Rosentraeume
Liebesspiel die Oberhand haben durfte. Das Endergebnis fiel dann schließlich drei zu zwei für Edward aus, und natürlich war das genau Joans Absicht. Als sie in seinen Armen lag, nachgiebig und befriedigt, wurde sie ernst.
»Edward, bitte erzähle niemandem von deinem Plan, mich zu heiraten, bis wir den Dispens endlich in Händen halten.«
»Mein süßes Herz, ich werde mich von niemandem daran hindern lassen, dich zu meiner Frau zu nehmen, diesmal nicht mehr.«
Joan kannte die Macht der Könige und Königinnen. »Bitte, Edward?«
»Ich werde mich deinem Wunsch beugen. Aber nur, weil du älter bist als ich und vielleicht in einigen Dingen weiser«, fügte er hinzu und drückte einen Kuß auf ihre Schläfe.
Wegen seines Alters und der zerstörerischen Wirkung der Krankheit, die er nur mit Mühe überlebt hatte, war Warrick äußerst schwach. An diesen Zustand, mußte er sich erst gewöhnen, deshalb unterhielt sich Brianna mit ihm, während sie an seinem Bett saß und sorgfältig seine Geschichte niederschrieb und sie mit lebhaften Zeichnungen illustrierte.
Er lag aufgestützt in seinen Kissen und betrachtete sie mit seinen durchsichtigen Augen.
»Ich weiß, es muß schwer sein für Euch, von Eurem Sohn Robert zu sprechen. Und in der Tat ist es auch für mich sehr schwer, seinen Namen zu nennen; aber ich möchte gern, daß Ihr eine meiner Vermutungen bestätigt, würdet Ihr das tun, mein Lord?«
»Nennt mich doch Guy. Was möchtet Ihr denn wissen?«
»Ich habe sehr lange darüber nachgedacht, und mein Herz sagt mir, daß Christian Robert nicht umgebracht hat. Es war Prinz Edward, nicht wahr?«
Guy de Beauchamp nickte. »Robert hatte eine Verschwörung angezettelt, Lionel zum Thronerben zu machen. Christian und Edward haben die Rüstung miteinander getauscht, weil der junge Randal Grey einen Verrat aufgeschnappt hatte, wonach der Thronerbe in der Hastilude getötet werden sollte. Aber mein Sohn und ich haben dem König unser Wort gegeben, Schweigen darüber zu bewahren. Edward und ich haben sehr vieles gemeinsam, wir sind verflucht durch einen Sohn und gesegnet durch einen anderen.«
»Ich werde Euer Vertrauen nicht mißbrauchen, Guy. Nicht einmal Christian gegenüber. Ich schäme mich, es zuzugeben, aber es hat eine Zeit gegeben, während der ich Christian verdächtigte, seinen Bruder umgebracht zu haben - um Euren Titel und Eure Schlösser zu erben.«
»Seine Mutter und ich waren vor dem Gesetz verheiratet. Er wäre sowieso mein Nachfolger geworden, auch wenn Robert am Leben geblieben wäre. Christian braucht übrigens meine Schlösser gar nicht. Er ist ein Prinz von Geburt.«
Brianna lächelte. »Prinz Drakkar.« Sie ließ diese beiden Worte auf der Zunge zergehen. »Wie habt Ihr seine Mutter kennengelernt?«
Sein Blick schien in weite Fernen zu gehen, als er sich an die Vergangenheit erinnerte. »Mein Großvater ist mit Edward dem Ersten auf einen Kreuzzug gegangen. Wir hatten einen großen Landsitz in der Nähe von Akko. Mein Vater hat das Land oft besucht, um den lebhaften Handel zwischen dem Osten und dem Westen zu überwachen. Als ich erwachsen war, waren die meisten unserer Besitztümer im Osten zurückgegeben worden, und die Tempelritter von Akko mußten in den Untergrund gehen.
Ich bin hingereist, um zu retten, was von unseren geschäftlichen Unternehmungen noch zu retten war. Sharon habe ich im Sommerpalast ihres Vaters Ottoman getroffen. Haifa, am Mittelmeer, war eine wunderschöne Stadt, mit vergoldeten Kuppeln und Minaretten. In meiner jugendlichen Vorstellung ähnelte es dem Königreich des Himmel und dort traf ich einen Engel.
Die Anziehungskraft war sofort vorhanden. Sie war exotisch wie eine Orchidee, dazu noch gebieterisch. Ich schenkte ihr mein Herz für immer. Was sie in mir gesehen hat, werde ich nie wissen. Vielleicht war ich anders. Ein normannischer Ritter fiel in Arabien auf wie eine bunte Kuh. Und weil ich verrückt war vor Liebe, konnte ich auch nicht mehr klar denken. Sie wollte sich mir nicht hingeben, wenn ich sie nicht heiratete, also habe ich ungestümer Dummkopf sie geehelicht. Alles wurde ganz geheimgehalten. Denn wenn es herausgekommen wäre, hätten wir wahrscheinlich beide dran glauben müssen.
Ich habe sie spät in der Nacht an Bord meines Schiffes geschmuggelt und bin mit der Morgenflut losgesegelt. Ihr könnt Euch wahrscheinlich vorstellen, wie mir zumute war, als ich dann feststellte, daß sie das Schiff in der Nacht wieder verlassen hatte.«
Er sank auf
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