Problem. Ich bin ein Taktiker. Es war nicht leicht, den König und die Königin zu überlisten.« Edward sah, daß Joan von dieser Idee nicht sehr begeistert zu sein schien. Er war froh, daß er ihr nichts von seiner Bestechung des Papstes erzählt hatte, der zu Hollands Gunsten entschied. »Joan, du weißt, daß ich dich heiraten möchte, aber du weißt auch, daß es unmöglich ist.«
Sie nickte traurig.
»Da du schwanger bist, mußt du unbedingt einen Gatten haben. Verheiratete Frauen besitzen viel mehr Freiheiten, Liebste. John Holland ist mein Mann. Ich habe ihn zum Haushofmeister des königlichen Haushaltes gemacht, deshalb bin ich sicher, daß er mir gegenüber absolut Loyalität bewahrt. In der Öffentlichkeit wirst du ab und zu ein Lippenbekenntnis zu dieser Eheschließung ablegen müssen; doch es ist ein Preis, den ich gewillt bin zu akzeptieren. Das gleiche hoffe ich auch von dir, Liebste.«
»Ich werde alles tun, um bei dir sein zu können, Edward. Es ist nur so, daß ich mich davor fürchte, einen Mann zu heiraten, den ich kaum kenne und nicht einmal mag.«
Edward lachte leise. »Und genauso kann es auch bleiben. Mein Liebling, er wird dein ergebener Diener sein. Ich möchte, daß die Eheschließung sofort stattfindet.«
»Aber warum denn?« fragte sie und zögerte ängstlich.
»Damit wir gleich für immer Zusammensein können. Du brauchst keine Angst zu haben, kleine Jeanette, ich werde dich stets beschützen.«
Sie barg ihr Gesicht an seiner Schulter. »Halt mich fest, Edward. Halt mich fest.«
Alle Plantagenets waren anwesend in
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