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Rosentraeume

Titel: Rosentraeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virgina Henley
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nicht allein sein, Joan. Glynis ist hier, und die Kinderfrauen werden dir Jenna bringen, wenn es dir wieder besser geht.«
    Joan stimmte zu. »Ja, ja, ich will meine Tochter bei mir haben, und auch die Ammen. Ich möchte, daß sie hierbleiben, sie sollen nicht zurück in die Kinderstube. Brianna, du mußt gehen und der Königin das begreiflich machen. Ich kann nicht allein sein!«
    Brianna bemerkte, daß Joan kurz davor stand, hysterisch zu werden. Sie erklärte es sich damit, daß sie wahrscheinlich Angst
    hatte, ihrem Baby würde etwas zustoßen. Sie ging durch den Obstgarten, der den Flügel des Gebäudes, in dem Joan wohnte, vom königlichen Hauptgebäude trennte, und machte sich auf den Weg zu den Kindern.
    Es war ein lautes, glückliches Zimmer, angefüllt mit Hemdenmätzen aller Altersstufen, die sich allen möglichen Spielen widmeten. Königin Philippa selbst schaukelte die Wiege, in der ihre kleine Tochter lag, während Jennas Amme neben ihr saß und Joans Baby auf dem Arm hielt.
    »Euer Majestät, Joan bittet darum, daß ihr Baby und die beiden Kinderfrauen Jennas die Erlaubnis bekommen, für einige Tage in ihre Gemächer zu ziehen.«
    »Oh, Joan braucht doch sicher Ruhe, um sich vom Tod des armen Edmund zu erholen«, wandte Philippa ein.
    »Euer Hoheit, Joan ist völlig außer sich. Ich denke, wenn sie ihr Baby sehen und es im Arm halten könnte, würde es sie beruhigen und ihr helfen, diese schwere Zeit zu überstehen.«
    »Da habt Ihr recht. Das ist sehr aufmerksam beobachtet von Euch, Brianna. Ich erinnere mich daran, als ich eines meiner Babys verlor, haben sie auch versucht, mich im Bett zu halten, bis ich mich von dem Verlust erholt hatte - aber mein Leid wurde erst gelindert, als ich zurück in der Kinderstube war, bei meinen anderen Kleinen. Wir werden die Wiege in ihr Zimmer stellen, und Jennas Mädchen sollen im Nebenzimmer wohnen. Wer hätte sich vorstellen können, daß eine kleine Range wie Joan von Kent eine so ergebene Mutter wird?«
    Als Joans Zimmer für seine neue Bestimmung umgewandelt worden war, trat auch der Tod ihres Bruders in den Hintergrund. Sie weinte sehr viel, doch Brianna bemerkte, daß ihre Trauer langsam wich und sie den Verlust annahm. Oft sprachen sie von Edmund und von all den glücklichen Erinnerungen, die sie an ihn hatten. Aber trotz der äußeren Gefaßtheit, war Joans Lachen verschwunden, und sehr oft entdeckte Brianna einen gequälten Blick voller Angst in ihren Augen.
    Sie nahm an, daß diese Furcht wahrscheinlich andauerte, bis Prinz Edward sicher zu ihr zurückkehrte. Der Schwarze Prinz stellte nicht nur für die englische Armee eine Bastion der Stärke dar, er war auch Joans unbesiegbarer Ritter.
    Der König erhielt eine Botschaft von seinem Marschall Warrick, daß sie Carcassonne erobert hatten und das Heer auf dem Rückweg nach Bordeaux war. Warrick versicherte ihm, daß es im Süden keine Schwierigkeiten mehr geben würde. Der König und die Königin feierten diese Nachricht mit der Verlobung von Prinzessin Isabel und Lord Bernard Ezi. Die Festlichkeiten konnten sich sehen lassen, und Königin Philippa bedankte sich persönlich bei Sir John Holland. Sie lobte ihn als den besten Haushofmeister, den sie je gehabt hatte: Er sorgte dafür, daß die königlichen Küchen überquollen mit Produkten aus allen exotischen Häfen Europas und dem Osten und daß gleichzeitig auch das gute alte englische Lammfleisch sowie Wildbret und Geflügel zu Tausenden importiert wurden, ganz zu schweigen von Forellen, Lachs und Schellfisch der besten Qualität.
    Am nächsten Tag überraschte Prinzessin Isabel den Hof damit, daß sie die Hochzeit absagte. Der König und die Königin taten beide ihr Bestes, sie umzustimmen; doch da sie ihr seit dem Tag ihrer Geburt immer wieder ihren Willen gelassen hatten, fanden ihre Bitten bei der eigensinnigen Tochter kein Gehör.
    Isabel ließ nicht nur ihren Verlobten sitzen, sie empfand dabei auch noch das größte Vergnügen der Welt! Als Bernard in eine Depression verfiel, lachte Isabel. Trotz des Einspruchs seiner Familie, genoß sie den Skandal. Bernards Herz war so gebrochen, daß er damit drohte, in ein Kloster zu gehen, woraufhin sie ihm erklärte, er möge dort für sie beten! Endlich war Isabel wieder glücklich. Sie hatte dem anderen Geschlecht Schmerz und Scham zugefügt, genau das, was der Graf von Flandern ihr angetan hatte. Ihre Ehre war gerächt, ihr unersättlicher Stolz wiederhergestellt. Der König und die Königin trösteten

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