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Rosentraeume

Titel: Rosentraeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virgina Henley
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Seekampf, der mit Pfeil und Bogen ausgetragen worden war. Bogenschützen an Deck würden die Kanoniere behindern, die die Kanonen bedienen sollten. Außerdem hatte Admiral Morley dem König geschworen, ihm alle seine Schiffe zurückzuerobern.
    Warrick rieb sich die Nase, er wollte fragen, wie sein Sohn an diese Informationen gelangt war. Doch dann entschied er sich, keine Fragen zu stellen. Er setzte sich den Helm auf sein ergrauendes Haar und wandte sich ab, um seine Befehle zu geben.
    Christian und Edward faßten sich gegenseitig bei den Armen, ehe sie die Schiffe bestiegen, die sie führen sollten, dann holte das Fahrzeug Hawksbloods den Anker ein und segelte in die nördliche Straße von Dover.
    Robert de Beauchamp suchte Brianna und entdeckte sie schließlich, als sie von ihrem täglichen Unterricht bei Dame Marjorie kam. Sie konnte sich seinen verletzten Stolz gut vorstellen, weil man ihn zurückgelassen hatte, während Vater und Halbbruder in dem bevorstehenden Kampf in den ersten Reihen standen. Ihr Herz quoll über vor Mitgefühl. »Robert, es tut mir so leid, daß Ihr hier in England bleiben mußtet. Es scheint ungerecht zu sein.«
    Unbeteiligt winkte er ab. »Prinz Lionel war enttäuscht, doch er wurde aus politischen Gründen zurückgelassen, und da ich in seinen Diensten stehe, gehöre ich an seine Seite, nicht nur seinetwegen, sondern auch um der Königin und Euch Damen willen.«
    Er schien richtig aufgeblasen vor falschem Stolz. Sie hätte besser nichts sagen sollen. Es war seine Art, ihr Mitleid abzuwehren. »Dann ist Eure Verantwortung noch viel größer«, beglückwünschte sie ihn.
    »Wenn entweder der König oder der Prinz von Wales auf dem Schlachtfeld bleiben sollten, wird Prinz Lionel Thronerbe.«
    Brianna war innerlich entsetzt über seine unumwundenen Worte. Lieber Gott, ist es etwa das, worauf er hofft? Die unguten Äußerungen Roberts hatten in ihr ein Gefühl der Schuld und auch des Verrates geweckt. So etwas konnte er doch nicht wollen! Er sah wohl nur den Tatsachen ins Auge, nahm sie an.
    »Ich habe gesehen, daß die Baugrube für den neuen Runden Turm bereits ausgehoben ist. Ich habe mit dem König über die Steine gesprochen, die er in Bedfordshire abbauen läßt. Er hat mich gebeten, den Transport zu überwachen.«
    Brianna war überrascht, daß Robert diese Aufgabe übernommen hatte, ohne zuerst mit ihr darüber zu reden. Immerhin waren sie noch nicht offiziell verlobt.
    »Ich dachte, es würde mir die Gelegenheit geben, Bedford kennenzulernen und mir einen Überblick zu verschaffen. Der König meint, daß Ihr vielleicht gerne einmal in Eure Heimat reisen wolltet und daß ich Euch dabei begleiten könnte.«
    Der Vorschlag, ihrem Zuhause einen Besuch abzustatten, nahm seiner Arroganz den Stachel. Ihr Vater war in den Diensten des Königs gestorben, als er gegen die Schotten kämpfte. Brianna war damals erst zwölf Jahre alt gewesen, und seitdem lebte sie in Windsor. Der König hatte einen Burgvogt mit der Verwaltung von Schloß Bedford und seinen Besitzungen beauftragt; ihre Gelder wurden eingeholt und vom Schatzmeister für sie aufbewahrt.
    Wenn sie heiratete, erwartete sie, einen Teil des Jahres auf Bedford zu leben und den anderen Teil im Schloß ihres Ehemannes. Da sie als Erbin reich genug war, um ein königliches Mündel zu sein, hatte sie es als selbstverständlich angesehen, daß auch ihr Ehemann Schlösser besäße. Sie wußte, daß der Besitz einer Frau an ihren Mann fiel, wenn sie heiratete; aber sie hoffte, er würde großzügig genug sein, ihren Besitz ihren Kindern zu überlassen, wenn Gott ihr solche schenkte.
    »Oh, Robert, das wäre wundervoll. Ich bin seit fünf Jahren nicht mehr in Bedford gewesen, obwohl es nur ungefähr fünfzig Meilen nördlich von hier liegt. Gleich werde ich die Erlaubnis von Königin Philippa einholen, den Hof zu verlassen.«
    Robert griff nach ihrer Hand und zog sie an sich. »Es wird uns die Möglichkeit geben, miteinander vertraut zu werden.«
    Brianna errötete bei seinen Worten und blickte zu ihm auf, um sich zu vergewissern, daß sie von diesem freundlichen blonden Riesen, der immer gut gelaunt war, nichts zu befürchten hatte. Er überrumpelte sie, indem er ganz plötzlich seine Lippen auf ihre preßte. Brianna entzog sich ihm nicht, bis sein Kuß leidenschaftlicher wurde. »Robert«, keuchte sie auf. »Ihr übereilt das ein wenig.«
    In diesem Augenblick bog Lady Elizabeth Grey um die Ecke und stieß beinahe mit ihnen beiden zusammen.

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