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Rot wie die Liebe

Rot wie die Liebe

Titel: Rot wie die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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golden, wie ihre Haare – falls es dich interessiert. War das mit Lilith ein Traum?«
    »Nein. Aber sie hat mir einen Traum geschickt, der vielleicht eine Erinnerung war.
    Eine Hure, die ich in einer schmutzigen Londoner Gasse gefickt und getötet habe.« Er trank einen Schluck. »Wenn es nicht genau diese war, dann war es eine andere. Ich habe so viele gefickt und getötet, dass es kaum eine Rolle spielt.«
    Moira blickte ihn unverwandt an. »Du glaubst, dass mich das schockt. Du sagst es absichtlich so, um etwas Grausames zwischen uns zu stellen.«
    »Zwischen uns ist eine Menge Grausamkeit.«
    »Was du vor der Nacht auf der Lichtung in Irland getan hast, als du mir zum ersten Mal das Leben gerettet hast, steht nicht zwischen uns. Es liegt hinter dir. Glaubst du, ich wäre so naiv, nicht zu wissen, dass du alle möglichen Frauen hattest und auch alle möglichen Frauen umgebracht hast? Du beleidigst mich damit nur.«
    »Ich verstehe dich nicht.« Normalerweise ging er den Dingen nach, die er nicht verstand, weil auch das zum Überleben notwendig war.
    »Das liegt doch sicher nicht an mir, oder? Ich drücke mich meistens verständlich aus. Sie hat dir den Traum, wahr oder nicht, geschickt, um dich zu beunruhigen.«
    »Zu beunruhigen«, wiederholte er und wandte sich zum Feuer. »Du bist ein seltsames Geschöpf. Der Traum hat mich erregt. Und er hat mich, in Ermangelung eines besseren Ausdrucks, nervös gemacht. Das war ihre Absicht, und es ist ihr gelungen.«
    »Und sie hat einen wunden Punkt bei dir getroffen und ist dir erschienen. Wie Lora bei Blair.«
    Er drehte sich zu ihr um. »Ich bekam eine seit Jahrhunderten überfällige Entschuldigung, weil sie mich damals im Stich gelassen hat, nur wenige Tage nach der Verwandlung und dem Tode nahe, weil Hoyt mich von einer Klippe gesto ßen hat.«
    »Vielleicht ist Verspätung relativ, angesichts der Dauer eurer Existenz.«
    Er lachte laut auf. »Ja, du bist wirklich ein seltsames Geschöpf. Und witzig dazu.
    Sie hat mir einen Handel angeboten. Willst du ihn hören?«
    »Ja, es interessiert mich sehr.«
    »Ich muss euch vor Samhain nur verlassen. Wenn ich das tue, sind sie und ich sozusagen quitt. Aber noch besser gefiele es ihr, wenn ich euch verließe und in ihr Lager wechselte. Dann will sie mich reich belohnen, mit allem, was ich mir nur wünsche. Und ich bekomme einen Platz an ihrer Seite. Auch in ihrem Bett.«
    Moira schürzte die Lippen und trank noch einen Schluck Whiskey. »Wenn du das glaubst, bist du naiver als ich.«
    »Ich war nie so naiv wie du.«
    »Nein? Nun, wer von uns war denn wohl naiv genug, sich mit einem Vampir einzulassen und sich von ihm beißen zu lassen?«
    »Ha. Ein Punkt für dich. Aber du warst auch nie ein geiler, junger Mann.«
    »Und Frauen haben ja kein Interesse an fleischlichen Dingen. Wir sitzen viel lieber brav in der Ecke, sticken und beten.«
    Cians Mundwinkel zuckten. Er schüttelte den Kopf. »Noch ein Punkt für dich. Jedenfalls, da ich schon lange kein geiler, junger Mann mehr bin und auch nicht der leiseste Hauch von Naivität in mir steckt, ist mir völlig klar, dass Lilith mich sofort einsperren und foltern würde. Sie könnte mich ewig am Leben halten und mir dabei unsägliche Schmerzen zufügen.«
    Angeregt durch das Gespräch mit Moira überlegte er. »Oder sie würde ihr Versprechen – hinsichtlich Sex und anderen Belohnungen – halten, solange es ihr in den Kram passte. Sie wüsste ja, dass ich ihr zumindest bis Samhain nützlich sein könnte.«
    Moira nickte zustimmend. »Sie würde mit dir schlafen, dich mit Geschenken überhäufen, dir eine hohe Position geben. Und wenn alles vorüber wäre, würde sie dich einsperren und foltern.«
    »Genau. Aber ich habe nicht die Absicht, mich bis in alle Ewigkeit foltert zu lassen oder ihr zu nützen. Sie hat einen guten Mann getötet, für den ich Zuneigung empfunden habe. Und zumindest für King soll sie mir büßen.«
    »Deine Weigerung hat ihr bestimmt missfallen.«
    Er warf ihr einen Blick zu. »Du bist heute Nacht die Königin der Untertreibung.«
    »Und als Meisterin der Intuition behaupte ich, dass du ihr erklärt hast, du würdest sie eigenhändig vernichten.«
    »Ich schwor es bei meinem Blut. Dramatisch«, sagte er und blickte auf den fast verheilten Schnitt in seiner Handfläche. »Aber ich kam mir ziemlich theatralisch dabei vor.«
    »Ich finde es bezeichnend, dass du so leichthin darüber redest. Du brauchst ihren Tod von deiner Hand mehr, als du zugibst. Sie

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