Rot wie die Liebe
einstellen.« Blair hob ihren Becher. »Ja, natürlich ist es riskant, aber wenn es funktioniert, dann ist es großartig. Ich denke, du schaffst es.«
Sie stieß mit Cian an. »Also, meine Stimme hast du.«
»Ich bin kein Stratege«, begann Moira. »Und meine Magie ist nur begrenzt. Aber du kannst das?«, fragte sie Hoyt.
»Ich glaube, dass es funktionieren würde.« Er griff nach Glennas Hand.
»Es ist uns eigentlich nur eingefallen, weil du auf Schloss Geall etwas über Symbole gesagt hast«, meinte Glenna. »Und wir benutzen geallische Symbole. Es müsste ein starker Zauber sein, und trotz des Blutes, das man dazu braucht, ist er rein.«
»Außerdem glaube ich, dass wir mehr wahre Macht haben als Midir.« Hoyt blickte sie an. »Gemeinsam werden wir ihn und die Vampire vernichten.«
Moira wandte sich an Cian. »Und wenn du erst später kämst? Wenn alles vorbereitet ist, könnten wir dir doch ein Signal geben …«
»Es ist wesentlich, dass Liliths Blut auf dem Schlachtfeld vergossen wird. Sie muss von einem von uns sechs verwundet werden. Und sie gehört mir«, erwiderte Cian. »Ob ich es überstehe oder nicht, sie gehört mir. Für King.«
Für King, dachte Moira. Und auch für ihn selbst. Auch er war einmal unschuldig gewesen. Auch er war einmal ein Opfer gewesen, und sein Leben war ihm genommen worden. Sie hatte sein Blut vergossen und ihn mit ihrem genährt. Und jetzt war diese Verbindung vielleicht lebenswichtig für die Menschheit.
Sie stand auf und trat zu Larkin. »Ihr habt bereits entschieden. Vier von sechs, also wird es geschehen wie geplant, ganz gleich, was Larkin und ich dazu sagen. Aber am besten ist es natürlich, wenn wir zusammenstehen, wenn der gesamte Zirkel zustimmt.« Sie ergriff Larkins Hand. »Es ist das Beste.«
»Ja, gut. In Ordnung.« Larkin nickte. »Wir sind uns also einig.«
»Wenn wir vielleicht alles noch einmal durchsprechen könnten.« Moira trat wieder an den Tisch. »Ich könnte dann die einzelnen Details an die Soldaten weitergeben.«
Es würde wie ein brutaler, blutiger Tanz werden, dachte Moira. Und die Schlacht würde von Schwert, Opfer und Magie bestimmt werden. Und von Blut natürlich. Blut floss immer.
»Dann treffen wir also am Morgen die ersten Vorbereitungen.« Moira schenkte jedem einen Schluck Whiskey ein. »Jeder von uns übernimmt seinen Part, und wenn die Götter es zulassen, beenden wir den Kampf. Und ich finde es sehr passend, dass wir ihn mit den Symbolen von Geall beenden. Auf uns also, und zur Hölle mit ihnen!«
Als sie getrunken hatten, trat sie zur Viella. »Würdest du etwas spielen?«, fragte sie Cian. »Wir sollten Musik haben, und wir werden sie in die Nacht hinausschicken. Ich hoffe, sie hört sie und zittert.«
»Du kannst doch gar nicht spielen«, begann Hoyt.
»Ich habe früher auch kein Chinesisch gesprochen. Die Dinge ändern sich.« Trotzdem kam sich Cian ein wenig seltsam vor, als er sich setzte und anfing, das Saiteninstrument zu stimmen.
»Was ist das?«, fragte Blair. »Eine Art Violine?«
»Ja, ein Vorläufer davon.« Langsam begann er zu spielen, und das seltsame Gefühl wich, als die traurige Melodie erklang.
»Das ist ja hübsch«, sagte Glenna. »Ein bisschen traurig.« Sie holte Papier und Holzkohle und begann, Cian zu skizzieren, während er spielte.
Von draußen fielen Flöten und Harfen ein und mischten sich mit den Klängen der Viella.
Jeder Ton war wie eine Träne, dachte Moira.
»Das kannst du wirklich gut«, sagte Larkin, als die letzten Töne verklungen waren.
»Und du hast auch ein Herz für Musik. Aber kannst du nicht mal etwas Lebhafteres spielen? Du weißt schon, mit einem kleinen Hüpfer darin.«
Larkin holte seine Flöte und blies eine rasche, fröhliche Melodie, sodass die melancholische Stimmung wie weggeblasen war. Wieder fielen von draußen Trommeln und Pfeifen ein, und Moira klatschte im Takt dazu.
»Na los!« Larkin drückte seine Flöte Blair in die Hand und ergriff Moiras Hände.
»Dann wollen wir ihnen doch mal zeigen, wie in Geall getanzt wird.«
Lachend führte Moira mit ihrem Vetter einen irischen Schritttanz vor. Cian beugte sich tiefer über seine Viella und lächelte in sich hinein.
»Das lassen wir aber nicht auf uns sitzen!« Hoyt zog Glenna hoch.
»Ich kann das nicht.«
»Doch, klar kannst du das. Das liegt im Blut.«
Die Dielenböden knarrten unter ihren Füßen, und die Musik und das Lachen drangen nach draußen. Es war so menschlich, dachte Cian, in so einer Situation
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