Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rot wie die Liebe

Rot wie die Liebe

Titel: Rot wie die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
Kinder, vergeuden die wenige Zeit, die ihnen noch bleibt, mit Musik und Tanz. Aber wenn Ihr es wünscht …«
    »Warte …« Erneut hob Lilith die Hand. »Lass sie ihre Musik haben. Sollen sie sich doch zu Tode tanzen. Geh wieder an deinen Kessel und deinen Rauch. Und bereite dich auf deinen Platz morgen vor. Sonst stoße ich mit deinem Blut auf meinen Sieg an.«
    »Wie Ihr wünscht, Majestät.«
    »Ich frage mich, ob er wohl die Wahrheit gesagt hat«, sagte Lora, als sie wieder allein waren. »Vielleicht hat er ja auch nur gezögert, seine Macht gegen sie einzusetzen.«
    »Es spielt keine Rolle. Wenn alles nach meinem Wunsch geht, wenn ich diese Menschen vernichtet und ihre Kinder verspeist habe, brauche ich ihn nicht mehr.«
    »Certainement. Außerdem könnte sich seine Macht gegen dich wenden, wenn er erst einmal hat, was er will. Was willst du mit ihm machen?«
    »Er wird eine schöne Mahlzeit abgeben.«
    »Wirst du sie teilen?«
    »Nur mit dir.«
    Lilith wandte sich wieder dem Kampftraining zu. Aber die Musik, diese verdammte Musik, trübte ihre Stimmung.
    Es war schon spät, als Cian sich neben Moira legte. In diesen letzten Stunden bestand der Zirkel aus drei Teilen. Er hatte die Kerzenflammen auflodern sehen und wusste, dass auch Hoyt und Glenna beieinander lagen. Bei Larkin und Blair war es sicher nicht anders.
    »Es war von Anfang an so bestimmt«, sagte Moira leise. »Wir sechs bilden den Kreis, und unsere Verbindung zueinander stärkt ihn. Wir sollen voneinander lernen und uns lieben. Und heute Nacht strahlt dieses Haus vor Liebe. Es ist eine andere Art der Magie, und sie kann sie uns nicht nehmen.«
    Sie hob den Kopf und blickte ihn an. »Es war Verrat, um was ich dich gebeten habe.
    Es war Verrat an uns allen und an allem, was wir bisher getan haben. Du warst stärker, und das bin ich jetzt auch. Ich liebe dich mit jeder Faser meines Seins. Das ist ein Geschenk für uns beide, das uns niemand nehmen kann.«
    Sie berührte das Medaillon, das er trug. Es enthielt mehr als eine Haarlocke von ihr, es enthielt ihre Liebe. »Lass es nicht hier, wenn du gehst. Ich möchte wissen, dass du es immer bei dir hast.«
    »Ich gebe dir mein Wort darauf. Ich liebe dich mit allem, was ich bin und nicht sein kann.«
    Sie legte die Hand auf sein stilles Herz. Tränen traten ihr in die Augen, aber sie drängte sie zurück. »Keine Reue?«
    »Nein.«
    »Ich auch nicht. Lieb mich noch einmal«, murmelte sie. »Lieb mich noch ein letztes Mal vor dem Morgengrauen.«
    Sie liebten sich zärtlich und langsam, und mit ihren Küssen und Berührungen legten sie Balsam auf die Wunden, die sie ertragen mussten.
    Moira ließ die Augen geöffnet, und im Moment des Höhepunkts sah sie die Lust auf seinem Gesicht.
    »Sag es mir noch einmal«, flüsterte sie. »Noch ein einziges Mal.«
    »Ich liebe dich. In alle Ewigkeit.«
    Dann lagen sie zusammen in der Stille. Es war alles gesagt.
    In der letzten Stunde vor der Morgendämmerung standen die sechs auf und bereiteten sich auf den Marsch zum Schlachtfeld vor.
    Mit Pferden, Drachen, zu Fuß und in Wagen und Karren machten sie sich auf den Weg. Wolken trieben am Himmel entlang, verdeckten jedoch nicht die Sonne. Das Licht leitete sie zum Tal des Schweigens.
    Die Ersten, die eintrafen, legten Fallen in den Höhlen und im Schatten aus, während Wachen über das Tal kreisten und Ausschau nach Angreifern hielten.
    Und sie stießen auf Fallen, die für sie ausgelegt waren. Unter den Füßen eines Mannes entstand eine Blutpfütze und saugte ihn in die Tiefe. Schwarzes Pech brodelte und brannte durch Stiefel und Fleisch.
    »Midirs Werk!«, fluchte Hoyt.
    »Tu was dagegen«, befahl Cian. »Sonst bricht hier eine Panik aus, bevor wir überhaupt angefangen haben.«
    »Halbvampire«, schrie Blair vom Rücken eines Drachen herunter. »Ungefähr fünfzig. Erste Linie, los!« Sie steuerte den Drachen nach unten, um die Führung zu übernehmen.
    Pfeile flogen und Schwerter klirrten. In der ersten Stunde verloren die geallischen Truppen fünfzehn Männer. Aber sie hielten stand.
    »Sie wollten uns nur einen Vorgeschmack geben.« Mit blutbespritztem Gesicht stieg Blair von ihrem Drachen ab. »Aber wir haben es ihnen gezeigt.«
    »Die Toten und Verwundeten müssen versorgt werden.« Moira blickte auf die Gefallenen. »Hoyt drängt Midirs Zauber zurück. Ist es sehr anstrengend für ihn?«
    »Er hat schon genug Kraft. Ich kreise noch ein bisschen und schaue nach, ob es noch weitere Überraschungen für uns

Weitere Kostenlose Bücher