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Rot wie die Liebe

Rot wie die Liebe

Titel: Rot wie die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Sie verfehlte jedoch das Herz und fluchte atemlos.
    Hoyt trat nach hinten aus, und als der Vampir zu Boden sank, schlug ihm Larkin den Kopf ab.
    »Wie viele?«, schrie Blair. »Wie viele?«
    »Ich habe zwei erledigt«, sagte Hoyt.
    »Vier, bei den Göttern!« Larkin grinste, packte aber besorgt nach Blairs Arm. »Ist es schlimm?«
    »Er hat mir in die Rippen getreten. Ich habe nur zwei erwischt. Einer fehlt noch.«
    »Er ist oben durchs Fenster abgehauen. Komm, bleib sitzen. Dein Arm blutet auch.«
    »Mist.« Sie blickte an sich herunter und sah die klaffende Wunde, die sie gar nicht bemerkt hatte. »Mist. Deine Nase blutet auch. Hoyt?«
    »Nur ein paar Kratzer.« Er trat humpelnd auf sie zu. »Ich glaube nicht, dass wir uns wegen dem einen, der weggelaufen ist, allzu große Sorgen machen müssen. Aber ich mache trotzdem einen Zauber, um jede Einladung abzuwehren. Lass mich mal nach deinem Arm schauen.«
    »Zuerst den Zauber.« Sie zog die Luft durch die Zähne und blickte Larkin an. »Vier also?«
    »Zwei haben sich anscheinend gerade gepaart und waren deshalb abgelenkt, als ich durchs Fenster kam. Deshalb habe ich sie beide mit einem einzigen Schlag erwischt.«
    »Dann zählen sie aber nur für einen.«
    »O nein, so ist es nicht!« Er befestigte den provisorischen Verband um ihren Arm und wischte sich das Blut unter der Nase weg. »Jesus, habe ich einen Hunger!«
    Blair musste unwillkürlich lachen, und trotz ihrer schmerzenden Rippen schlang sie die Arme um ihn, um ihn zu küssen.
    »Es geht ihnen gut.« Glenna stieß zitternd die Luft aus. »Sie sind ein wenig angeschlagen, ein bisschen blutig, aber ansonsten in Ordnung. Und sie sind in Sicherheit. Entschuldigung. Aber ihnen so zuzusehen, ohne helfen zu können … Ich glaube, ich bekomme mal kurz einen Nervenzusammenbruch.«
    Sie schlug die Hände vors Gesicht und weinte.

7
    Cian ergriff die Flucht und überließ es Moira, Glenna zu trösten. Seiner Erfahrung nach konnten Frauen am besten mit den Tränen anderer Frauen umgehen. Er hatte auf das, was sie in der Kristallkugel gesehen hatten, nicht mit Angst oder Erleichterung reagiert, sondern war einfach nur frustriert gewesen.
    Er hatte tatenlos zusehen müssen, während andere kämpften. Er saß gemütlich in diesem blöden Salon mit Frauen und Teetassen wie ein alter Großvater.
    Zwar war das Training für ihn ganz unterhaltsam gewesen, aber er hatte keinen guten Kampf mehr gehabt, seitdem er Irland verlassen hatte. Und noch länger hatte er keine Frau mehr gehabt. Zwei äußerst befriedigende Arten, Spannungen abzubauen, waren ihm verwehrt geblieben oder verwehrte er sich selbst.
    Kein Wunder, dass diese grauen Augen ihn so aus der Fassung brachten.
    Er könnte natürlich ein Dienstmädchen verführen, aber das gab nur Komplikationen und war wahrscheinlich Zeit und Mühe nicht wert. Und richtig kämpfen konnte er ja wohl auch nicht mit einem der Menschen in seiner Umgebung.
    Wenn er jetzt auf die Jagd ginge, könnte er sicher ein paar von Liliths Soldaten ausschalten, aber er hatte eigentlich keine Lust, bei dem strömenden Regen unterwegs zu sein.
    In seiner eigenen Zeit, seiner eigenen Welt hatte er zumindest Arbeit, die ihn beschäftigt hielt. Auch Frauen natürlich, wenn er wollte, aber vor allem eine Beschäftigung, um die endlose Zeit auszufüllen.
    Da er diese Möglichkeit hier nicht hatte, zog er sich auf sein Zimmer zurück. Er aß etwas und ging dann zu Bett.
    Und träumte davon, Menschen zu jagen – was er seit Jahrzehnten nicht mehr geträumt hatte.
    Ihr starker, salziger Geruch stieg ihm in die Nase, und das verführerische Parfüm weckte sein Verlangen.
    Sie war nur eine Hure in den Gassen Londons. Aber sie war jung und hübsch, was ihm sagte, dass sie ihrem Gewerbe noch nicht allzu lange nachging. Der Duft von Sex umgab sie, und er wusste, dass sie in jener Nacht schon ein paar Kupfermünzen verdient hatte.
    Er hörte Musik und grölendes, betrunkenes Gelächter aus irgendeiner Kneipe. Eine Kutsche, die über das Pflaster rumpelte. Alles weit entfernt – für menschliche Ohren viel zu weit entfernt. Und vor allem zu weit entfernt für sie, falls sie versuchte wegzulaufen.
    Sie eilte durch den dicken, gelben Nebel und blickte sich von Zeit zu Zeit nervös um, weil sie seine Schritte hörte.
    Der Geruch ihrer Angst berauschte ihn – er war so frisch, so lebendig.
    Es war leicht, sie einzuholen, ihr den Mund zuzuhalten, damit sie nicht aufschrie. Er spürte den rasend schnellen Schlag ihres

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