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Rot wie die Liebe

Rot wie die Liebe

Titel: Rot wie die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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gegenüber«, erklärte sie. »Ich habe ein Hühnchen mit dir zu rupfen. Ihr solltet nur zu den Stützpunkten fliegen und Berichte sammeln und euch nicht mitten in der Nacht in Schwierigkeiten stürzen.«
    »Wir tun das, was wir tun müssen.« Er küsste sie noch einmal. »Und es ist doch alles gutgegangen, oder?«
    »Ach ja?«
    »Ja. Ihm geht es auch gut. Geh hinein. Hier sind genug Leute, die sich um die Drachen und um die Pferde kümmern können. Ihr habt eine lange Reise hinter euch, aber Blair sagt, es gab keine Probleme.«
    »Nein, keine.« Sie ließ sich von ihm nach drinnen mitziehen.
    Auf dem Herd stand ein Kessel mit Eintopf, und es roch nach Männern und Schlamm. Auf einem Tisch, um den sich sonst sicher eine Familie versammelt hatte, waren Landkarten ausgebreitet. Die Vorhänge an den Fenstern waren handgewebt und bunt, und die Wände waren sauber und weiß verputzt.
    An jeder Tür und an jedem Fenster standen Waffen.
    »Du hast ein Zimmer oben, wenn du dich ein bisschen ausruhen möchtest.«
    »Nein, es geht mir gut. Aber ich könnte einen Whiskey vertragen, falls es hier so etwas gibt.«
    »Ja, das gibt es.«
    Sie sah seinem Gesicht an, dass Blair hinter ihnen ins Haus gekommen war.
    »Die Tiere sind versorgt«, begann Blair. »Vorräte und Waffen abgeladen. Hoyt kümmert sich darum. Wie sieht es hier aus?«
    »Die Soldaten schlafen in den Ställen, der Scheune, dem Taubenschlag, dem Räucherhaus und auch hier im Haus. Der Speicher ist geräumig genug, und man kann ihn als eine Art Kaserne benutzen.«
    Da er, während er redete, Whiskey einschenkte, blickte er Blair fragend an, aber sie schüttelte den Kopf.
    »Das Wohnzimmer dient als Hauptwaffenlager«, fuhr er fort. »Und auch die anderen Gebäude sind bis unters Dach mit Waffen gefüllt. Die Männer machen Tag- und Nachtschichten, und jeden Tag wird trainiert. Wie du weißt, gab es Überfälle, aber seit Cian und ich hier sind, ist nichts mehr passiert.«
    »Dafür habt ihr schon gesorgt, was?«, warf Moira ein und trank einen Schluck.
    »Ja, wir haben es Lilith gezeigt. Gestern haben wir einen weiteren Mann verloren, der bei dem Überfall verletzt worden war, bei dem Tynan getötet wurde. Er hatte einen schweren Tod.«
    Moira blickte auf ihr Glas. »Gibt es noch mehr Verwundete?«
    »Ja, aber die können herumlaufen. An der Küche ist noch so eine Art Anbau, und dort werden die Verwundeten gepflegt.«
    »Glenna wird sich darum kümmern. Gut.« Moira trank den restlichen Whiskey aus.
    »Wir wissen alle, dass wir drinnen nicht genug Platz für alle Truppen haben. Heute Nacht sind fast tausend hier, und noch einmal halb so viel werden in den nächsten zwei Tagen hier eintreffen.«
    »Dann sollten wir uns lieber daranmachen, schon einmal ein Feldlager zu errichten«, sagte Blair.
    Es erfüllte sie mit Stolz, ihr Volk gemeinsam arbeiten zu sehen, dachte Moira. Die Zelte wurden aufgeschlagen, und die einen sammelten Holz und Torf für die Kochstellen, während die anderen die Vorräte abluden und wegräumten.
    »Da hast du deine Armee«, sagte Glenna zu ihr.
    »Ich hoffe, dass hier eines Tages wieder Getreide angebaut werden kann. Aber es sind unglaublich viele. Ich hätte nie gedacht, dass es so viele sind. Kannst du einen Schutzkreis um sie schlagen?«
    Glenna verzog entschlossen das Gesicht. »Liliths Hündchen hat den gesamten Stützpunkt abgeschirmt. Du glaubst doch wohl nicht etwa, dass Hoyt und ich da nicht mithalten könnten?«
    »Ich käme nicht im Traum auf den Gedanken.«
    »Es ist allerdings schon ein ziemlich großer Kreis«, gab Glenna zu. »Und bald geht die Sonne unter. Wir sollten also bald beginnen. Wir könnten dich brauchen.«
    »Das hatte ich gehofft.«
    Moira schritt mit ihnen das Feld von einem Ende zum anderen ab und sammelte dabei Grashalme, kleine Steine und ein bisschen Erde, wie Glenna sie angewiesen hatte. In der Mitte trafen sie sich wieder.
    Da die Truppen mitbekommen hatten, dass ein magisches Ritual stattfinden sollte, war es ganz still geworden, und man konnte die Macht beinahe hören.
    Sie riefen die Schutzgeister des Ostens, Westens, Nordens und Südens an. Und sie riefen Morrigan an.
    »Die uralten Mächte rufen wir heute hier, sie mögen schützen Mensch und Tier.
    Kein Feind soll Gras, Erde, Stein durchdringen, und Leid soll niemand über sie bringen. Schutz sei das Licht des Tags und der Nacht. Unser Blut besiegele die Macht.«
    Moira machte es Glenna und Hoyt nach und schnitt sich mit einem Athame in die

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