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Rote Fesseln: Erotischer Roman (German Edition)

Rote Fesseln: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Rote Fesseln: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jule Winter
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Füßen legen.
    Er lächelte sie an und schritt langsam auf sie zu.
    Sieh mich an, Geliebte. Ich werde dir nie etwas derartig Abgeschmacktes zumuten.
    ***
    Plötzlich stand er vor ihr.
    Er erschien wie aus dem Nichts, und im ersten Moment wich Pia einen Schritt zurück, weil sie erschrak. Sie legte die Hand auf die Brust.
    »Hast du mich erschreckt!«, rief sie, und einige andere Besucher drehten sich zu ihnen um.
    Nur zwei alte Bekannte, dachten sie, nichts Wichtiges. Nichts Schlimmes.
    Er packte ihren Oberarm. »Du stinkst«, sagte er lapidar.
    Pia lachte ihm ins Gesicht. »Wonach denn? Magst du mein Parfüm nicht?«
    Er war wütend, das sah sie, und schon bereute sie ihren frechen Spruch. Denn es stimmte, sie roch nach Sex. Nach Sex mit einem anderen Mann.
    »Ich habe dir doch …« Er bemerkte die Blicke einiger Besucher und senkte die Stimme. »War ich nicht deutlich genug?«
    »Was meinst du?«, zischte sie. »Als du mich mitten in der Nacht ins Taxi gesetzt hast? Mit diesen freundlichen Worten … Wie war das noch gleich? ›Ich mag es nicht, neben einer Fremden aufzuwachen.‹ So war’s doch, oder?« Jetzt funkelte sie ihn wütend an.
    Er erwiderte ihren Blick ungerührt.
    »Macht es dir Spaß? Mit den Frauen zu spielen?«, fauchte sie. Ihr war danach, ihm den Champagner ins Gesicht zu schütten, aber sie beherrschte sich. Sie drehte sich um und wollte gehen.
    »Halt. Pia …«
    Seine Hand lag auf ihrer Schulter und brannte sich wie ein Brandeisen in ihre Haut. Jede seiner Berührungen versengte sie, und wären sie in diesem Moment allein gewesen, hätte sie sich zu ihm umgedreht und ihn geküsst, ohne sich darum zu kümmern, was danach passierte. Sie hätte sich gewünscht, dass er grob werden würde, sie hart anpackte und herumkommandierte. Dass er sie – wenn’s denn sein musste – fesselte und bestrafte, weil sie unartig war.
    Pia schloss für einen winzigen Augenblick die Augen. Das wäre jetzt grad das Richtige, dachte sie. Von ihm genommen zu werden.
    Die Erinnerung an den gestrigen Abend war verschwommen, und sie wusste nicht, ob sie ihr trauen konnte. Hatte sie diesen Knebel tatsächlich klaglos erduldet? Hatte sie gewartet, was er tat, bis er’s tat?
    »Lass mich in Ruhe.« Unwillig machte sie sich von ihm los und stürmte an ihm vorbei aus der Galerie. Sie hörte jemanden ihren Namen rufen – Walter? Frederick? –, aber sie drehte sich nicht um.
    Sie lief, so schnell es ihre Pumps zuließen, und schaute weder links noch rechts, bis die Gegend schmuddliger wurde. Der Bürgersteig war hier rissig und uneben.
    »Ey, was willste?« Eine schrille Frauenstimme.
    Autos fuhren langsamer, jemand pfiff ihr hinterher. Es dauerte nicht lange, bis Pia begriff, dass sie anscheinend auf einem Straßenstrich gelandet war.
    Na, wunderbar.
    Sie schaute sich suchend um. Zurückgehen wollte sie nicht, da wartete sicher nur Rebus auf sie mit seinen absurden Forderungen. Sie lachte in den eiskalten Winterhimmel. Als würde sie sich von ihm einfach so herumkommandieren lassen!
    »He, was kostet die ganze Nacht?«, rief einer aus dem Auto, und zwei Nutten in billigem Flitter schauten Pia wütend an, weil sie durch ihr Revier spazierte. Sie ging unbeirrt weiter und hielt nach einem Taxistand Ausschau.
    Wer hierherkam, brauchte kein Taxi.
    Wütend und frustriert heulte Pia auf. Das durfte doch nicht wahr sein!
    Und dann hörte sie ihn. Seine Stimme rief sie, aber nicht aus weiter Ferne, wie sie’s erwartet hätte, weil er hinter ihr herlief, sondern von der Straße, aus seinem Wagen, einem dunklen Mercedes. Pia marschierte weiter, während er im Schritttempo neben ihr herfuhr.
    »Komm schon, Süße. Dreihundert für die Nacht?«, rief er, und sie hasste ihn dafür. Hasste ihn, weil er sie zu diesem dreckigen Spiel trieb, bei dem sie seine Nutte war.
    Aber noch etwas passierte mit ihr: Sie wünschte es sich. Sie wollte das mit ihm machen, sie wollte an seinen Wagen treten, mit dem Arsch wackeln und Kaugummi kauen, während sie darüber redeten, wie viel er zahlte und was er machen wollte.
    Sie schwenkte nach links, auf seinen Wagen zu. Seine Augen blitzten vergnügt auf, und die beiden Nutten, die es sich am Bordstein bequem gemacht hatten, funkelten Pia wütend an, als sie an ihnen vorbeispazierte.
    »Verschwinde, sonst sag ich’s meinem Macker«, zischte die eine, und die andere packte sogar in Pias Haar, woraufhin Pia aufkreischte und sie zur Seite schubste. Pias Kopfhaut brannte so heftig, dass sie tränenblind

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