Rote Fesseln: Erotischer Roman (German Edition)
und dann war er in ihr, ganz leicht. Gerade so, als gehörte er zu ihr und sie zu ihm.
Im ersten Moment erschrak sie, weil er so … groß war, weil sie damit nicht gerechnet hatte. Sein erster Stoß war beinahe sanft, als müsste er sich erst ausprobieren.
Der zweite ging tiefer. Bis in ihr Innerstes und darüber hinaus erschütterte er sie. Pia seufzte. Sie wollte ihr Gesicht an seiner Schulter vergraben, doch ließ er dafür keinen Platz.
Und dann fickte er sie. Nicht kunstvoll, nicht erst langsam, dann schnell, nein … Er rammte sich in sie, schnell und hart, immer schneller, immer härter. Und schon beim zweiten, dritten Stoß wusste sie, dass das, was sich in ihr aufbaute und zugleich schon löste, der beste, herrlichste und unaussprechlich wunderschönste Orgasmus war, den sie seit langem erlebt hatte.
Es dauerte nicht lange, bis sie kam. Sie schrie erstickt auf, riss an den Manschetten und wollte die Fingernägel in seinen Rücken krallen. Er hielt einen Moment inne; dann, als sie glaubte, diese Anspannung kurz vor der Erlösung nicht länger zu ertragen, gab er ihr, was sie wollte.
Pure, reine Erfüllung ihrer Lust.
Er kam wenige Sekunden nach ihr. Sein Stöhnen vermischte sich mit ihrem Wimmern, und er ließ sie auf dieser Welle reiten, bis sie vollends verebbt war.
Erst dann ließ er sie runter. Ihre Knie gaben nach, und er öffnete den Knebel, danach die Manschetten, hob sie auf und trug sie zum Bett. Er legte sie auf das blütenweiße Laken, und während ihr die Tränen über die Wangen liefen, schwor sie sich, dass es das letzte Mal war.
Noch mal hielt sie das hier jedenfalls nicht aus – es war zu viel. Zu intensiv und anders als bei den Männern, die sie zuletzt gehabt hatte.
Nein, auf keinen Fall ertrug sie das ein zweites Mal, sie verlor sich sonst darin.
***
Danach schlief sie ein. Sie atmete ganz leise, und er zog die Bettdecke bis zu ihren Brüsten hinauf und hielt sie im Arm. Ihr Körper drückte sich weich gegen seinen, und er spürte, wie sein Schwanz schon wieder hart wurde.
Sie war ein Naturtalent, wie er es sich gedacht hatte.
Was ihn am meisten erstaunte, war ihre Unwissenheit. Hatte denn noch kein anderer Mann erkannt, dass sie sich unterwerfen wollte?
Andererseits konnte er es verstehen. Sie hatte etwas Trotziges, beinahe Hartes an sich, das vermutlich die meisten Männer glauben ließ, sie wäre nur auf ein schnelles Abenteuer aus. Ihn würde es nicht wundern, wenn sie gleich aufwachte, sich hastig von ihm verabschiedete und floh.
Es musste irgendwas passiert sein, dass sie keine Nähe zuließ. Dass sie die Männer verführte und danach weiterzog.
Das musste ein Ende haben, beschloss er. Sie sollte sich ihm hingeben. Nicht nur dieses eine Mal, sondern immer und immer wieder.
Er stahl sich aus dem Bett und ging nach unten. Wenn sie schlief, konnte er sich derweil genauso gut seiner Arbeit widmen.
***
Er hatte sie fortgeschickt. Für immer.
Sie wollte sich damit nicht zufriedengeben. Sieben Monate lang war sie sein gewesen, und kein einziges Mal hatte er ihr das Gefühl gegeben, dass ihn etwas an ihr störte. Oder dass sie ihn nicht glücklich machte.
Sie hatte sogar schon überlegt, ihr Studioapartment in Mitte zu kündigen und zu ihm zu ziehen. Sie war so selten in der Stadt, zog immer von einer Fashion Week zur nächsten, war ständig in New York, Mailand und Paris. Die Laufstege dieser Welt waren ihr Zuhause.
Bei Rebus, hatte sie gehofft, würde sie einen Hort finden. Einen Fluchtpunkt, zu dem sie zurückkehren durfte, wann immer sie von der Welt da draußen genug hatte. Er hatte ihre submissive Seite zum Leuchten gebracht. Erst als er sie in die Finger bekommen hatte, war sie aufgestiegen. Unaufhaltsam hatte ihre Karriere an Fahrt aufgenommen, obwohl es dafür eigentlich schon zu spät war. Mit zweiundzwanzig musste ein Model sich überlegen, was es nach der Karriere machte. Wenn du es nicht geschafft hast in diesem Alter, kannst du auch gleich wieder in irgendeine Burgerschmiede zurückkehren, sagten sich die Mädchen immer. Wer mit zweiundzwanzig nicht im Big Business angelangt war, sollte sich schleunigst einen Mann suchen, der den teuren Lebensstil finanzierte, und die Schönheits-OPs, die spätestens mit dreißig fällig waren, weil man nie zufrieden sein würde mit dem eigenen Aussehen.
Rebus hatte sie erweckt. Er hatte in ihr das Feuer entfacht, das nun die Fotografen, die Booker und all die anderen sahen. Sie war jemand. Sie strahlte. Jeden Tag, wenn
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