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Rosentraeume

Titel: Rosentraeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virgina Henley
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Wark, eine unbezwingbare Festung in der Nähe der schottischen Grenze. Heute abend würde sie den König anflehen, eine Erbin für ihren Sohn William zu bestimmen. Instinktiv wußte sie, daß sie mehr von Edward erhielte, ehe er seinen Hunger nach ihr gestillt hätte. Ihr königlicher Geliebter war durchaus in der Lage, Gunstbezeugungen mit offenen Händen auszuteilen.
    »Katherine, du bist schöner als eine Göttin!« Er fiel vor ihr auf die Knie, um ihrer Lieblichkeit zu huldigen.
    »Edward, ich danke dir, daß du meinen Sohn sicher zurückgebracht hast. Wenn auch er gefangengenommen worden wäre, dann hätte ich, glaube ich, den Verstand verloren.«
    »Beinahe hätte ich ihn hier in England gelassen, um dir die Sorgen zu ersparen, Katherine; aber er ist ein junger Krieger und hat das Recht, sich seine Sporen zu verdienen.«
    »Ich weiß, daß er ein erwachsener Mann ist, Edward. Er sollte baldigst eine gute Ehe schließen, die dem zukünftigen Grafen von Salisbury Nutzen bringt.« Sie fuhr mit den Fingern durch sein dichtes Haar und drückte sein Gesicht an ihre warmen Brüste.
    Er öffnete den Gürtel ihres Gewandes, so daß sein Mund und seine Hände ihre schwellenden Brüste liebkosen konnten. Seine Stimme klang rauh, als er das Gesicht an ihrem herrlichen Körper barg. »Laß mich dich lieben, Katherine. Wir werden später eine Entscheidung treffen. Keine Angst, ich suche eine würdige Braut für De Montecute aus.«
    Katherine bedeckte ihre Brüste mit den Händen und hinderte ihn so, daran zu saugen. »Edward, ich möchte das zuerst erledigen, damit ich meine ganze Aufmerksamkeit darauf richten kann, dich wie einen Helden willkommen zu heißen.«
    Prüfend blickte er in ihr Gesicht und stand dann auf, das Verlangen nach ihr pochte in seinen Lenden. »An wen hattest du denn gedacht, meine Liebste?«
    »Blanche von Lancaster?« fragte sie verschlagen und wußte doch, daß dieses Kind und ihr großer Reichtum für einen der Söhne des Königs bestimmt waren.
    »Ich kann dir Blanche nicht versprechen, meine Liebste. Sie ist von königlichem Blut, und ihr Vater hat das Recht, für sie einen ebenbürtigen Ehemann zu verlangen. Katherine, meine Schöne, bitte mich um jede andere, aber nicht um sie.«
    Katherine seufzte schwer und versank dann in ein langes Schweigen.
    Das Herz des Königs zog sich zusammen vor Kummer, ihr den Wunsch nicht erfüllen zu können.
    Schließlich erbarmte sie sich seiner und brachte einen Kompromiß vor. »Nun, ich denke, William ist recht angetan von Joan von Kent. Er würde sehr glücklich sein, sie zu seiner Ehefrau zu bekommen, da habe ich keine Zweifel. Und wenn ein Sohn glücklich ist, muß sich dann nicht eine Mutter auch zufriedengeben?«
    Edward nahm Katherine in seine Arme und trug sie zum Bett. »So soll er Joan von Kent bekommen!« erklärte er großmütig.
    Katherine legte die Arme um seinen Hals, und ihre Lippen öffneten sich seinem Kuß. »Danke, mein Schatz. Du kannst es auf dem Turnier ankündigen.«
    Den König plagten Gewissensbisse, weil er wußte, daß sein Sohn vernarrt war in Joan; doch wenn sie einem anderen gehörte, würde er vielleicht den Versuch aufgeben, sie zu seiner Frau zu machen. Und als dann Edward in Katherines Liebeskünsten versank, schwanden alle seine Gedanken an andere, nur sie beide existierten noch.
    Hätte er gewußt, wie tief die Gefühle reichten, die Edward und Joan füreinander hegten, so hätte ihn wohl mehr gequält als nur ein Unbehagen. In dem Bankettsaal hatten sie sich bemüht zuzuhören, was die anderen ihnen sagten, sie hatten versucht, dem Heldengesang Godenais zu lauschen, den er zu Ehren des Sieges der Plantagenets komponiert hatte, doch es war ihnen nicht gelungen. Keiner von beiden hörte das, was man ihnen erzählte, sie wußten nicht einmal, was sie aßen. Beide waren besessen von dem geliebten Partner. Tausende von Malen trafen sich ihre Blicke. Sie zwangen sich immer wieder, die Augen abzuwenden, doch wieder und wieder zogen sie sich magisch gegenseitig an.
    Prinz Edward trug Joans Briefchen bei sich, wie ein liebeskranker Jüngling. Er hatte es so oft gelesen, daß er die Worte auswendig kannte: »Mein Prinz, Worte können dir nicht sagen, wie stolz ich auf deinen Sieg bei Sluys bin. Mein Herz zerspringt vor Respekt und Liebe. Ich möchte vom höchsten Turm Windsors in die Welt schreien, daß du mein Held bist. Wie sehne ich mich danach, deinen geliebten Namen auf meinen Ärmel zu sticken, da-mit alle Welt es sehen kann.

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