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Rosentraeume

Titel: Rosentraeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virgina Henley
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sie hat ihn immer nur den Dunklen Ritter genannt.«
    Brianna ließ ganz langsam den Atem entweichen, das Gefühl einer höheren Fügung überkam sie. Wenn sie auf ihr Herz hörte, dann hatte diese Fügung bereits einen Namen. Doch wenn sie ihrem Kopf glaubte, dann war sie Robert de Beauchamp versprochen, für gute wie für schlechte Tage.

17
    Adele nahm Joan und Glynis zu einer Besichtigung von Bedford und seinen Dörfern mit, während Brianna damit beschäftigt war, all die persönlichen Dinge ihrer Mutter durchzusehen. In ihrem Zimmer befanden sich noch immer einige ihrer Kleidungsstücke, zusammen mit Schichten von Waldmeister wurden sie in einer großen Truhe aufbewahrt. Ihre Skizzen und Zeichnungen türmten sich in einem Alkoven des Sonnenzimmers. Es gab so viele davon, daß Brianna Stunden damit zubrachte, sie alle voller Freude zu studieren.
    Einige der Skizzen waren auf altersbraunem Pergament angefertigt; doch die Farben, die ihre Mutter benutzt hatte, um so manche ihrer Legenden zu illustrieren, leuchteten noch genauso, als hätte sie sie erst gestern gemalt. Brianna fand mehrere Zeichnungen eines Ritters in einer Rüstung. Dieser Mann hatte eine dunkle, geheimnisvolle Aura und auch ein entschieden gefährliches Äußeres. Wenn Brianna ein wenig übersinnlich orientiert gewesen wäre, so hätte sie geschworen, daß ihre Mutter Hawksblood als Modell für diese Zeichnungen benutzt hatte.
    Sie nahm eine der Abbildungen und trug sie hinüber zu dem großen Erkerfenster, um sich diese Gestalt etwas näher anzusehen; als sie aus dem Fenster blickte, entdeckte sie das Original selbst im Hof, in eine lebhafte Unterhaltung mit Mr. Burke vertieft. Es war beinahe so, als hätte sie ihn herbeibeschworen. Die Gesichter der beiden Männer blickten ernst, als wäre der Gegenstand ihrer Unterhaltung sehr wichtig. Sie fragte sich, was Hawksblood wohl mit ihrem Mr. Burke zu besprechen hatte.
    Des weiteren überlegte sie, wie weit die Leute im Steinbruch wohl waren und wie viele Tage ihr noch blieben, um diesen himmlischen Zufluchtsort zu genießen. Brianna machte sich auf, die beiden Männer danach zu fragen.
    »Wieviel Stein ist schon gebrochen worden?« begann sie die Unterhaltung.
    »Gar keiner«, antwortete Hawksblood knapp.
    Offensichtlich hatte er nicht die Absicht, ihr eine Erklärung zu liefern, deshalb fragte sie ein wenig hochmütig: »Warum nicht?«
    »Andere Dinge gehen vor«, war alles, was er darauf erwiderte.
    »Zum Beispiel?« wollte sie wissen.
    Er runzelte die Stirn, ihre Frage machte ihn ungeduldig. »Zunächst einmal die Jagd. Und dann die Buchführung.« Er wandte sich ab und sprach wieder mit Burke. »Wir reden später weiter über diese Angelegenheit«, sagte er, wandte sich auf dem Absatz um und verschwand.
    Mit offenem Mund sah Brianna ihm nach, ihr Staunen wurde
    noch größer, als sie hörte, wie Mr. Burke ihm nachrief: »Danke, mein Lord, Ihr habt dazu beigetragen, daß es heute ein guter Tag wird.«
    Als er ihren Gesichtsausdruck sah, beeilte sich Mr. Burke, ihr die nötige Erklärung zu liefern. »Er ist so großzügig und hilfreich gewesen, ich weiß gar nicht, was ich ohne ihn gemacht hätte. Er und seine Männer sind schon seit Tagesanbruch auf der Jagd. Jetzt haben wir genug Wild, Kaninchen und Geflügel, um für mindestens zwei Wochen Euer ganzes Gefolge mit Nahrung zu versorgen, und auch alle anderen im Schloß.«
    Brianna war nur wenig besänftigt. Während sie mit Mr. Burke zurückkehrte, meinte sie: »Die Jagd kann ich noch akzeptieren, aber wie kommt er dazu, die Bücher zu kontrollieren?«
    »Oh, ich denke schon, daß er das Recht hat, Lady Brianna, als Vertreter des Königs und Warricks. Ich persönlich bin recht froh darüber. Meine eigenen Bücher sind freilich in Ordnung, aber ich habe schon seit langem Unregelmäßigkeiten in den Abrechnungen des Burgvogtes vermutet.«
    »Sir Neville Wiggs?« fragte Brianna. »Welche Art Unregelmäßigkeiten...?«
    »Vermutungen sind nicht genug, meine Lady. Wir wollen die Angelegenheit in Händen des fähigen Sir Christian lassen.«
    Also fraß Mr. Burke ihm bereits aus der Hand! Früher oder später gelang es ihm, alle unter seine Kontrolle zu bringen, so daß er nur noch zu pfeifen brauchte!
    Brianna aß mit den anderen Damen zusammen zu Mittag und stellte überrascht fest, daß jeder Platz an der großen Tafel besetzt war, sowohl mit den Männern von Bedford als auch mit den Neuankömmlingen.
    Joan und Glynis erzählten von all den Dingen,

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