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Rosentraeume

Titel: Rosentraeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virgina Henley
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Schlüssel fest in der Hand hielt, hatte endlich etwas, an dem sie ihren Zorn aus-lassen konnte. »Du arabischer Taugenichts. Ich weiß gar nicht, wieso du die Unverschämtheit besitzt, überhaupt noch meinen
    Namen auszusprechen. Niemals werde ich dich baden, ich werde dir auch nichts zu essen geben, und ganz sicher nie wieder mit dir das Bett teilen! Am besten badest du dich selbst und bittest dann die Diener, dir etwas zu essen zu besorgen, damit du dich danach mit deiner französischen Dirne vergnügen kannst. Du brauchst überhaupt keine Frau, und ich werde aufhören, deine Frau zu sein, bis diese Kreatur aus meinem Haus verschwindet, für immer! Ist das klar genug, verdammter Prinz Drakkar?«
    Christian erkannte, daß Brianna einen Streit bis aufs Blut wollte. Sie erwartete von ihm, daß er die Tür aufbrach und sie dann mißhandelte, bis ihr die Zähne klapperten. Doch der Araber weigerte sich, ihr diesen Wunsch zu erfüllen. Er nahm seinen Dolch aus der Scheide, löste die Türangel damit und spazierte dann gemächlich hinein.
    Brianna starrte ihn voller Unglauben an.
    Die Augen in seinem dunklen Gesicht blitzten. Er richtete sie mit solcher Intensität auf seine Lady, daß diese ein Gefühl der Angst beschlich. Mit einer Stimme, die so ruhig war, daß sie schon wieder drohend klang, sagte er: »Da die Baronesse aus meinem Haus verschwunden ist, für immer, kannst du frohgemut deine Rolle als meine Frau wiederaufnehmen... oder stellst du noch mehr Forderungen, Gnädigste?«
    Er hatte ihr allen Wind aus den Segeln genommen. Ihr Trotz verschwand. Sie fand keine Worte mehr, mit denen sie ihn beschimpfen konnte.
    »Noch etwas, Madam?« wiederholte er.
    Brianna schüttelte den Kopf.
    »Dann komm. Sofort.«
    Hilflos blickte sie auf ihre Truhen und Schachteln, die sich ringsum stapelten und mußte ihm wohl oder übel gehorchen. Er war nicht in der Stimmung, Widerspruch zu dulden.
    Als sie auf den Balkon traten, in den Schein des Mondlichts, sah sie seine Blutflecken. »Bist du verletzt?« fragte sie erschrocken.
    »Nein. Faß mich nicht an. Ich werde es abwaschen.«
    Neben ihm her durchmaß sie die Gänge, an dem Badebecken vorbei, in den Garten. Schweigend sah sie ihm zu, wie er sich auszog und in den Springbrunnen stieg. Er nahm ein Stück Seife und begann, sich zu waschen. Augenblicklich legte sich ihre Wut.
    Er würde sie nicht zwingen, ihn zu schrubben. Doch plötzlich war es das, was sie wollte. Sie war die einzige Frau, die das Recht hatte, ihn zu baden, ihm etwas zu essen zu geben und mit ihm ins Bett zu gehen - ihr wurde klar, daß sie dieses Recht eifersüchtig verteidigen würde. Sie legte ihr Gewand ab und stand dann in ihrem durchsichtigen Unterkleid vor ihm: »Gib mir die Seife!«
    »Ich danke dir für diese eheliche Geste, aber du hattest recht, ich kann mich selbst waschen. Da du indessen bereit bist, naß zu werden, möchtest du mit mir in das Badebecken kommen, nachdem ich etwas gegessen habe?«
    Brianna errötete. »Ich... ich kann nicht schwimmen.«
    Er lächelte sie an. »Gut, dann werden wir nicht schwimmen... es geht auch anders.«
    »Ich gehe und kümmere mich um dein Essen«, wich Brianna ihm aus.
    »Die Küche befindet sich im hinteren Teil des Hauses. Wir haben einen vorzüglichen Koch, wenn ich mich vom letzten Mal meines Hierseins recht erinnere. Aber in diesem warmen Klima hier schmeckt das Essen ohnehin besser kalt als heiß.«
    Als Brianna mit einem Diener im Gefolge zurückkam, hatte Christian einen Tisch im balsamisch duftenden Garten aufgestellt. Er saß auf einem doppelt breiten Sessel, einem Liebessitz, und hatte nur ein Handtuch um sich geschlungen, das seine dunkle Haut noch betonte. Einige Kerzen inmitten riesiger weißer Blumenkelche hatte er angezündet und auf dem Tisch verteilt. Es sah äußerst romantisch aus.
    Der Diener schleppte Platten mit kaltem Fleisch, Käse und knusprigem Brot auf einem Tablett herbei, zusammen mit einer Auswahl an Früchten und Nüssen, von denen Brianna nur die Hälfte kannte. Er nahm einen irdenen Weinkrug aus einem Kühler und füllte die Gläser.
    Brianna wartete, bis der Mann gegangen war, ehe sie sich neben Hawksblood auf den Sessel setzte. Um nicht seinen muskulösen Körper anzustarren, tat sie so, als interessiere sie sich für das Essen. Christian nannte ihr die Namen der Früchte: »Feigen, Datteln, Mandarinen, Mandeln, Walnüsse.« Er tauchte ein Stück Brot in geschmolzenen Brie und hob es an ihre Lippen. Brianna war angenehm

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