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Rot wie die Liebe

Rot wie die Liebe

Titel: Rot wie die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Kraft mehr übrig, um das Feuer im Kamin anzuzünden.«
    Er trat an den Kamin, und noch bevor er sich hinhocken konnte, um nach der Zunderschachtel zu greifen, nahm sie seine Hand und drückte sie an ihre Wange.
    Daran zerbrach er beinahe. Er hob sie aus dem Sessel und begann sie leidenschaftlich zu küssen.
    »Ja, das ist schon besser«, sagte sie atemlos. »Jetzt ist mir gleich viel wärmer. Die Stunden kamen mir endlos vor, seitdem du gegangen warst. So wenig Zeit nur noch für die Ewigkeit.«
    »Sieh mich an. Ja, das ist dein Gesicht.« Er drückte sie an sich, und sie legte den Kopf auf seine Schulter.
    »Hast du mein Gesicht vermisst?«
    »Ja. Du brauchst gar nicht mit unfairen Mitteln zu kämpfen. Du bist doch immer bei mir.«
    »Es ist einfacher, sich zu streiten, weil es dann nicht so wehtut.« Sie schloss die Augen für einen Moment und löste sich dann von ihm. »Ich habe dir die Viella mitgebracht. Ich habe gedacht, du möchtest vielleicht ein wenig darauf spielen. Es sollte hier auch Musik geben, ebenso wie Licht und Lachen und all das, wofür wir zu sterben bereit sind.«
    Sie trat ans Fenster. »Die Sonne geht unter. Willst du heute Nacht wieder zum Schlachtfeld?« Sie drehte sich zu ihm um. »Wir haben gesehen, dass du vor zwei Nächten mit Larkin da warst, und gestern Nacht bist du alleine dort gewesen.«
    »Ich werde jedes Mal ein bisschen stärker, wenn ich dorthin gehe. Es wäre nicht gut für euch, wenn das, was dort ist, mich überwältigen würde.«
    »Du hast Recht, und heute Nacht gehe ich mit dir. Du vergeudest nur deine Zeit, wenn du mir widersprichst, Cian«, fuhr sie fort, als er den Mund öffnete. »Ich komme mit. Schließlich ist Geall mein Land, und alles hier gehört mir. Ich war seit meiner Kindheit nicht mehr dort, außer in meinen Träumen. Ich muss es sehen, und zwar in der Nacht, wie an Samhain. Und deshalb gehe ich entweder mit dir oder alleine.«
    »Ich will aber! Ich will! Bitte, bitte, bitte!«
    Lilith hatte langsam das Gefühl, ihr platze der Kopf vom ständigen Jammern und Quengeln des Jungen. »Davey, ich habe Nein gesagt. Bald ist Samhain, und es ist viel zu gefährlich für dich, das Haus zu verlassen.«
    »Ich bin ein Soldat.« Zornig verzog er das Gesicht. »Lucian hat das auch gesagt. Ich habe ein Schwert.«
    Er zog das kleine Schwert aus der Scheide, das sie ihm nach seinem erfolgreichen Überfall hatte anfertigen lassen. »Es ist doch nur ein Jagdtrupp«, sagte Lilith.
    »Aber ich will jagen. Ich will kämpfen!« Davey fuchtelte mit seinem Schwert herum. »Ich will töten.«
    »Ja, ja, ja.« Lilith machte eine abwehrende Geste. »Das darfst du auch, nach Herzenslust. Nach Samhain. Und jetzt will ich nichts mehr hören.«
    Ihre Augen färbten sich rot. »Ich habe für heute genug von dir. Du bist noch zu jung und zu klein. Und jetzt ist Schluss. Geh auf dein Zimmer und spiel mit dieser verdammten Katze, die du unbedingt haben wolltest.«
    Er funkelte sie böse an und entblößte knurrend die Reißzähne. »Ich bin nicht zu klein. Ich hasse die Katze. Und ich hasse dich.«
    Er stürmte davon.
    Lilith warf die Hände in die Luft. »Der Junge macht mich wahnsinnig!«
    »Wenn du mich fragst, braucht er mal eine ordentliche Tracht Prügel!«
    Wütend fuhr Lilith zu Lora herum. »Ich frage dich aber nicht. Ich weiß, was er braucht. Ich bin seine Mutter.«
    »Bien sur. Du brauchst mich ja nicht so anzufauchen, nur weil er ein verzogenes Gör ist.« Schmollend sank Lora in einen Sessel. Ihr Gesicht war mittlerweile fast völlig verheilt, aber die Narben, die zurückgeblieben waren, brannten wie Gift. »Es ist leicht zu sehen, woher er sein schlechtes Benehmen hat.«
    »Vielleicht bist du ja diejenige, die mal eine ordentliche Tracht Prügel braucht«, giftete Lilith.
    Da Lora wusste, dass Lilith ihr in ihrer jetzigen Laune Schlimmeres zufügen konnte, zuckte sie nur mit den Schultern. »Ich habe dir doch nicht seit einer Stunde in den Ohren gelegen, oder? Ich habe dich sogar bei Davey unterstützt, und jetzt lässt du es an mir aus. Vielleicht sind wir ja alle ein bisschen überreizt, aber wir beide sollten wenigstens zusammenhalten.«
    »Du hast ja Recht, du hast ja Recht.« Lilith fuhr sich mit den Händen durch die Haare. »Ich habe Kopfschmerzen davon bekommen.«
    »Er ist so stolz auf sich, weil er draußen einen getötet hat, deshalb testet er seine Grenzen aus.«
    »Ich kann ihn nicht herauslassen.«
    »Nein, natürlich nicht.« Lora wedelte mit der Hand. »Das hast

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