Rot wie die Liebe
alle an den Händen, um ein letztes Mal den Kreis zu bilden. Dann ließen sie sich los.
»Bis dann.« Blair strahlte alle an. »Auf sie mit Gebrüll, Cowboy.« Sie sprang auf ihren Drachen und schoss in den Himmel.
Larkin schwang sich ebenfalls auf den Rücken seines Drachens. »Der Letzte, der im Gasthaus ankommt, wenn das hier vorüber ist, muss einen ausgeben.« Er flog in die entgegengesetzte Richtung von Blair.
»Licht und Liebe. Lasst uns ihnen ordentlich in den Hintern treten.« Hoyt und Glenna gingen auf ihren Posten, aber Glenna hatte den Blick bemerkt, den die beiden Brüder miteinander gewechselt hatten. »Was ist mit Cian? Lüg mich nicht an. Wir haben beide den Tod vor Augen.«
»Er hat mich gebeten, ihm mein Wort zu geben, dass wir nicht auf ihn warten, wenn wir den Zauber anbringen können.«
»Aber wir können doch nicht …«
»Es war das Letzte, worum er mich gebeten hat. Wir können nur hoffen, dass wir nicht vor der Wahl stehen.«
Moira stand bei Cian. »Kämpf gut«, sagte sie zu ihm. »Und lebe noch weitere tausend Jahre.«
»Meine größte Hoffnung«, log er. Er zog ihre Hand an die Lippen und drückte einen Kuss darauf. »Kämpf gut, mo chroi, und lebe.«
Bevor sie noch etwas sagen konnte, war er auf sein Pferd gesprungen und davongaloppiert.
Von der Luft aus rief Blair die Kommandos und suchte den Boden auf verdächtige Bewegungen ab. Die Sonne sank, und die Täler lagen schon im Dunkeln. Und im Schutz der Dunkelheit strömten Unzählige aus der Erde und aus Felsspalten.
»Show Time«, flüsterte Blair und wandte sich nach Süden, als ein Regen von Pfeilen, die Moira und ihre Bogenschützen abschossen, niederging. Rasch blickte sie zu Niall, der mit seinen Soldaten auf sein Signal wartete.
Noch einen kleinen Moment, dachte Blair, als die Vampire ausschwärmten.
Dann zückte sie ihr Feuerschwert und ging hinunter. Die Männer griffen an, und sie warf die erste Bombe.
Feuer flammte auf, und man hörte die Schreie der Vampire. Aber immer mehr kamen aus dem Boden.
Cian hatte seinen Umhang abgeworfen und ritt mit erhobenem Schwert seinen Männern voran. Mit einem Kampfschrei stürzte er sich auf die nicht enden wollende Masse der Angreifer und schlug eine breite Bresche in die feindlichen Linien. Aber sofort schloss sie sich wieder, und er war mit seiner Truppe umringt von Vampiren.
An einem Abhang stand Moira und packte ihre Streitaxt fester. Das Herz schlug ihr bis zum Hals, als sie sah, dass die Vampire die Front im Osten durchbrachen. Sie führte ihre Männer an die eine Flanke, Hoyt seine an die andere, sodass sie den Feind in die Zange nahmen. Aber schon nahte die nächste Welle von Liliths Armee.
»Pfeile!«, schrie Moira, als ihr Köcher leer war, und ein gefüllter wurde ihr zugeworfen.
Sie spannte ein und schoss so lange, bis sie vor lauter Rauch nichts mehr sehen konnte. Dann zog sie ebenfalls ihr Schwert und stürzte sich mitten ins Getümmel.
Es war schlimmer als alles, was sie jemals gefürchtet und geträumt hatte, schlimmer als alles, was die Götter ihr gezeigt hatten. Die Krieger wateten durch Asche, die das Schlachtfeld bedeckte wie grauer Schnee, und überall lagen die Leichen von Gefallenen. Blut spritzte und färbte das gelbliche Gras rot.
Die Schreie von Menschen und Vampiren hallten durch die Nacht.
Sie wehrte einen Schwertstoß ab, und durch das monatelange harte Training drehte sich ihr Körper instinktiv um die eigene Achse, und mit einem Siegesschrei schlug sie dem Gegner den Kopf ab.
Durch den Dunst hindurch sah sie, wie Blairs Drache, von zahllosen Pfeilen durchbohrt, zur Erde taumelte. Sie packte einen der Pflöcke, von denen der Boden übersät war, und warf ihn einem Vampir durchs Herz, der sich von hinten auf Blair stürzen wollte.
»Danke, Liebes.« Blair schob Moira beiseite und schlug einem weiteren Vampir den Schwertarm ab. »Wo ist Larkin?«
»Ich weiß nicht. Es kommen immer mehr.«
»Denk an deine Rede.« Blair sprang auf, wehrte mit den Füßen einen Vampir ab und rammte ihm dann einen Pflock durchs Herz.
Dann war sie in einer Rauchwolke verschwunden, und Moira kämpfte weiter um ihr Leben.
Blair war umgeben von Vampiren und schlug wild mit dem Schwert um sich. Als ihre Angreifer schreiend von ihr abließen, weil es von oben Weihwasser regnete, kam Larkin durch den Rauch geflogen und packte sie am erhobenen Arm, um sie hinter sich auf den Drachen zu ziehen.
»Gut gemacht!«, sagte sie zu ihm. »Lass mich wieder herunter. Da, auf
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