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Rosentraeume

Titel: Rosentraeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virgina Henley
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Ein Ausdruck des Entsetzens trat in Elizabeths Gesicht, sie hob die Hände an die Wangen, die über und über rot geworden waren. Dann wandte sie sich um und lief davon, als sei der Teufel hinter ihr her.
    »Oh Himmel, wenn sie es weiterträgt, wird Dame Marjorie mich rufen lassen, und die Königin erfährt, daß wir einander in der Öffentlichkeit geküßt haben. Dann erlaubt sie mir nicht, mit Euch nach Bedford zu reisen.«
    »Elizabeth Grey wird den Mund halten. Sie hat überhaupt nicht das Recht, sich über das Benehmen anderer auszulassen.«
    Brianna warf ihm einen verwirrten Blick zu. Warum, um alles in der Welt, beschuldigte er zuerst Joan und nun auch Elizabeth der Unmoral? Joan liebte es vielleicht zu flirten, aber die rothaarige Elizabeth tat nicht einmal das. Sie nahm an, daß er sich an ihr nervöses Kichern erinnerte, als Prinz Lionel sie zur Zielscheibe seiner groben Aufmerksamkeiten gemacht hatte. Erleichtert sah Brianna Adele entgegen, die in diesem Augenblick auf der Bildfläche erschien. Sie genoß Roberts Gesellschaft mehr, wenn sie beide nicht allein waren.
    Sowohl König Edward als auch Warrick hatten böse Vorahnungen, als sich ihre Schiffe der flämischen Küste näherten und sie keinerlei Anzeichen von feindlichen Schiffen entdecken konnten. Erst, als sie sich dem gewaltigen Hafen von Helvoetsluys näherten, sahen sie den Wald von Schiffsmasten.
    »Beim heiligen Abendmahlskelch«, fluchte Warrick. »Mein Sohn hatte recht, in allem.« Er gab das Signal für die englischen Bogenschützen, die Genueser aus den Aussichtskörben der Schiffe zu holen, und sie machten sich daran, mit ihren wirkungsvollen Pfeilen die Decks der gegnerischen Schiffe zu leeren, damit die Entermannschaften an Bord gehen konnten.
    Christian Hawksblood stieß leise eine arabische Verwünschung aus. Sie hätten nur einige wenige französische Schiffe zerstören müssen, um die ganze Flotte außer Gefecht zu setzen; doch diese aufgeblasenen Dummköpfe zogen es vor, Mann gegen Mann zu kämpfen, anstatt zuzulassen, daß die drei englischen Schiffe in Flammen aufgingen.
    Die Enterhaken wurden ausgeworfen, und dann stürmten die Krieger König Edwards mit den Schwertern in den Händen hinüber an Bord der Feinde. Hawksblood und seine beiden Knappen kämpften mit den Schwertern in der einen und langen Messern in der anderen Hand und besiegten doppelt so viele Männer wie ihre Kameraden. Christian sah den König und Warrick, die die Anführer der Gegner gefangennahmen. Wieder fluchte er, weil er der Meinung war, daß alle sterben sollten, anstatt gegen ein Lösegeld freizukommen und dann den nächsten Krieg anzuzetteln.
    Christian entdeckte Prinz Edward und erkämpfte sich den Weg an seine Seite. Sie grinsten einander an, in dem donnernden Kampfgetümmel mußte das genügen.
    Während der nächsten beiden Stunden kämpften sie Schulter an Schulter, mit ihren Knappen in ihrem Rücken, einmal kamen sie sogar Edmund von Kent zu Hilfe. Als die letzten Schreie verklangen und sie als Sieger feststanden, sah Hawksblood entsetzt zu, wie Warrick befahl, Seile über die Takelage zu schlingen. Dann gab sein Vater den Befehl, die französischen Führer an den Rahnocken ihrer eigenen Schiffe aufzuknüpfen. Jetzt wußte Christian auch, warum seine Feinde ihn den Verrückten Hund nannten.
    Als die unversehrten englischen Schiffe von den Ketten gelöst wurden, ertönte im englischen Lager lauter Jubel. Admiral Morley und der Ritter der Königin, Sir Walter Manny, segelten die Schiffe aus dem Hafen, und der König bestieg die Edward , um auf dem Vorderdeck die Huldigungen seiner Männer entgegenzunehmen.
    Warrick entdeckte seinen Sohn und salutierte mit seinem Schwert. Christian Hawksbloods Gefühle für Warrick hatten sich einem stetigen Wandel unterzogen. Sein Vater hatte ihm völlig vertraut, indem er sich von ihm zu den Franzosen führen ließ. Die einzige Basis für dieses Vertrauen konnten nur ihre Blutsbande sein. Er hatte Warrick im Kampf gesehen, über sechstausend Soldaten hatte er angeführt und indirekt auch noch viertausend Matrosen unter seinem Kommando gehabt. Jetzt respektierte er Warricks Fähigkeiten als Anführer und auch seinen Mut. Jedoch hielt er sich in seiner Beurteilung des Ehemannes und Vaters noch zurück.
    Hawksblood bewunderte die Kühnheit, mit der seine Waffenbrüder in die Schlacht gezogen waren - als hätten sie den Franzosen eine lange Nase gedreht! Er beugte den Kopf vor seinem Vater in ehrlichem Respekt für

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