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Rosskur: Ein Allgäu-Krimi

Rosskur: Ein Allgäu-Krimi

Titel: Rosskur: Ein Allgäu-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Seibold
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Lechbruck, Holger Zürn in Bernbeuren und Maximilian Assmann, also der Assi, in Halblech.«
    Hanna Fischer notierte sich alles und ging dann in den Flur hinaus, um den Kollegen übers Handy die Namen und Wohnorte durchzugeben und sie um die vollständigen Adressen zu bitten.
    »Danke, Herr Schwarzacker.«
    »Aber mit dem Mord an Ruff hat garantiert keiner von denen was zu tun, glauben Sie mir. Das sind gar nicht die Typen dafür.«
    »Mag sein, aber befragen müssen wir sie trotzdem.«
    »Außerdem kann das Moped auch jeder andere genommen haben.«
    »Hätten Sie das denn nicht bemerkt?«
    »Nein, wie denn? Bei dem Radau, den unsere Jungs hier immer wieder veranstalten, hören wir oft nicht mal die Türglocke.«
    Stimmt, dachte Hansen. Laut sagte er: »Er oder sie muss aber wissen, dass der Schlüssel unter dem Sattel steckt.«
    »Na ja, das mach ich jetzt schon seit zehn Jahren so, das kann jeder hier im Dorf mitbekommen haben. Und wenn man nur aufmerksam genug hinschaut, kann man den Schlüssel auch finden, wenn man es nicht genau weiß.«
    »Haben Sie denn hier neugierige Nachbarn, die es mitbekommen haben könnten, wenn sich jemand das Motorrad nimmt?«
    Schwarzacker lachte. »Ja, neugierig sind sie hier schon, die meisten jedenfalls, aber halt auch sehr umtriebig – tagsüber hat keiner Zeit, drauf zu achten, ob mein Moped vor dem Haus steht oder nicht. Wenn sich also nicht zufällig jemand in dem Moment auf das Ding schwingt, wenn ein Nachbar gerade mit dem Schlepper vom Feld oder mit dem Auto vom Büro heimkommt …« Er schüttelte den Kopf.
    »Na gut, dann wollen wir mal nicht weiter stören«, sagte Hansen und stand auf. Im Zimmer machte sich ein durchdringender Geruch breit, der das Ehepaar nicht weiter zu stören schien. Auch Haffmeyer beeilte sich, nur Hanna Fischer sah noch kurz sehnsüchtig auf die beiden Kleinen, bevor sie sich auch verabschiedete.
    »Ich bring Sie noch raus«, sagte Schwarzacker, »aber dann muss ich meiner Frau beim Wickeln helfen. Das riecht verdächtig nach einer doppelten Portion.«
    Als die Kommissare draußen waren und Marco und Andrea Schwarzacker nebeneinander im Bad standen und ihre Kinder wickelten, musterte er sie aufmerksam und legte ihr dann eine Hand auf den Arm.
    »He, komm, Andrea, mach dir keine Gedanken. Ich war’s wirklich nicht. Du weißt doch selbst, dass ich die Nacht von Donnerstag auf Freitag im Krankenhaus verbracht habe. Die werden dort nachfragen, und die Schwestern werden das bestätigen. So wie ich die immer wieder genervt habe mit meiner Sorge um Tom … das haben die sicher noch nicht vergessen.«
    Sie nickte und zwang sich zu einem dünnen Lächeln. Kurz darauf hielt sie ihr frisch gewickeltes Kind auf dem Arm. Ihre Gedanken waren bei Thomas Ruff. Sie hatte ihn lange nicht gesehen, und Marco hatte keine Ahnung, dass sie ihn von früher kannte. Mein Gott, dachte sie, wenn Marco das wüsste, der würde Thomas glatt …
    Sie wurde ganz blass bei dem Gedanken, und ihr Mann holte ihr schnell ein Glas Wasser aus der Küche.
    Hansen hatte Soko-Leiter Scheithardt auf den aktuellen Stand gebracht und dabei auch gleich erfahren, dass ein Team vom Erkennungsdienst bereits auf dem Weg nach Urspring war. Haffmeyer hatte seine Fotos vom Hinterreifen und dem verdreckten Nummernschild per Handy an Kleinauer übermittelt, und auf den ersten Blick passte das Profil des Reifens ziemlich gut zu den im Moor gefundenen Spuren. Die Kollegen würden Schwarzackers Motorrad im geschlossenen Anhänger nach Kempten bringen und dort genauer untersuchen. Anschließend sollten auf dem Wanderweg im Waldstück Spuren gesichert und mit dem Reifenprofil des Motorrads abgeglichen werden.
    Währenddessen hatte Hanna Fischer beim Soko-Innendienst nachgefragt: Zu Schwarzackers Kumpels waren Kripobeamte in zivilen Dienstwagen unterwegs, um zu klären, ob die Männer daheim waren, und dafür zu sorgen, dass sie nicht plötzlich spurlos verschwanden, bevor Hansen mit ihnen hatte sprechen können. Andernfalls sollten sie unauffällig in Sichtweite der Wohnungen warten, bis die Männer nach Hause kamen, und dann sofort die Kollegen vom Innendienst informieren.
    »Danke, Frau Fischer«, sagte Hansen. »Und falls uns doch einer ausbüxt, haben wir wenigstens jemanden, der sich verdächtig macht.«
    Die Besprechung der Soko musste diesmal ohne Hansen, Haffmeyer und Fischer stattfinden. Als die drei das Haus der Schwarzackers verließen, war es schon dreiviertel zehn. In einer Viertelstunde war

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