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Rosentraeume

Titel: Rosentraeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virgina Henley
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sich mit den Plänen für die Hochzeit von Prinzessin Joanna. Wenigstens sie war ein gehorsames Kind, sie würde ihre Pflichten erfüllen, ohne einen Skandal zu verursachen.
    Die Armee des Schwarzen Prinzen kehrte nach Bordeaux zurück und brachte beunruhigende Gerüchte über den Schwarzen Tod mit sich, der angeblich in Konstantinopel ausgebrochen war und von dem es hieß, er suche derzeit die Häfen am Schwarzen Meer heim.
    Ein Soldat unter Warricks Kommando starb eines schrecklichen Todes, er stöhnte vor Schmerzen, erbrach Blut und wurde schließlich ganz schwarz im Gesicht. Der Prinz und Warrick unterdrückten sofort alle Gerüchte. Es gab keine vernünftige Erklärung, daß ein Schreckensgespenst aus dem Fernen Osten bis hierher gelangen konnte. Der Soldat hatte offensichtlich etwas Giftiges gegessen oder getrunken, und sie drohten damit, jeden Mann zu bestrafen, der das Wort Pest in den Mund nahm.
    Christian Hawksblood und Ali unterhielten sich leise. Sie hatten ihre eigenen Vermutungen über den Tod des Mannes, doch schwiegen sie vorsichtshalber, aus Furcht, eine Massenpanik zu verursachen.
    Brianna und Adele saßen bei ihrer Näharbeit im Garten. Der Sommer rückte näher, und immer mehr Blumen begannen zu blühen. Rosa und rote Bougainvilleen rankten sich an den hellen Mauern empor; weißer Jasmin und gelbe Rosen verströmten ihren betäubenden Duft in der Wärme und zogen lebhafte Schmetterlinge und Vögel an, von denen sie in England nie gehört hatten.
    Diesem Garten galt Briannas ganze Liebe. Es war eine Oase der Ruhe, der Schönheit und der Stille, wo sie den Anforderungen des königlichen Hofes entfliehen konnte. Sie hatte auch gelernt, das Badebecken zu genießen, und freute sich jeden Nachmittag auf das angenehm kühle Vergnügen, während beinahe alle anderen Menschen in Bordeaux die traditionelle Siesta hielten. Nach dem Bad saß sie gern in der Sonne und nähte, während ihr Haar trocknete. Die Sonne hatte es gebleicht: Brianna fand, daß es hübsch aussah. Blaßgelbe Löckchen fielen ihr in die Schläfen und über ihre Schultern, während die lange, seidige Masse ihres Haares einen dunkleren Goldton hatte. Brianna nähte an einer kurzen weißen Tunika, die sie in dem Badebecken tragen wollte, während Adele ein Kinderhemd nähte.
    »Ist das für Jenna?«
    Adeles Gesicht leuchtete vor Freude. »Na ja, eigentlich ist es für jemand anders Baby... für mein Baby!«
    »Adele! Oh, Himmel, ich weiß gar nicht, was ich sagen soll!«
    »In meinem Alter! Kannst du dir das vorstellen? Es ist ein Wunder!«
    Brianna sah, wie glücklich Adele war, und in Wirklichkeit beneidete sie sie. »Weiß Paddy es schon?«
    »Noch nicht. Maria und Joseph, denke du nur, wie er dann herumstolziert und den armen Ali unterjocht?«
    Brianna zögerte einen Augenblick, doch dann sprach sie ihre Gedanken aus. »Glaubst du nicht, daß er versuchen wird, der Ehe zu entgehen?«
    Adele lächelte selbstgefällig, sie war sich sicher. »Ich werde ihn schon dazu bringen, keine Angst! Also, diese Sonne ist zu heiß für mich«, erklärte sie und legte eine Hand auf ihren Leib. »Ich werde mich ein wenig ausruhen, während du schwimmst.«
    Brianna schlüpfte aus ihrem Kleid und zog die kurze Tunika an, die gerade fertig geworden war, dann glitt sie in das türkisfarbene Wasser des einladenden Beckens. Sie war sehr zufrieden mit sich selbst, denn jetzt konnte sie schon die Füße vom Boden heben und einige Züge schwimmen. Das eine Ende des Bassins lag im Schatten, also ging sie zu der Seite des Wassers, die im Sonnenschein lag. Sie schloß die Augen und hob ihr Gesicht der Sonne entgegen. Ihr langes Haar schwamm wie ein goldener Schleier hinter ihr her.
    Dabei entdeckte Christian sie, und er blieb verzaubert stehen. Ihre Schönheit rührte ihn immer an, doch in dieser Umgebung war das Bild, das sich seinen Augen bot, besonders reizvoll. Brianna hatte ihn noch nicht bemerkt, also blieb er im Schatten stehen, unbeweglich, und nahm den lieblichen Anblick in sich auf, während sie die Sonne anbetete.
    Sein Herz floß über vor Liebe zu ihr. Wenn er fern von ihr war, erfüllte nur sie seine Gedanken und die Vorfreude auf sie; und nun festzustellen, daß sie auf ihn gewartet hatte, erfüllte ihn mit | Seligkeit. Er war der glücklichste Mann auf Erden an der Seite dieser Frau, von der er immer geträumt hatte und die er sehnsüchtig brauchte. Sie war schön, intelligent, talentiert, sinnlich und außerdem auch noch mutig. Dazu gehörte ihr

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