Rot wie die Liebe
ihre Waffen.
Cian wollte Glennas Experiment schon als gescheitert ansehen, als die Kugel in einer riesigen Flamme explodierte. Die am nächsten standen, lösten sich buchstäblich in Rauch auf, und ein paar andere fingen Feuer.
Cian beobachtete mitleidlos die Panik und schickte seine Pfeile nach unten, um die Übrigen zu erledigen.
Wieder einmal landete Larkin und verwandelte sich. »Na.« Er trat gegen ein Häufchen Asche. »Das ging ja schnell.«
»Mir war es zu distanziert und unpersönlich. Menschlich eben. Es hat einfach nicht denselben Reiz wie eine richtige Jagd. Deshalb benutzen wir ja auch keine Gewehre oder moderne Waffen«, fügte Cian hinzu. »Da fehlt einfach der Reiz.«
»Das tut mir leid, aber das Ergebnis gefällt mir ganz gut. Und Glennas Feuerkugel hat hervorragend funktioniert, oder?«
Larkin begann, die Waffen aufzusammeln, die überall verstreut lagen. Als er sich bückte, pfiff ein Pfeil über seinen Rücken und drang Cian in die Hüfte.
»Oh, Mist! Ich muss einen übersehen haben.«
»Nimm die Waffentasche!« Larkin warf sie Cian zu. »Und steig auf.«
Er verwandelte sich in den Drachen, und Cian sprang auf. Und schon entfaltete der Drache seine Flügel.
»Da, ich sehe sie. Das ist ein zweiter Trupp. Wahrscheinlich Jäger, die nach verirrten Menschen oder Tieren suchen.«
Er nahm den Bogen zur Hand und erlegte ein paar, während die anderen versuchten, sich zu verstecken.
»Das macht so einfach keinen Spaß«, sagte Cian. Er zog sein Schwert und sprang die zehn Meter zum Boden hinunter.
Wenn Drachen fluchen könnten, hätte Larkin es getan.
Sie kamen wie die Punkte eines Dreiecks auf Cian zu, zwei Männer und drei Frauen.
Er spaltete den Pfeil, der auf ihn zuflog, noch in der Luft mit einem Hieb seines Schwertes und wehrte den Angriff ab.
Mit dem Kampf befreite er sich von dem, was seit dem Erlebnis auf dem Schlachtfeld noch in ihm war. Wenn er schon kein Blut trinken sollte, dann wollte er es wenigstens vergießen.
Auch der Drache war mittlerweile gelandet und benutzte seinen Schwanz, um einen Angreifer zu Boden zu schlagen. Dann zerriss er ihn mit seinen Klauen.
Cian riss sich den Pfeil aus der Hüfte und stieß ihn einem der Vampire ins Herz.
Als er herumwirbelte, sah er, dass Larkin sich wieder in einen Mann verwandelt hatte und gerade den letzten Angreifer erledigte.
»War es das?«, fragte er atemlos. »War das der Letzte?«
»Nach meiner Rechnung, ja.«
Larkin klopfte sich den Staub ab. »Geht es dir jetzt wieder besser?«
»Fantastisch.« Cian rieb sich die Hüfte. Die Wunde blutete heftig, deshalb riss er sich den Ärmel seines Hemdes ab. »Hilfst du mir mal? Ich will mir rasch einen Notverband machen.«
»Ich soll dir den Arsch verbinden?«
»Es ist nicht mein Arsch, du Blödmann.«
»Aber nahe dran.« Larkin trat zu ihm. »Dann lass mal die Hose fallen, Süßer.«
Cian warf ihm einen finsteren Blick zu, gehorchte aber.
»Was meinst du wohl, was Lilith für eine Laune hat, wenn keiner ihrer Trupps zurückkommt?«
»Sie wird stinksauer sein.« Cian verrenkte sich den Hals, um Larkins Werk zu begutachten. »Stinksauer.«
»Das gibt einem ein gutes Gefühl, was? Du wirst eine Weile ein ganz schönes Loch im Hintern haben.«
»In der Hüfte.«
»Für mich sieht es aus wie dein Hinterteil. Und weißt du was? Ich habe solchen Hunger, dass ich einen ganzen Esel mitsamt Fell verspeisen könnte. Zeit, dass wir uns auf den Heimweg machen, damit wir was zu essen und zu trinken bekommen. So, das langt. Wir haben gute Arbeit geleistet«, fügte er hinzu, als Cian sich die Hose wieder hochzog.
»Zum Glück, ja. Da im Tal hätte es auch anders ausgehen können, Larkin.«
Larkin wischte sich am Gras Cians Blut von den Händen. Gelassen erwiderte er:
»Das glaube ich nicht. Ich glaube nicht, dass es anders hätte kommen können. Und wenn dein Hintern dir nicht zu sehr schmerzt, könntest du mir vielleicht jetzt helfen, all die schönen Waffen hier einzusammeln.«
»Lass meinen Hintern aus dem Spiel.«
Gemeinsam begannen sie, Schwerter, Bogen und Pfeile einzusammeln. »Dieser Körperteil von dir kommt bestimmt bald wieder in Ordnung. Und wenn nicht, dann küsst Moira ihn dir sicher, wenn sie ankommen.«
Cian blickte Larkin an, der unbekümmert vor sich hinpfiff. »Du bist ein komischer Vogel, Larkin. Ein verdammt komischer Vogel.«
In Geall wandte sich Moira von der Kristallkugel ab und trat ans Fenster. Mit verschränkten Armen blickte sie hinaus. »Irre ich mich
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