Rosentraeume
des Mandelöls, mit dem sein Körper eingerieben war. Ihr Blick ging tiefer, irgendwie wußte sie genau, wie er beschaffen war. Ihre Mundwinkel zogen sich ein wenig hoch angesichts seines kräftigen Glieds, das sich kühn aus dem Nest dunklen Haares reckte. Seine Schenkel waren dunkel, olivfarben, wie sein Gesicht und seine Brust.
Ganz plötzlich erstarrte sie. Lieber Himmel, was war dieses schwarze Ding, das sie an der Innenseite seines langen, muskulösen Schenkels entdeckte. Eine Narbe? Ja und nein. Eine Brandverletzung? Vielleicht. Einen Herzschlag lang sah sie es ganz deutlich, es war gebogen wie ein Türkensäbel. Doch schon im nächsten Augenblick verflüchtigte sich die Vision wieder, und sie sah nur noch ihr Bild in dem silbernen Spiegel.
Erregung war erwacht in ihr, wie eine blutrote Rose war sie in ihrer Brust aufgeblüht. Sie wußte, er wartete auf sie! Sie lächelte triumphierend. Wie köstlich war es doch, ihn warten zu lassen. Seine Anziehungskraft war jedoch zu stark, um ihm sehr lange zu widerstehen, also warf Brianna einen Umhang über ihr hauchzartes Nachtgewand und schlüpfte hinaus, auf die Schutzwehr des Schlosses.
Die dunklen Nischen waren wie geschaffen für Liebende. Sie wußten genau, wo sie einander finden konnten, sie wurden voneinander angezogen wie der Mond und die Gezeiten. Ganz nahe standen sie beisammen, ohne sich zu berühren, und blickten dem anderen tief in die Seele. Unter seinem schwarzen Umhang war er nackt, unter dem ihren lag die hauchzarte Spitze. Sie bewegten sich, als seien sie eins. Jeder fühlte den aufrüttelnden Stoß, als es sie beide wie ein Blitz traf und die Nacht explodierte.
Seine kräftigen Hände schoben sich unter ihren Umhang, legten sich auf ihre üppigen Brüste. Ihre hart aufgerichteten Knospen drängten sich durch die dünne Spitze ihm entgegen, als er sanft mit den Daumen darüberfuhr. Seine Lippen fanden die Stelle an ihrem Hals, wo ihr Puls heftig pulsierte, dann glitten sie weiter, zu all den anderen Stellen an ihrem Körper, wo ihr Blut ebenfalls pochte.
Seine Liebe war wie ein Feuersturm, er riß alle Schranken nieder. Sein Körper erhob sich groß und brennend und fordernd über ihr. Die starken Hände öffneten stürmisch all die kleinen Schleifen an ihrem Gewand und schoben es dann auseinander. Schließlich brannte sie noch mehr, als er seinen nackten Körper an ihren drängte. Und als sich ihre Lippen trafen, schob er sowohl den Umhang als auch das Spitzengewand von ihren Schultern und zog ihren nackten Körper unter seine Hülle.
In dem Augenblick, als die Spitzen ihrer Mutter von ihr fielen, kam Brianna mit einem Ruck in die Wirklichkeit zurück. Sie war gar nicht auf der Schutzwehr des Schlosses mit ihrem Liebhaber, sondern stand nackt vor ihrem Spiegel. Hatte sie wirklich das Zimmer verlassen und sich so wollüstig benommen? Sie griff nach dem Gewand und zog es schnell über, schamhaft ihre Nacktheit bedeckend.
Im gleichen Augenblick, als sie es überzog, verließ sie jegliche Zurückhaltung. Ihre Augen blickten verschwommen, als der Duft und der Geschmack des Mannes, den sie gerade erst verlassen hatte, sie einhüllten. Sie fühlte sich ganz matt von der Sinnlichkeit, die er in ihr geweckt hatte.
Ihre Finger strichen über die kleine Ader an ihrem Hals, die heftig pulsierte, und dann über ihre Lippen, auf die sich sein bezwingender Mund gelegt hatte. Sie war erfüllt von. seinem Anblick, dem Gefühl, seinem Körper so nahe zu sein. Wieder dachte sie an das herrlich stolze Glied, doch sie sah auch wieder den schwarzen Fleck, der aussah wie ein Türkensäbel auf der Innenseite seines Schenkels. Was war das? Sie konzentrierte sich und richtete ihre ganze Aufmerksamkeit darauf. Dann fühlte sie plötzlich einen peitschenden, quälenden Schmerz. Er fuhr durch ihren Körper bis in ihren Kopf. Es war unerträglich. Brianna schrie auf und fiel bewußtlos zu Boden. Als sie niedersank, öffnete sich das Gewand, und über ihre nackte Schönheit ergoß sich das Licht des Mondes.
In der Morgendämmerung öffnete sie ihre Augen und setzte sich auf. Dabei glitt das Spitzengewand von ihren Schultern und fiel zu Boden. Sie starrte lange darauf, und die verschwommenen Bilder der vergangenen Nacht drängten sich wieder in ihr Bewußtsein. War es Wirklichkeit gewesen, oder hatte sie es sich nur eingebildet? Sie runzelte die Stirn. War es ein Traum? Eine Phantasie? Eine Trance? Eine Vision? Ja, all das war es gewesen, doch womöglich war es noch
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