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Rosentraeume

Titel: Rosentraeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virgina Henley
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flüsterte Brianna. »Vielleicht schaffen wir es dann, ihn wenigstens bis zum Obstgarten zu schleppen.«
    Als Brianna Joan ansah, bemerkte sie, daß diese kurz vor einem Ohnmachtsanfall stand. Sie führte sie zu einem Stuhl am Fenster und drückte sie darauf. Wenn Joan jetzt zusammenbrach, wäre auch Brianna verloren. Panik stieg in ihr auf, sie hatte das Gefühl, ersticken zu müssen; diese Schreckensereignisse umnebelten ihren Verstand und drohten, sie zu überwältigen. Ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit beutelte sie und wollte sich in einem Schrei Luft machen.
    Sein schwarzer Hengst war mit Schaum bedeckt, als Hawksblood aus dem Sattel sprang und in das Haus stürzte. »Wo ist sie?« fragte er Adele.
    »Sie ist zu Joan gegangen«, erklärte Adele ihm, ganz schwach vor Erleichterung und doch zuversichtlich, daß Hawksblood sie alle vor Schlimmem beschützen würde.
    Christian rannte den Hügel zum Palast hinauf. Er sprang über die hohe Mauer in den Obstgarten und nahm dann drei Stufen auf einmal hinauf zu Joans Gemächern.
    Als die Tür sich polternd öffnete, schrie Brianna auf, und dann fand sie sich wie durch ein Wunder in Christians Armen. Die Tränen bahnten sich ihren Weg, und jetzt zitterte auch sie am ganzen Körper. Sie hatte ihn gebraucht, und er war gekommen! Es war so einfach und dennoch ein Geschenk des Himmels. Sicher in Christians Armen, durfte sie sich endlich getrost seiner Fürsorge hingeben.
    Joan sah benommen zu, als Christian Hawksblood seine Frau in seine starken Arme nahm und sie mit seiner Liebe einhüllte. Sie sah, wie die beiden sich ineinander versenkten, hörte ihre Stimmen in gegenseitiger Frage und Antwort.
    Christian hob Briannas tränenüberströmtes Gesicht zärtlich hoch. »Du mußt jetzt stark sein für Joan... ich möchte, daß du auch stark bist für mich.«
    Brianna nickte und vertraute ihm vollkommen. »Woher hast du es gewußt?«
    »Mein Herz sprach zu mir. Vergib mir, daß ich nicht schon früher gekommen bin. Ich hätte alles darum gegeben, dir die Notwendigkeit zu ersparen, ihn umzubringen.«
    Brianna klammerte sich an ihn. Er war ihre Bastion, ihre Stärke. »Ich mußte es tun, Christian...«
    »Keine Erklärungen. Meine Liebe gehört dir uneingeschränkt und ohne jede Bedingung.«
    »Edward darf nicht wissen, daß er Joan geschändet hat.«
    »Niemand wird je etwas davon erfahren«, gelobte Christian feierlich.
    »Was sollen wir tun?«
    »Du wirst nichts anderes tun, als dich von diesem entsetzlichen Geschehen erholen. Ich werde mit Holland allein fertig. Und ihr beiden kümmert euch umeinander.«
    Brianna nickte, ein Teil seiner Stärke gab ihr neue Kraft und Ruhe. Christian beugte den Kopf und berührte mit seinen Lippen leicht die ihren. Dann murmelte er: »Ich muß wieder weg. Sag mir, daß mit dir alles in Ordnung ist. Versprich mir, daß du stark bist!«
    »Das verspreche ich.« Brianna hob die Lippen, um dies mit einem Kuß zu besiegeln. Er drückte ihre Hände und wandte sich an Joan: »Und Euch bitte ich, stark zu sein, für Edward und für Jenna.«
    »Ich verspreche es«, sagte Joan auch und wußte, daß der Schutz und die Treue dieses Mannes unverbrüchlich waren.
    Er ging zurück zu Brianna. »Meine Gedanken sind vollkommen zur Ruhe gekommen. Alle Gefahr für dich ist vorüber. Vertrau mir... ich weiß Bescheid in diesen Dingen.«
    »Christian, ich vertraue dir.« Insgeheim dachte sie: Jetzt weiß ich, wie es ist, wenn man jemanden tötet, um einen anderen Menschen zu beschützen. Du hast deinen Bruder Robert getötet, um Edward zu beschützen, und ich habe beinahe zugelassen, daß dieses Dilemma auch noch unsere Liebe tötet.
    Christian sah sie mit einem freudlosen Blick an. Er hatte ihre Gedanken gehört, als hätte sie sie laut ausgesprochen. »Brianna, ich bitte dich, höre endlich auf dein Herz.«
    Er rollte Hollands Körper fest in den Teppich ein, dann warf er ihn sich über die Schulter und verschwand so blitzschnell, wie er gekommen war.
    Hawksblood ritt beinahe zwei Stunden lang mit dem Körper vor sich auf dem Sattel. Dann stieg er ab und rollte den Teppich auf, um sich die Leiche anzusehen. Die Hauptschlagader war getroffen, er wäre daran gestorben, hätte er nicht schon vorher einen Schlag auf den Kopf erhalten.
    Hawksbloods Augen fielen auf ein Papier in Hollands Wams. Als er es herauszog, war es voller Blut, doch Christian erkannte das offizielle Wachssiegel des Königs, und ihm war klar, daß es sich um eine wichtige Nachricht handeln

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