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Rot wie die Liebe

Rot wie die Liebe

Titel: Rot wie die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Wenn du den Kontakt herstellen möchtest … das liegt an dir, und du musst mir versprechen, dass du die Sache sofort abbrichst, wenn es kritisch wird. Sonst müssen wir dich zurückzerren – und das ist sicher nicht angenehm.
    Dann bekommst du vermutlich schreckliche Kopfschmerzen und dir ist furchtbar übel.«
    »Was für ein Spaß.«
    »Der Spaß beginnt erst.« Sie öffnete eine kleine Schachtel und holte ein Wachsfigürchen heraus.
    Cian zog die Augenbrauen hoch. »Sehr ähnlich. Du bist geschickt.«
    »Bildhauern gehört nicht gerade zu meinen stärksten Fähigkeiten, aber es reicht für den Hausgebrauch.« Glenna drehte die Figur von Lilith um, damit auch Moira sie sehen konnte. »Normalerweise mache ich so etwas nicht – es ist gefährlich für die Person, die du abbildest. Aber die Regel, niemanden zu verletzen, gilt nicht für Untote, Anwesende ausgenommen.«
    »Danke.«
    »Ich brauche nur noch eine Kleinigkeit von dir.«
    »Und die wäre?«
    »Blut.«
    »Natürlich«, erwiderte Cian resigniert.
    »Nur ein paar Tropfen. Ich habe ja nichts von ihr – keine Haare, Nägel oder Hautschüppchen. Aber ihr habt euer Blut einmal gemischt, und ich glaube, das reicht schon.« Sie zögerte und befingerte ihre Kette mit dem Anhänger. »Vielleicht ist es aber auch keine so gute Idee.«
    »Doch.« Moira stellte die letzte Kerze hin. »Es wird Zeit, dass wir uns in ihren Kopf begeben. Schließlich ist sie auch schon bei uns gewesen. Wenn du mich fragst, ist das ein guter Vorstoß. Und Cian hat es verdient, ihr einen Denkzettel zu verpassen.«
    Sie richtete sich auf. »Können wir zuschauen?«
    »Du bist wohl selbst rachedurstig, oder?«, fragte Cian.
    »Das kannst du laut sagen.« Moiras Augen blickten kalt. »Und, können wir etwas sehen?«
    »Wenn alles so läuft, wie es sollte.« Glenna holte tief Luft. »Und, bist du bereit zur Projektion?«, fragte sie Cian.
    »Ja, unbedingt.«
    »Tretet in den Kerzenkreis, beide. Du musst dich in einen meditativen Zustand versetzen, Cian. Moira und ich sind die Beobachter. Wir halten deinen Körper hier, während dein Geist und dein Abbild sich dort aufhalten.«
    »Stimmt es, dass ein reisender Geist sicherer ist, wenn er etwas von seiner Welt mit dabei hat?«, fragte Moira.
    Glenna schob sich die Haare aus der Stirn. »Das ist eine Theorie.«
    »Dann nimm das hier.« Moira löste das mit Perlen verzierte Lederband aus ihrem Zopf. »Für den Fall, dass die Theorie stimmt.«
    Cian runzelte zweifelnd die Stirn und steckte das Band in die Tasche. »Ich bin mit Haarschmuck bewaffnet.«
    Glenna ergriff eine kleine Schale mit Salbe. »Konzentrier dich und öffne die Chakras«, sagte sie und rieb ihn mit der Salbe ein. »Entspann deinen Körper, öffne deinen Geist.«
    Sie blickte Moira an. »Wir schließen jetzt den Kreis. Stell dir Licht vor, weiches, blaues Licht. Das ist Schutz.«
    Cian konzentrierte sich auf eine weiße Tür. Es war sein übliches Symbol, wenn er meditierte. Wenn er bereit war, würde die Tür sich öffnen, und er würde hindurchgehen.
    »Er ist willensstark«, sagte Glenna zu Moira. »Und er hat viel Übung. Er hat mir gesagt, dass er in Tibet studiert hat. Entschuldige«, fügte sie hinzu. »Ich vergeude nur Zeit. Ich bin ein bisschen nervös.«
    »Ihr Zauberer ist nicht stärker als du. Was er kann, kannst du auch.«
    »Völlig richtig. Aber ich hoffe trotzdem, dass Lilith schläft. Das hoffe ich wirklich.«
    Glenna blickte durch das Fenster. Der Regen ließ langsam nach. »Gleich werden wir es wissen.«
    Sie hatte eine Öffnung in dem Wachspüppchen gelassen und füllte es jetzt mit ein paar Krümeln Friedhofserde, Rosmarin und Salbei, gemahlenem Amethyst und Quarz.
    »Für den Kontakt musst du deine Gefühle kontrollieren, Moira. Schieb deinen Hass und deine Angst weg. Wir wollen Gerechtigkeit und einen klaren Blick. Wir können Lilith durch die Magie Schaden zufügen, aber Cian dient als Kanal. Ich möchte nicht, dass etwas Negatives auf ihn zurückfällt.«
    »Dann Gerechtigkeit, aber das reicht.«
    Glenna verschloss das Püppchen mit einem Wachspfropfen.
    »Wir rufen Maat, Göttin der Gerechtigkeit und des Ausgleichs, führe unsere Hand.
    Mit diesem Bild senden wir Magie durch die Luft und über Land.« Sie legte eine weiße Feder auf die Puppe und umwickelte sie mit schwarzem Band. »Gib dem Wesen, dessen Abbild ich halte, Träume und Erinnerungen, vergangene und alte.«
    Sie reichte Moira das rituelle Messer und nickte.
    »Versiegelt und gebunden mit

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