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Rot wie die Liebe

Rot wie die Liebe

Titel: Rot wie die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Herzen.
    Moira kam mit einem Tablett zurück. »Wir können ganz dekadent im Bett essen und trinken.« Sie stellte das Tablett auf das Bett und krabbelte hinein.
    »Ja, für heute habe ich dir sicher schon genug gegeben.«
    »Ach ja?« Sie schob die Haare zurück und lächelte ihn an. »Und ich habe gehofft, es käme noch etwas. Aber wenn du mir schon alles gezeigt hast, was du kannst, dann können wir uns doch einfach wiederholen.«
    »Ich habe Dinge getan, die du dir nicht vorstellen kannst. Dinge, von denen ich auch nicht möchte, dass du sie dir vorstellst.«
    »Jetzt prahlst du aber.« Sie zwang sich zu einem unbeschwerten Tonfall.
    »Moira …«
    »Du brauchst das, was zwischen uns ist, nicht zu bedauern, ebenso wenig wie das, was nicht sein soll.« Ihr Blick war klar und direkt. »Und du brauchst nicht zu bedauern, was du in der Vergangenheit getan hast, wenn du mich ansiehst. Ganz gleich, was es war, es war jedes Mal ein weiterer Schritt auf mich zu. Du wirst hier gebraucht.
    Ich brauche dich hier.«
    Er trat ans Bett. »Verstehst du, dass ich nicht bleiben kann?«
    »Ja, ja. Ja. Aber ich will nicht darüber sprechen, nicht heute Nacht. Können wir nicht wenigstens eine Nacht lang die Illusion aufrechterhalten?«
    Er strich ihr über die Haare. »Ich kann gar nicht bedauern, was zwischen uns ist.«
    »Das reicht mir schon.« Es musste reichen, dachte sie, obwohl die Trauer in ihr mit jeder Minute wuchs.
    Sie hob einen der Kelche und reichte ihn ihm mit ruhiger Hand. Als er sah, dass es Blut war, zog er die Augenbrauen hoch.
    »Ich dachte, du brauchst es vielleicht, um Energie zu bekommen.«
    Kopfschüttelnd setzte er sich neben sie aufs Bett. »Sollen wir mal über die sanitären Einrichtungen reden?«
    Sie war sich nicht sicher gewesen, was er sagen würde, aber auf diese Äußerung war sie absolut nicht gefasst gewesen. »Sanitäre Einrichtungen?«
    »Du bist nicht die Einzige, die alles studiert. Hinzu kommt die Tatsache, dass ich zugegen war, als so etwas Bestandteil des täglichen Lebens wurde. Ich habe ein paar Ideen, wie man hier für grundlegende Waschmöglichkeiten sorgen könnte.«
    Lächelnd trank sie einen Schluck Wein. »Erzähl es mir.«
    Sie redeten lange und ausführlich darüber, und zwischendurch ging Moira Papier und Tinte holen, damit Cian ein paar Zeichnungen anfertigen konnte. Dass er sich so für etwas interessierte, das für Menschen seiner Zeit eher selbstverständlich war, zeigte ihr eine weitere Facette seines Wesens.
    Aber eigentlich hätte sie das nicht überraschen zu brauchen, dachte sie, wenn sie an seine riesige Bibliothek in Irland dachte. Und das in einem Haus, in dem er sich höchstens ein oder zwei Mal im Jahr aufhielt.
    Sie dachte auch, dass er eigentlich genau der Mann war, den sie brauchte. Er hatte eine rasche Auffassungsgabe, war wissbegierig, geschickt mit den Händen und hatte die Seele eines Poeten, jedenfalls der Art nach zu urteilen, wie er ein Musikinstrument spielte. Und er war auch geschäftstüchtig, rief sie sich ins Gedächtnis.
    In Geall, in ihrer Zeit, würde er erfolgreich und wohlhabend gewesen sein, da war sie sich sicher. Angesehen oder sogar berühmt. Andere Männer hätten ihn um Rat gefragt, und Frauen hätten bei jeder Gelegenheit mit ihm geflirtet.
    Aber auch sie beide wären sich begegnet, er hätte ihr den Hof gemacht, und sie hätten sich geliebt, ganz bestimmt. Und er hätte an ihrer Seite ein reiches, friedliches Land regiert.
    Sie hätten Kinder mit seinen wunderschönen blauen Augen bekommen. Und einen Jungen – zumindest einen Jungen – mit diesem kleinen Grübchen im Kinn wie sein Vater.
    Und in stillen Nächten wie dieser hätten sie über ihre Pläne für ihre Familie, ihr Volk und ihr Land gesprochen.
    Sie blinzelte, als er ihr über die Wange strich.
    »Du musst schlafen.«
    »Nein.« Sie schüttelte den Kopf und versuchte, sich wieder auf die Zeichnungen zu konzentrieren – sie wollte die kostbaren Minuten mit ihm nicht durch Schlafen vergeuden. »Ich habe nur gerade an etwas anderes gedacht.«
    »Du hast geschnarcht.«
    »Du lügst. Ich schnarche nicht.« Aber sie widersprach nicht, als er die Papiere weglegte. Sie konnte kaum noch die Augen offen halten. »Vielleicht sollten wir uns ein bisschen ausruhen.«
    Sie stand auf, um die Kerzen zu löschen, während er ans Fenster trat, um die Vorhänge zuzuziehen. Als sie wieder ins Bett gehen wollte, öffnete er gerade die Tür, um hinauszutreten.
    »Um Himmels willen, Cian, du bist

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