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Rot wie die Liebe

Rot wie die Liebe

Titel: Rot wie die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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miteinander, dachte Moira. Ob Glenna es wohl seltsam fand, dass Cian seinem Bruder so ähnlich sah? Natürlich gab es kleine Unterschiede.
    Im Gegensatz zu Cian hatte Hoyt kein Grübchen im Kinn. Und Cians Gesicht war schmaler als Hoyts, und seine Haare waren kürzer.
    Seine Haltung und seine Bewegungen waren selbstbewusst und anmutig. Sie beobachtete ihn gerne, gestand Moira sich ein.
    Er wusste mit Sicherheit, dass sie den Raum betreten hatte. Sie hatte noch nie erlebt, dass ihn etwas unvorbereitet getroffen hatte. Trotzdem blieb er in seinem Sessel sitzen, anstatt wie die meisten Männern bei ihrem Erscheinen aufzuspringen.
    Es war wie eine bewusste Nachlässigkeit, dachte sie. Und sie wünschte, sie fände sein Verhalten nicht so faszinierend.
    »Störe ich?«, fragte sie und trat auf die beiden zu.
    »Nein.« Glenna drehte sich lächelnd zu ihr um. »Ich habe genug für drei Personen auftragen lassen, weil ich hoffte, dass du ein wenig Zeit hättest. Cian hat mich gerade mit Geschichten aus Hoyts Kindheit unterhalten.«
    »Ich lasse die Damen jetzt allein.«
    »Bitte geh nicht.« Glenna legte ihm die Hand auf den Arm. »Es ist dir so gut gelungen, mich von meinen Sorgen abzulenken.«
    »Wenn du es gemerkt hast, habe ich mich wahrscheinlich nicht genügend angestrengt.«
    »Du hast mir eine Atempause gegönnt, und dafür danke ich dir. Wenn alles geklappt hat wie geplant, müssten sie jetzt am Stützpunkt sein. Ich möchte einmal nachschauen.« Ihre Hand war ruhig, als sie Moira Tee einschenkte. »Ich glaube, es wäre besser, wenn wir dabei alle zusammen sind.«
    »Kannst du ihnen helfen, wenn …« Moira beendete den Satz nicht.
    »Hoyt ist nicht der Einzige mit einer magischen Trumpfkarte im Ärmel. Aber ich kann deutlicher sehen und auch, wenn nötig, besser helfen, wenn ihr beide mitarbeitet.
    Ich weiß, du hattest einen langen Tag, Moira.«
    »Sie gehören ja auch zu meiner Familie.«
    Glenna nickte und erhob sich. »Ich habe alles Notwendige mitgebracht.« Sie holte ihre Kristallkugel, ein paar kleinere Kristalle und Kräuter und legte alles auf den Tisch zwischen ihnen. Dann nahm sie die Kette mit dem Kreuz ab und ließ es über der Kristallkugel kreisen.
    »So.« Sie legte die Hände über die Kugel. »Dann wollen wir mal sehen, was los ist.«
    Der Flug war elend gewesen, weil es in ganz Geall regnete. Sie waren einen weiten Bogen geflogen und fast einen Kilometer östlich von dem Hof gelandet, den sie als Stützpunkt benutzen wollten. Die Lage war bestens, von dem Land, das Lilith jetzt besetzt hielt, und dem Schlachtfeld ungefähr gleich weit entfernt.
    Und aus diesem Grund war auch zu befürchten, dass Cian Recht gehabt hatte, als er sie vor einem Hinterhalt gewarnt hatte.
    Die beiden Reiter stiegen vom Rücken des Drachen und luden Vorräte und Waffen ab. Es gab einige geschützte Stellen – die niedrigen Steinmauern der Felder und einige Bäume, aber es rührte sich nichts.
    Der Drache verwandelte sich wieder in den Mann, und Larkin fuhr sich mit beiden Händen durch die tropfnassen Haare. »Ein ungemütlicher Tag. Habt ihr unser Ziel klar und deutlich gesehen?«
    »Ja, ein zweistöckiges Cottage«, erwiderte Blair. »Drei Au ßengebäude, zwei Pferche. Schafe. Kein Rauch oder sonst ein Lebenszeichen, keine Pferde. Wenn sie dort sind, haben sie wahrscheinlich Wachen aufgestellt, vermutlich zwei pro Gebäude, die sich abwechseln. Sie brauchen auch etwas zu essen, also haben sie wahrscheinlich auch Gefangene. Oder sie haben sich ihr Essen im Henkelmann oder in Wasserflaschen mitgebracht.«
    »Ich könnte ja mal nachschauen«, sagte Hoyt. »Aber wenn sie ihnen etwas Macht mitgegeben hat, würden sie es spüren, und uns damit auch.«
    »Es ist wohl einfacher, wenn ich mich auf den Weg mache.« Larkin biss in einen Apfel. Der lange Flug hatte ihn hungrig gemacht. »Hier haben sie bestimmt keinen Schutzschild errichtet wie an ihrem Basislager, weil sie ja hoffen, ein paar von uns zu erwischen, wenn wir vorbeikommen.«
    »Verwandle dich in ein kleines Tier«, rief Blair ihm ins Gedächtnis. »Cian hat das nicht ohne Grund gesagt.«
    »Ja, gut.« Larkin stopfte sich einen Bissen Brot in den Mund. »Eine Maus ist sicher klein genug, und das hat ja schon einmal funktioniert. Ich brauche dann nur länger als ein Wolf oder ein Reh.« Er nahm die Kette mit seinem Kreuz ab. »Du musst das für mich aufheben.«
    »Das hasse ich.« Blair nahm das Kreuz. »Ich hasse es, wenn du ohne Schutz oder Waffe zu ihnen

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