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Rote Fesseln: Erotischer Roman (German Edition)

Rote Fesseln: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Rote Fesseln: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jule Winter
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diese ihr, sie würde bei ihren Freundinnen kräftig für Pias Dienste werben, und sie fragte, ob Pia wohl auch Kleingruppen von drei oder vier shoppingwütigen Frauen für drei Tage zu betreuen bereit sei. Während Pia in Gedanken überschlug, was sie in den drei Tagen verdienen würde, schwärmte Rita, wie toll es doch gewesen sei, Pia kennenzulernen.
    Als sie endlich daheim war, warf sie sich erschöpft aufs Sofa. Sie war völlig erschlagen und wünschte, sie könnte einfach schon ins Bett gehen.
    Keine zehn Minuten später klingelte es.
    Vor der Tür stand Frederick, halb verborgen hinter einem riesigen Blumenstrauß.
    »Die wurden für dich abgegeben«, sagte er statt einer Begrüßung. Pia machte ihm Platz, und er trug den Strauß in die Küche. »Hier.« Er streckte ihr das Kärtchen wie eine Waffe entgegen.
    »Danke.« Sie legte es beiseite. Später. Sie glaubte zu wissen, von wem die Blumen kamen, und ihr Herz machte einen aufgeregten Hüpfer.
    »Du warst heute schon früh unterwegs.«
    »Mh, ich hatte eine Kundin. Magst du einen Kaffee? Ich hab die Maschine immerhin schon eingeschaltet, aber weiter bin ich nicht gekommen. Ich wäre fast auf dem Sofa eingeschlafen.«
    Während sie eine zweite Tasse aus dem Schrank nahm, setzte Frederick sich auf einen Barhocker.
    »Arbeitest du zu Hause?«, fragte sie.
    »Wieso?«
    »Weil du die Blumen annehmen konntest.«
    »Ach so, nein. Ich war heute früher daheim, darum.«
    Der Kaffee weckte Pias Lebensgeister, und sie nahm all ihren Mut zusammen und öffnete den kleinen Umschlag.
    Fredericks Neugier entging ihr nicht, aber sie machte ein kleines Spiel daraus, neckte ihn und behauptete, er würde ihrem Verehrer vielleicht auflauern, wenn er seinen Namen erfahre, und dann würde sie ihn kalt und tot zwischen den Stockwerken auf dem Treppenabsatz finden.
    »Kann schon sein«, meinte er ernst.
    Ich hoffe, du vergisst unsere Verabredung nicht. Walter.
    »Walter …«
    Verwirrt ließ sie die Karte sinken. An Walter hatte sie seit einer Woche keinen Gedanken mehr verschwendet – seit sie ihm ihre Visitenkarte geschickt hatte mit der Bitte, ihr eventuell Abzüge der Fotos zu senden. Ob er überhaupt noch in der Stadt war? Wo hatte sie noch mal den Flyer hingelegt, den er ihr mitgegeben hatte?
    Frederick bemerkte ihre verhaltene Reaktion. »Was denn, nicht von deinem Verehrer?«, fragte er neckend.
    »Moment, warte mal.« Sie lief in die Diele. Irgendwo in den Tiefen ihrer großen Tasche fand sie den Flyer zu Walters Vernissage, die am heutigen Abend stattfand. Ausgerechnet.
    Eigentlich hatte sie sich vorgenommen hinzugehen. Aber jetzt verspürte sie keine Lust mehr. Rebus steckte ihr in den Knochen. Er hatte sich in ihrem Verstand festgesetzt und beseelte sie mit der Erinnerung an etwas, das sie noch nicht so recht begriff. Was hatte er nur mit ihr angestellt, dass sie sich so vergaß? Wie hatte er es geschafft, sie zu etwas zu bringen, das sie noch nie zuvor getan hatte?
    Er hatte sie einfach vor vollendete Tatsachen gestellt. Peng. Sie hatte keine Wahl gehabt. Sie wollte ihn, und sie bekam ihn nur nach seinen Regeln.
    Aber sie war nicht der Typ Frau, der sich einfach ergab. Nein, da musste Rebus schon mehr tun, als sie an ein Andreaskreuz zu fesseln und durchzuvögeln. Allein der Gedanke daran erregte sie schon wieder. Vielleicht war es gar keine schlechte Idee, auf die Vernissage zu gehen und sich ein bisschen abzulenken.
    »Hier.« Sie gab Frederick den Flyer und schenkte sich noch einen zweiten Kaffee ein. Frederick studierte das Faltblatt und pfiff durch die Zähne.
    »Nicht schlecht!«, meinte er. »Das ist eine ziemlich renommierte Galerie. Gehst du hin?«
    »Wieso nicht?«
    »Dann komm ich mit, darf ich?«
    Darüber hatte sie noch gar nicht nachgedacht. Aber vermutlich keine schlechte Idee: Wenn sie mit Frederick dort auflief, konnte Walter jedenfalls nicht denken, er hätte leichtes Spiel mit ihr. Ein bisschen zappeln lassen wollte sie ihn schon.
    Frederick war wie ein kleiner Junge, nachdem sie ihm sagte, er dürfe sie gerne zu der Vernissage begleiten. Er lief ganz aufgekratzt herum, lehnte einen zweiten Kaffee ab und verabschiedete sich für eine halbe Stunde, damit er sich umziehen konnte.
    »Sollen wir vorher noch irgendwo was essen?«, fragte er atemlos.
    »Meinetwegen gern«, gab Pia nach. Wenn sie ehrlich war, hatte sie einen Bärenhunger nach diesem Tag.
    »Gut, dann gehen wir zum Vietnamesen in der Oranienburger Straße«, verkündete er fröhlich. »Da

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