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Rosentraeume

Titel: Rosentraeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virgina Henley
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vielleicht könntet Ihr mir irgendwann einmal beibringen, wie man ein Pferd mit der Lanze erlegt.«
    Lionel brüllte vor Lachen. »Wie du mir, so ich dir, Rob.«
    An diesem Abend wünschte sich sogar Joan, sie könnte im Boden versinken. Als der König ihre bevorstehende Verlobung angekündigt hatte, wäre sie vor Schreck beinahe ohnmächtig geworden. Sie hatte unter dem Tisch verzweifelt nach der Hand ihres Bruders gegriffen.
    »Mein Schatz, das ist eine gute Verbindung. Er ist Erbe der Grafschaft Salisbury, und die Montecutes stehen hoch in der Gunst des Königs.«
    Joan hatte das Gefühl, ersticken zu müssen. Sie hielt die Luft an, und ihre Hand flog zu ihrem Herzen. Es fühlte sich an, als sei es in Stücke gerissen. Was Edmund sagte, stimmte zwar; sie hatte gewußt, daß sie in Kürze verehelicht würde, dennoch wehrte sich alles in ihr dagegen, als Beruhigungsmittel für Katherine de Montecute dienen zu müssen, weil ihr Mann in Frankreich gefangen war.
    Joan wagte nicht, zu Edward zu blicken. Sie würde es nicht ertragen, in seinem Gesicht zu lesen, was er fühlte, sei es nun Wut, Mitleid oder Bedauern. Gegen das Schicksal vermochte sie nichts auszurichten, doch wünschte sie sich meilenweit fort von hier.
    William de Montecute griff nach ihrer Hand und drückte sie immer wieder bedeutungsvoll. Als Königin Philippa ihm gratulierte, tat sie das nicht mit den gleichen Worten, die sie Roben de Beauchamp gegenüber geäußert hatte. Philippa war äußerst erleichtert, daß Joan endlich verlobt war und ihr Sohn Edward außer Reichweite ihrer hübschen Hände. Joan mit ihrer zierlichen Gestalt sah in den Augen einer Frau, die neun Kinder geboren hatte und bereits mit dem zehnten schwanger war, allzu perfekt aus.
    »Meinen Glückwunsch, William. Ihr solltet sofort damit beginnen, eine Familie zu gründen. Im Alter von Lady Kent hatte ich bereits zweieinhalb Kinder!«
    Lionel, der noch immer seiner Mutter folgte, warf Joan einen lüsternen Blick zu. »Am besten fangt Ihr gleich an. Schiebt die Gläser beiseite, und legt sie auf den Tisch.«
    De Montecute errötete, aber er wagte es nicht, auf die Beleidigung von Prinz Lionel zu antworten. Joan jedoch besaß keine solchen Skrupel. Sie wandte sich an William und sagte: »Die Königin meinte, zweieinhalb kluge Köpfe.«
    Wie gewohnt, schüttete Lionel sich aus vor Lachen. Gütiger Himmel, er würde wetten, daß Joan im Bett ein heißes kleines Ding war.
    Christian Hawksblood gratulierte William de Montecute höflich; es gelang ihm perfekt, sein Mitleid für den jungen Mann zu verbergen. Als er die Hand Lady von Kents an seine Lippen zog, schob er ihr heimlich ein Briefchen zu. Sie sah ihn erschrocken an, doch sein sicherer Blick verriet nicht das Leiseste. Dieser kleine Zettel in ihrer Hand beruhigte ein wenig ihr schmerzendes Herz.
    Briannas Augen suchten erneut nach Joan. Sie sah, daß ihre Freundin Christian Hawksblood mit einem beinahe flehenden Blick ansah. Genausowenig entging ihr, daß der dunkle Ritter die Gelegenheit, ihr die Hand zu küssen, dazu benutzte, ihr ein Briefchen zuzustecken. Was hatte er ihr geschrieben? Ein Gedicht? Liebesschwüre? Oder Zeit und Ort für ein heimliches Treffen? Wenn der Klatsch der Dienerinnen auch nur ein Fünkchen Wahrheit enthielt, so hatte er eine lange Reihe gebrochener Herzen hinterlassen, von Arabien bis hierher. Seine Macht über Frauen war legendär. Er besaß die Fähigkeit, sie zu hypnotisieren, zu verhexen und zu verzaubern. Auf dem Weg nach Bedford würde sie sich vorsehen müssen.
    Edmund von Kent trat neben sie. »Lady Brianna, Ihr habt mir das Herz gebrochen. Daß die hübscheste Lady in Windsor einen de Beauchamp einem Plantagenet vorzieht, ist unverzeihlich.«
    Robert ging auf das Wortgeplänkel ein, er freute sich über die Tatsache, daß Brianna Edmund schon vor langer Zeit abgewiesen hatte. Doch als Robert begann, Salz in seine Wunden zu streuen, gab Edmund ihm kochend Bescheid: »Meinen Glückwunsch, daß Ihr das Turnier der Liebe gewonnen habt - es muß ein kleiner Trost dafür sein, daß Ihr das andere Turnier leider verpfuscht habt.«
    Robert winkte seinem Knappen. »Ich habe genug! Bringt mich auf der Stelle hier weg«, giftete er. Brianna erhob sich, um ihm zu helfen. »Wollt Ihr mich zur weiteren Zielscheibe des Gespötts machen? Ich brauche keine Frau, die mich stützt!«
    Brianna biß sich auf die Lippen. »Ich hoffe, Eure Schmerzen werden bald nachlassen, Robert. Ich möchte mich von Euch

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